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Jugendzentrum wird um 80.000 Euro teurer

VP und Bürgermeisterin schieben sich die Schuld zu.

Im Herbst wird das neue Jugendzentrum der Stadt Lienz eröffnet. Fotos: Tobias Tschurtschenthaler
"Man sieht, wie schnell man in der Verantwortung für eine Baukostenüberschreitung ist", formulierte VP-Vizebürgermeister Meinhard Pargger am Donnerstag, 18. April, bei der Sitzung des Lienzer Gemeinderates und meinte damit 80.000 Euro Mehrkosten für das in Bau befindliche Jugendzentrum am Sportplatzareal. Es wird statt 598.000 Euro laut Bauleiter Michael Greiderer 685.000 Euro kosten. Für die ÖVP liegt die Verantwortung dafür bei Bürgermeisterin Blanik, die freilich postwendend ihre Sicht der Dinge lieferte: "Ich habe im Stadtrat mehrmals für Einsparungsmaßnahmen plädiert und bin von der ÖVP jedesmal überstimmt worden." Die Stadtregierung von Lienz besteht aus der SPÖ-Bürgermeisterin, ihren Vizes Karl Kashofer und Meinhard Pargger sowie Stadtrat Christian Zanon. Blanik hatte vorgeschlagen, vorgesehene Lichtkuppeln in den ohnehin hellen Räumen wegzulassen oder die Terrasse zu streichen, die laut Betreuungsteam des Jugendzentrums ohnehin ein Gefahrenpotenzial berge. Auch die kontrollierte Raumlüftung stand zur Disposition. Sparen durch Wegstreichen sei keine Kunst, setzte die ÖVP nach und wurde erwartungsgemäß – unter anderen von LSL-Mandatar Schwarzer – daran erinnert, dass beim Hochstein-Aufbau Überschreitungen in ganz anderen Dimensionen einen schwarzen Sanktus erhielten. Stadtrat Zanon holte die Diskussion auf den Boden der Tatsache zurück. Rund 30.000 Euro an Mehrkosten entfallen nach seinen Ausführungen auf das Honorar von Bauleiter Greiderer, den der Stadtrat mit einem einstimmigen Beschluss engagierte. Zudem habe Architekt Peter Jungmann vergessen, den steigenden Baukostenindex einzukalkulieren. Am Ende wurde die Kostenüberschreitung von allen Fraktionen ohne Gegenstimme genehmigt.
Das Jugendzentrum grenzt direkt an die Sportanlagen der Stadt.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

2 Postings

Isnogood
vor 12 Jahren

Schade dass man nicht lesen kann wie hoch der vergessene Baukostenindex ist. Das ist doch nicht zum Aushalten, da werden "Profis" angestellt, und die kosten auch richtig Geld, für ihre Fehler darf dann wieder der kleine Mann zahlen. Das übliche Schema bei öffentlichen Aufträgen. Wenn ich etwas bestelle und der Händler berechnet die Transportkosten nicht ist das sein Problem. Wer ist jetzt für die Mehrkosten Verantwortlichen

 
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Macki
vor 12 Jahren

"Dann lassma halt den Boden daweil nit einbauen." Das war einer der Vorschläge Blaniks im Stadtrat. Mehr braucht man nicht zu wissen um diese Frau zu durchschauen. Deswegen will sie auch keine Projekte vorantreiben, weil man dann kritisiert wird, egal ob man es richtig macht oder nicht. Und dem will sie sich nicht aussetzen und lässt die VP als Buhmann die notwendigen Kosten und Projekte absegnen.

Dass die Wirtschaftstreibenden demnächst die Liebburg stürmen, weil sie alle Projekte verzögert, Zusagen nicht einhält und dann die selben Preise wie 6-12 Monate vorher einfordert, damit es nicht teurer wird, kann man zum Wohle der Stadt nur hoffen. Zanon als Vertreter der Wirtschaft im GR scheint ja ihr neuer Verteidiger zu sein und nicht seine Kollegen zu vertreten.

 
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