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Kraftwerksstopp an der Isel immer wahrscheinlicher

Osttiroler Isel-Aktivisten informierten sich im EU-Parlament in Brüssel über Natura 2000.

Um umfassend über das Thema Isel und Natura 2000 informiert zu werden, machten sich Anna Maria Kerber, Regina Köll und Rita Feldner (v.l.) auf den Weg nach Brüssel. Fotos: Stephan Troyer
An einem Expertengespräch zum Thema Natura 2000 im Europaparlament in Brüssel nahmen vorige Woche auch vier Vertreter der „Iselfrauen“ und der „Bürgerinitiative gegen das Kraftwerk Virgental“ teil. „Wir wollten uns umfangreich über den aktuellen Stand der Nominierungsprozesse für die Natura 2000 Gebiete informieren“, erklärt Anna Maria Kerber aus Oberlienz. Dabei erfuhr die Osttiroler Delegation, dass Österreich bei den Nachnominierungen lange Zeit großen Handlungsbedarf hatte. „Ob die Isel als Natura 2000 Gebiet fristgerecht eingereicht wurde, ist uns nicht bekannt. Wir sind aber davon überzeugt, weil die Isel mit ihren seltenen Tamariskenbeständen bei den Experten als klarer Fall für eine Einreichung gilt“, betont Rita Feldner aus Prägraten. Zu den Gerüchten, wonach ein Natura 2000 Gebiet das wirtschaftliche Aus für Betriebsansiedelungen bedeute, oder Grundbesitzer im Uferbereich der Isel enteignet werden könnten, äußerte sich Stephan Troyer: „Es wird nur das öffentliche Wassergut eingebracht, weshalb Privatbesitz nicht davon betroffen ist."
EU-Parlamentarierin Eva Lichtenberger (2.v.r.) lud die Osttiroler zum Informationsbesuch in die belgische Hauptstadt ein.
Die Verantwortlichen innerhalb der EU würden ohnehin die Meinung vertreten, dass sich die Bereiche Tourismus und Landwirtschaft ausgezeichnet mit Natura 2000 vereinbaren ließen. „Natura 2000 ebnet den Weg zu `Life + Förderungen´, mit denen man nicht nur Maßnahmen zum Hochwasserschutz umsetzen, sondern auch touristische Projekte realisieren kann“, ist Regina Köll aus Matrei überzeugt. Ein Umstand, mit dem sich die heimischen Politiker langsam auseinandersetzen sollten. "Fakt ist, dass die Gesetze seit zehn Jahren feststehen und nicht mehr verhandelbar sind", so die Isel-Aktivisten. Nun gehe es nur noch um deren Vollziehung. Sollte Österreich also bis zum 11. April noch immer nicht nominiert haben, setzt ein Mahnverfahren ein. „Mit dem Start dieses Verfahrens erfolgt ein erhöhter Rechtsschutz für die zu nominierenden Gebiete“, so Kerber. Laut "Iselfrauen" und "Bürgerinitiative Iseltal" sei es an der Zeit, Natura 2000 als Chance wahrzunehmen. „Wir sollten unsere Stärken erkennen und nicht danach trachten, eine weitere beliebige Landschaft zu werden“, appelliert Regina Köll. Gelder für Projekte seien jedenfalls genügend vorhanden.
Mit vielen Fragen waren die engagierten Osttiroler nach Brüssel gereist, reich an Antworten kehrten sie zurück.

8 Postings

Su
vor 12 Jahren

Bravo Mädls!

 
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wolf_C
vor 12 Jahren

... wie kommt der hans zu seinen Erkenntnissen? glaubt er an das Böse? sind seiner Meinung nach die Gemeinden und Bauern des Drautales der Selbstbstimmung unfähigeTrottel, weil die Drau 'Natura2000' gewidmet ist? ... Immerhin haben die, wahrscheinlich gerade von ihm, gewählten politischen Parteien den gesetzgebenden Verträgen beim EU-Beitritt zugestimmt, und sie unterschrieben, und dies nicht aus dem Grund ihn zu unterdrücken und ihm die Selbstbestimmung zu nehmen.

Und warum würde damit ''... die schonendste möglichkeit der heimischen wertschöpfung durch gewinnung von ökostrom... " für immer verschenkt ? bitte erklären ...

Im Bericht über den -Kraftwerksstopp- geht es um Menschen die die Arbeit machen, die e i g e n t l i c h die regierenden Politiker machen sollten, dafür werden sie ja bezahlt.

 
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Wundawuzzi
vor 12 Jahren

@hans1 glaubst du ,irgendwer in osttirol könnte eine investitionssumme von über 100 mio euro alleine stemmen. es werden gesellschaften gegründet,wie schon geschehen,die das mitspracherecht der anrainergemeinden minimieren und dann schlussendlich wesentliche gewinne aus den tälern abziehen. zurück bleiben verschandelte täler und stolze bürger die schmerzhaft erkennen müssen, wie sie alle über den tisch gezogen wurden. ich hoffe die virgentaler sind gescheit genug , sich nicht enteignen zu lassen und die isel für sich zu nutzen.natura 2000 bietet auch viele chancen, chancen für die menschen die hier leben . energiekonzerne beuten unser land aus und verscherbeln es bis nach amerika(cross border leasing).

