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Sensation perfekt: Martin Mayerl schlägt Köll

Auch Sepp Schett schafft Einzug in den Landtag. Schiffmann kündigt Rücktritt an.

In der ÖVP-Parteizentrale wurde bereits beim Eintreffen der ersten Ergebnisse klar, dass Martin Mayerl deutlich vor Köll liegt. Foto: Tobias Tschurtschenthaler
Nach der Niederlage gegen Martin Mayerl dürfte Andreas Köll aus dem Tiroler Landtag marschieren. Foto: Expa/Groder
Die politische Sensation dieser Landtagswahl aus Osttiroler Perspektive ist perfekt. Der ÖVP-Spitzenkandidat Andreas Köll verliert gegen seinen parteiinternen Herausforderer Martin Mayerl das Rennen um Vorzugsstimmen und sitzt – zumindest aus heutiger Sicht – nicht mehr im Tiroler Landtag vertreten. Noch am Wahlabend erklärte ÖVP-Bezirksparteiobmann Erwin Schiffmann, er werde sein Amt zurücklegen und neuen Kräften Platz machen. Schiffmann hatte sich im Vorfeld für Köll stark gemacht. Bei einer Wahlbeteiligung von knapp 60 % erreichte die ÖVP in Osttirol – wie auf Landesebene – etwa das selbe Ergebnis wie 2008. Der enorme Wahlkampfaufwand und die Mobilisierung durch das Köll-Mayerl-Wettrennen verhinderte offenbar den prognostizierten Stimmenverlust. Mit 11.689 Stimmen und 50,19 Prozent halten die Schwarzen einen klaren Vorsprung auf die zweitplatzierte SPÖ, die mit Bürgermeisterin Elisabeth Blanik aber in Lienz exzellent punktete und die ÖVP in der Bezirkshauptstadt auf Platz 2 verwies. Deshalb liegt die SPÖ in Osttirol mit 3.334 Stimmen und 14,32 Prozent deutlich besser als im Landesschnitt. Viel schwächer als landesweit schnitten die Grünen im Bezirk ab, mit weiteren Verlusten im Vergleich zu 2008 und nur 7,36 % Stimmenanteil. Großer Verlierer ist auch in Osttirol die Liste Fritz, ebenfalls schwächer als 2008 schnitt die FPÖ ab, die in Gerald Hausers Heimatbezirk insgesamt aber besser liegt als auf Landesebene. Mit rund 7,4% der abgegebenen Stimmen in Osttirol und knapp 10% auf Landesebene hat auch der Osttiroler Vorwärts-Kandidat Sepp Schett gute Chancen auf einen Einzug in den Landtag, er ist dritter auf der Vorwärts-Tirol-Liste gereiht. Ob mit Hermann Kuenz ein weiterer Osttiroler in das Landesparlament einzieht, wird wohl erst morgen feststehen. Die Stimmenauszählung dauerte übrigens in der Gemeinde Matrei deutlich länger als in allen anderen Gemeinden des Bezirkes, inklusive Lienz. Alle Osttirol-Ergebnisse auf einen Klick!
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

15 Postings

boarium
vor 12 Jahren

"Ich hoffe, es gelingt, dass ihr euch über Parteigrenzen und Bünde hinwegsetzen könnt, um gemeinsam für unser Osttirol gute Ideen umzusetzen. Dabei muss es egal sein, von welcher Person die gute Idee kommt."

