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Südtiroler Bauriese ZH gerät ins Trudeln

Mit kolportierten 80 Mio Euro an Verbindlichkeiten schlitterte jetzt die ZH-Immobilien- und Bauimperium der Südtiroler Familien Zimmerhofer und Reichegger in die Zahlungsunfähigkeit. Derzeit laufen Bemühungen um eine Auffanglösung. "Die ZH General Construction AG hat angesichts der derzeit äusserst angespannten Lage im italienischen Bausektor Antrag auf gerichtlichen Ausgleich bei Unternehmensfortführung gestellt", teilte am 24. April auf Anfrage die Hobag AG mit. Die Hobag-Firmengruppe der Familie Reichegger ist mit der ZH-Gruppe verflochten und mit dem Projekt "Kaufhaus Lienz" auch in Osttirol engagiert.

An der insolventen ZH General Construction AG mit Sitz in Sand in Taufers ist die Hobag AG laut ZH-Website zu 50% beteiligt. Präsident des Verwaltungsrates ist Werner Zimmerhofer, Vize-Präsident Walter Reichegger. Der Jahresumsatz des Unternehmens betrug zuletzt rund 120 Mio Euro. Ins Trudeln geriet der Südtiroler Bauriese vor allem aufgrund der schlechten Immobilienkonjunktur in Italien. Sowohl die Hobag- als auch die ZH-Gruppe bestehen aus einem Geflecht von vernetzten Unternehmen, aber, so wird betont: "Die Hobag AG hat zugunsten von ZH weder Finanzierungen noch Bürgschaften geleistet und ist daher vom Ausgleichsantrag ZH nicht betroffen." Und weiter: "Die Projektgesellschaft Ulysses GmbH, welche das Kaufhaus Lienz errichtet, steht im Besitz der Firmen Eurobau GmbH und Hobag Immobilien Gmbh, welche weder zu ZH AG noch zu Hobag AG in einem direkten oder indirekten Zusammenhang stehen. Aus besagten Gründen ist die Finanzierung und Errichtung des Kaufhauses Lienz, so wie geplant, in keiner Weise gefährdet." Weil privatrechtliche Vereinbarungen mit dem Land noch nicht unter Dach und Fach waren, musste der Lienzer Gemeinderat in seiner letzten Sitzung Widmungen für eine zweite Ausfahrt und eine überarbeitete "Hoteleinfahrt" auf dem südlich der B100 gelegenen Baugrundstück vertagen.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

4 Postings

nanny
vor 12 Jahren

Ich träume noch immer von einer schönen attraktiven Grünanlage am Westeingang unserer Stadt anstatt eines völlig unnötigen Großkaufhauses.

 
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atomsix
vor 12 Jahren

Auweia, da scheint wohl leider tatsächlich etwas dran zu sein, dass beim Vorhaben Realisierung des Kaufhauses Lienz inzwischen einiges nicht mehr ganz rund läuft. Bereits mehrfach kurzfristig verschobene Bauverhandlungen, ständig wechselnde Betreiberstrukturen, laufende Änderungen und Umplanungen haben jedenfalls eines gemeinsam - sie kosten Zeit und natürlich Geld. Spielte dieses zum Zeitpunkt der Grundankäufe offenbar noch keine allzugroße Rolle - die bezahlten Quadratmeterpreise waren jedenfalls nicht von schlechten Eltern - scheint Bares inzwischen zur Mangelware geworden zu sein. Bei geschätzten 10 Mio Grundankauf-, Planungs- und sonstigen Vorlaufkosten - überwiegend auf Fremdkapitalbasis - und vielen Fragezeichen im Hinblick auf eine Realisierung und damit erstmals rückfließenden Mieteinnahmen, ist dies auch kein Wunder.

Nun, den inzwischen abgerissenen Baulichkeiten bzw. Ruinen weint wohl niemand ernsthaft eine Träne nach. Auch die Umleitung der Tiroler Straße (sogar die Straßenlampen stehen bereits) ist fertig und harrt ihrer Inbetriebnahme. Die mit den bisherigen Bauarbeiten betrauten einheimischen Firmen haben hoffentlich das Geld für die perfekt geleisteten Arbeiten schon erhalten. Wenn nicht, schaut es nicht gut aus ... in jeder Hinsicht. Ein häufig wechselndes und undurchsichtiges Betreiber- und Beteiligungskonglomerat würde mir als Gläubiger schon den Schlaf rauben ...

Bleibt nur zu hoffen, dass die Betreiber des Projektes schlussendlich doch das nötige Durchhaltevermögen, auch in finanzieller Hinsicht, haben oder doch noch einen entsprechend potenten Partner auftreiben können, dass das Kaufhaus Lienz mittelfristig realisiert werden kann.

 
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hallo
vor 12 Jahren

wer´s glaubt wird seelig!

Was haben die Südtiroler nicht schon alles versprochen und nicht gehalten. Da wird dann wohl die Finanzspritze für den geliebten Citybus auch noch lange auf sich warten lassen. . Wie war es denn zuletzt bei Alpine: Da gab es einen großen Abverkauf der Tochterfirmen und die Verlustfirmen wurden geschlossen. Da sind die ZH und Töcher nur kleine Fische und die werden sprichwörtlich den Bach runter schwimmen. . Aber nichts ohne andere Seite einer Medaille: Vielleicht ist die Stadtführung jetzt endlich so klug und fördert ein gutes Projekt, das positive Auswirkungen auf die Stadt hat und nicht Verkehrskolaps und Verdrängung unter den Geschäften. . Lesen wir weiter in ein paar Wochen. Herr Pirkner, bleiben Sie am Ball.

 
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Stadtmensch
vor 12 Jahren

Nun beginnt die WALZE zu rollen

 
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