 
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hans1
vor 12 Jahren

Natura2000 ist die freiwillige aufgabe der selbstbestimmung im eigenen land! wie blöd müssen leute sein, welche die schonendste möglichkeit der heimischen wertschöpfung durch gewinnung von ökostrom für immer verschenken.

 
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thohai
vor 12 Jahren

Mit Schreiben vom 20. Dez 2012 hat die Europäische Kommission von der Republik Österreich die Nachnominierung von über 150 Gebieten eingefordert, die für ein Verfahren nach dem Natura 2000 Programm in Frage kommen. Exemplarisch genannt wurde dabei auch die Isel und deren Zubringer Wie die meisten der aufgelisteten Gebiete ist auch die Isel bereits eingehend von Experten untersucht und als schutzwürdig eingestuft worden.

Österreich bekam eine Frist bis Ende Jänner, die dann noch einmal bis 11. April verlängert wurde, um im EU-Pilotverfahren (Vorstufe zum Mahnverfahren) Stellung zu nehmen. Nun hat das zuständige Lebensministerium (Minister Berlakovich / ÖVP) in Brüssel die Stellungnahme eingereicht. Streng vertraulich – und „natürlich“ nicht für die Öffentlichkeit bestimmt! Die könnte das interessieren, zumal ja noch einige Wahlgänge anstehen im laufenden Jahr. Aber das österreichische Amtsgeheimnis hat ja derart Tradition, dass es vielleicht bald als „Kulturerbe“ nominiert wird – aber das ist eine andere Geschichte.

Landesrat Pupp erklärt, dass die österreichischen Bundesländer von der EU- Kommission fordern, wissenschaftlich nachvollziehbare Daten zur Untermauerung ihrer Forderungen bezüglich der Nachnominierungen zur Verfügung zu stellen. Dieses „Spielen auf Zeit“ dürfte allerdings nicht auf Dauer funktionieren. Kommissionsbeamte sind schließlich auch Menschen, die sich nicht ewig vertrösten lassen werden. Und sie haben auch registriert, dass in der verstreichenden Zeit vor Ort Tatsachen geschaffen werden, wie derzeit am Piz val Gronda am anderen Ende Tirols.

Die Osttiroler Bürgermeisterdelegation hat doch schon im vergangenen Herbst eine sehr ähnliche Botschaft aus Brüssel mitgebracht: Die Gesetze der EU sind nicht verhandelbar. Offensichtlich lässt man sich da bewusst auf etwas ein, was ganz ohne prophetische Gabe vorhersehbar ist: ein Mahnverfahren, das richtig teuer werden wird für die österreichischen Steuerzahler. Verantwortliche wird es dann vermutlich keine geben, aber das ist in unserem Land ja auch gewachsene Tradition.

Bei der Isel geht es um die Alternativen Kraftwerk oder Naturjuwel. Der Wert einer Sache ist immer ein Spiegelbild von Angebot und Nachfrage: Je seltener etwas ist, desto höher steigt sein Wert. Aus diesem Betrachtungswinkel hat ein Gletscherfluss im Herzen Europas allemal mehr Potential als ein Kraftwerk, das hauptsächlich im Sommer Strom liefern kann, wenn die Erzeugerpreise am niedrigsten sind.

Zu den Souvenirs der Reise nach Brüssel gehört das Angebot, über das Natura 2000 Programm auch Förderungen ins Land zu bringen. Life+ - Förderungen sind speziell für Landwirtschaft und Tourismus, die wichtigsten wirtschaftlichen Standbeine des Tals interessant. Vielleicht sollten sich die verantwortlichen Bürgermeister doch einmal die Mühe machen und vergleichen, ob nicht der sprichwörtliche Spatz in der Hand besser ist als die Taube auf dem Dach.

 
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karli8
vor 12 Jahren

naja i bin ah no halbwegs jung und würds kraftwerk bauen, und als lebensgrundlage für kommende generationen würd i mal auf saubere Stromproduktion setzen, hilft vl auch ein wenig den kommenden Generationen.

 
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Wundawuzzi
vor 12 Jahren

Ja ,da wirken die Herren Ruggenthaler , Steiner und co alt ,hölzern und unsympatisch dagegen. Das ist die junge , attraktive Osttiroler Generation, die unsere Schätze bewahren wird und sich wirklich stark macht für die Lebensgrundlage kommender Generationen.

 
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Leonhard
vor 12 Jahren

Coole Bilder von den jungen, hübschen Damen in Brüssel. Ich hoffe, dass ihr Engagement auch etwas bewirkt und die Isel wirklich endlich den Natura2000-Status erhält.

 
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