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Landtagswahl: Gemeinden unter der Lupe

Stronach wählte Stronach, Lienz wählte Blanik, Hauser zu Hause schwach.

Die Hektik des Wahltages ist vorbei, der Pulverdampf hat sich verzogen und gibt den Blick frei auf aufschlussreiche Details. Wir haben einige davon herausgepickt. Das Landesergebnis und alle Gemeindeergebnisse finden Sie hier. Beginnen wir in Iselsberg-Stronach … … das gestern sogar ORF-Starmoderator Armin Wolf auf seinem Facebook-Radar hatte: "In Osttirol gibt es die schöne Gemeinde Iselsberg-STRONACH. Und wer wird dort zweitstärkste Partei hinter der ÖVP? Richtig. Immerhin 49 Stimmen - das gibt 17,01 %" postete er. Nicht nur die Namensgleichheit, sondern auch die Herkunft von Spitzenkandidat Robert Weichselbraun dürften für den Stronach-Hype verantwortlich sein. Aber auch Thomas Haidenberger, der Spitzenkandidat der Osttiroler Grünen kommt aus Iselsberg-Stronach und schlug sich wacker. Hier das Wahlergebnis für Iselsberg-Stronach. Aufschlussreich ist auch St. Jakob … … wo Bürgermeister Gerald Hauser beim Heimspiel für die FPÖ ganz klar Federn lassen musste und seine politischen Schäfchen nicht wirklich mobilisieren konnte. In St. Jakob gingen deutlich weniger Menschen zur Wahl als 2008. Hauser verlor auch in St. Veit.  Hier das Wahlergebnis für St. Jakob.
In der Holzkiste ist der politische Wille der Wähler von St. Jakob. Foto: Expa/Groder
Sepp Schetts Heimat Innervillgraten … … war auch nicht gerade im Vorwärts-Taumel, der frischgebackene Abgeordnete erhielt matte 25 von 486 gültigen Stimmen und blieb mit 5,14% in seinem Heimatdorf deutlich unter dem Bezirks- bzw. Landesschnitt. Wo im Herrgottswinkel der politische Hammer hängt, ist auch klar: 77,4% ÖVP und das trotz leichten Verlusten. Vielleicht wird Innervillgraten noch zum Pilgerort für Platter, Spindelegger & Co.  Hier das Wahlergebnis für Innervillgraten. In Dölsach legten die Schwarzen zu … … was kein Wunder ist, bei gleich zwei ÖVP-Landtagskandidaten, Hermann Kuenz und Martin Mayerl. Aufschlussreich der Blick auf die Details: nicht nur Fritz sondern auch die FPÖ verloren kräftig, dagegen liegt die SPÖ über dem Bezirksergebnis und auch die Grünen konnten – gegen den Bezirkstrend – in Dölsach punkten. Hier das Wahlergebnis für Dölsach. Matrei wählte ÖVP und Köll, doch … … es reichte nicht, um den Landtagssitz für den Bürgermeister der Tauerngemeinde zu halten. Andreas Köll erhielt fast die Hälfte aller seiner Vorzugsstimmen direkt vor der Haustüre. Die ÖVP blieb in der Tauerngemeinde mit 64,24% auf dem hohen Niveau der letzten Wahl. Sie verlor dennoch 120 Stimmen, weil weniger Menschen zu den Urnen gingen. Hier das Wahlergebnis für Matrei. Lienz ist jetzt auch bei Landtagswahlen rot … …. was klar am "Elisabeth Blanik-Bonus" liegen dürfte. Die Bürgermeisterin war bei diesen Landtagswahlen die einzige chancenreiche Kandidatin der Stadt. Sie hat das Heimspiel genutzt, 116 Stimmen dazu gewonnen und die ÖVP überholt. Von 9.626 Wahlberechtigten in der Dolomitenstadt wählten schlappe 1.430 schwarz, das ist nur noch jeder siebte Wähler! Auffallend: obwohl die Grünen landesweit gewannen und in Innsbruck fulminant auf Platz 1 vorrückten, verloren sie in Lienz weiter an Terrain und unterboten sogar das schlechte Wahlergebnis von 2008.  Hier das Wahlergebnis für Lienz.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

Ein Posting

nanny
vor 11 Jahren

Lienz betreffend: Von allen Wahlberechtigten jeder 6,7te rot und jeder 6,3te schwarz. Also schon eindeutig für "rot" ausgegangen (der politisch gekonnt und genussvoll agierenden BM sind halt die bieder-braven "schwarzen Mander" nicht gewachsen) aber nicht so dramatisch viel Unterschied. Das wirklich Beunruhigende ist , dass ja überhaupt nur jeder zweite wählen gegangen ist und damit ist die "Partei der Nichtwähler" bei weitem die stärkste Gruppe. Und das ist alles andere als lustig.

 
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