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Alfons Klaunzer
vor 12 Jahren

Sehr geehrte Osttiroler Landtagsabgeordnente, Elisabeth Blanik, Josef Schett, Martin Mayerl, Gerald Hauser und hoffentlich auch noch Hermann Kuenz! Als Mitglied der Bezirksliste von vorwärts Tirol möchte ich euch ganz herzlich für den fairen Wahlkampf, die vielen persönlichen Gespräche und das nette Miteinander auf dem Johannesplatz oder wo man sich auch immer traf danken. Mir war es heuer möglich die ganze "Vorbereitung" zur Wahl hauteng mitzuerleben. Ich war sehr überrascht mit welchem kameradschaftlichen Umgang diese Werbung abgehalten wurde. Es war nichts von einer Nestbeschmutzung, Vernaderung und Beschimpfung zu merken. Euch allen wünsche ich alles Gute und Gottes Segen für eure Arbeit in der Landesregierung für unsere Heimat Tirol und deren Bevölkerung. Ich hoffe es gelingt, dass ihr euch über Parteigrenzen und Bünde hinwegsetzen könnt um gemeinsam für unser Osttirol gute Ideen umzusetzen. Dabei muss es egal sein von welcher Person die gute Idee kommt. mit freundlichen Grüßen und alles Gute

Klaunzer Alfons

 
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arlingriese
vor 12 Jahren

Martin Mayerl - wer? Ihn kennt man wohl derzeit nur in den Reihen der Bauernbündler, MR- u. RGO-Mitglieder besser. Das Wahlergebnis - besonders die Vorzugsstimmen - und der Einzug ins Landesparlament sind trotzdem Top; Gratulation. Die Abwahl von Dr. Köll war überfällig, wie die Landespartileitung darüber befindet, man wird es sehen. Vielleicht darf er doch wieder für Osttirol sich einsetzten. Wie es in der Bezirks-ÖVP nach dem Rücktritt des Obmann weiter geht - Abwarten wer sich druchsetzt.

Sepp Schett - Ihr Rückzug aus dem TVBO wird erwartet.

Elisabeth Blanik - Gratulation zum Bezirksergebnis. Außergewöhnlich der Erfolg in Lienz, die Stadt-ÖVP wurde überholt!! Bei der Führung kein Wunder.

 
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bergfex
vor 12 Jahren

@Gsitirodler, ......... die Abrechnung für ihre verfehlte und hochnäsige ,( wie du meinst, Hochstein und Zettersfeld-Speichersee,) Politik. Wenn dem so wäre, müsste es in Tirol anders ausschauen, über den Tellerrand geblickt. Wieso sind nur die Osttiroler so gscheit, warum nicht auch die Nordtiroler ?

 
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Franz Brugger
vor 12 Jahren

@ macki: Das Dilemma ist doch folgendes: Stadtpartei, Bezirkspartei, ÖAAB und Bauernbund - diese Gruppen konkurrieren sich untereinander weil keine Autorität (im positiven Sinn) in Bezirk und Land der ÖVP vorsteht und positiven Dialog fördert. Jede der Gruppen transportiert andere Interessen, Werte und Forderungen, das führt dann dazu, dass die ÖVP keine Profil mehr hat. Der Rücktritt von Schiffmann spricht Bände - es ging ihm nur um ÖAAB, Köll.

Als derzeitiger Nicht ÖVP-Wähler kann ich diese Schwächen verschmerzen!

 
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nanny
vor 12 Jahren

@ Macki: Ihr Kommentar ist einfach toll und trifft punktgenau die Situation in Lienz. Danke. Herr Juen ist mir allerdings unbekannt.

 
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Macki
vor 12 Jahren

Ich will die Stadtpartei nicht in Schutz nehmen, da sie absolut schwächelt. Aber das schlechte Ergebnis kam zustande, weil man keinen starken Kandidaten aufstellen wollte um als Dritter gegen Köll und Mayerl um die Stimmen zu kämpfen. Nichts gegen Herrn Juen, den ich vorher auch nicht kannte, aber als politischer Nobody gegen die amtierende Bürgermeisterin anzutreten, ist keine Ausgangslage für Erfolg. Insgesamt ist es aber alarmierend für die Stadt-VP und zeigt wie gut die SPÖ in Lienz rüberkommt bzw. ihre nicht vorhandenen Erfolge als gute Arbeit darstellt. Das ist beinahe vorbildlich (parteipoliisch gesehen). Anerkennung.

 
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Gsitirodler
vor 12 Jahren

Endlich sind die Lienzer Bürger aufgewacht und präsentieren den Schwarzen die Abrechnung für ihre verfehlte und hochnäsige Hochstein und Zettersfeld-Speichersee Politik. Hoffentlich besinnt sich nun die Lienzer ÖVP und beendet ihre unfairen Grabenkämpfe und Verhinderungspolitik gegen die gute Arbeit von Bürgermeisterin Blanik.

 
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gruenxi
vor 12 Jahren

Keine Gruppierung kann die Wähler/innen so mobilisieren, wie der Bauernbund. Schglussendlich wird aber der neue Abgeordnete an seinen Leistungen gemessen werden. Für die Bezirks-ÖVP scheint die Wahl trotz des Erfolges aber zu einem Dilemma zu werden: Wer traut sich zu, nach diesem internen Wahlkampf die Bezirks-Obmannstelle zu übernehmen ? Auch in der Stadt Lienz ist die VP-Führung - gelinde gesagt - stark angeschlagen. Hier müssen nach dem SP-Erfolg die "schwarzen" Alarmglocken laut klingeln. Und auch da weiss die Basis, dass ein Führungswechsel unausbleiblich ist.

 
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michael.egger
vor 12 Jahren

Man darf auf jeden Fall neugierig sein was das Quintett(?!) erreichen wird. Alles Gute von meiner Seite!

 
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Leonhard
vor 12 Jahren

Ein guter Tag für Osttirol. Langsam kann sich der Bezirk aus der Umklammerung des Andreas Köll befreien. Das ist einigen mutigen Menschen zuzuschreiben, vor allem Josef Schett und Martin Mayerl. Sie werden wie Elisabeth Blanik die Osttiroler im Landtag gut vertreten, nicht nur die Bauern, sondern auch die Arbeitnehmer und die Wirtschaftstreibenden.

Andreas Köll kann jetzt mehr Zeit und Energie dafür verwenden, das von ihm und seinen Gemeinderäten angerichtete finanzielle Chaos in Matrei ein wenig zu entflechten.

 
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DEMI
vor 12 Jahren

Gratuliere Martin, tolles Ergebnis Danke an alle die diesen Umbruch in Osttirol möglich gemacht haben !!!

@insider es macht nicht der Beruf die Qualifikation für ein Amt sondern die Fähigkeiten, und die hat Martin Mayerl. Und was den Bauern darüberhinaus auszeichnet ist sein ganzheitliches Denken über Generationen hinweg. Unserer Wirtschaft würde es besser gehen, wenn mehr in regionalen Kreisläufen gedacht und Investitionen für die nächste Generationen getätigt werden, anstatt immer nur die Gewinnmaximierung in den Vordergrung zu rücken.

Martin - Osttirol zählt auf Dich !!!!!!! Viel Grück und Erfolg für deine zukünftige Arbeit

 
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JAS
vor 12 Jahren

Eines war die Wahl sicher - eine ABWAHLdes Herrn Dr. AK - demokratisch, fair und notwendig!

Martin Mayerl muss sich erst beweisen - beweisen ob er ein Vertreter OSTTIROLS sein kann, über die Zwänge der Bünde und Parteien hinaus!

Die Zeit wird es weisen, zuzutrauen ist es ihm, wenn er bereit ist offen zu sein um neue Wege in der Politik beschreiten zu können.

Eine Chance für ihn und OSTTIROL!

 
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wurzel
vor 12 Jahren

gratuliere dir martin!!! und alles gute für deine arbeit! politik soll zumindest in osttirol wieder eine ehrensache werden und mit echten werten punkten; besonders die jungen leute werden es honorieren! danke für deinen beherzten wahlkampf :-)

 
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Insider
vor 12 Jahren

Welch eine Schande für den Wirtschaftsstandort Osttirol - nur mehr von Bauern regiert und vertreten zu werden. Na dann Gute Nacht Osttirol!!

 
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