In Kals tagen die besten Orthopäden Europas
85 Orthopäden aus sieben Nationen tauschen in Kals ihr medizinisches Wissen aus.
Drei Tage lang diskutieren und informieren sich derzeit 85 führende Orthopäden aus ganz Europa im Kalser „Gradonna Mountain Hotel“ über die aktuellsten Neuerungen im Bereich minimal invasiver Hüftchirurgie und der „my-knee“-Endoprothetik.
Schon zum dritten Mal luden Valjdet Saciri und Herbert Strobl vom Fachschwerpunkt für Orthopädie im Bezirkskrankenhaus Lienz ihre Kollegen zu einem Wissensaustausch nach Osttirol ein. „In Lienz wenden wir bereits seit acht Jahren die AMIS-Methode an“, erklärt Strobl.
Bei dieser wird über einen kurzen Hautschnitt der Zugangsweg zum erkrankten Hüftgelenk unter Schonung der Muskulatur und Sehnen angelegt. „Die Patienten haben dadurch weniger Schmerzen nach der Operation, da keine Muskeln oder Sehnen durchtrennt werden“, so Strobl.
Bei der Knieendoprothetik „myknee“ werden anhand von Bildern, die vor der Operation gemacht wurden, individuelle Modelle nachgebaut und verwendet. Dadurch schmiegt sich die Prothese besser in den Knochen ein und bleibt in ihrer optimalen Position.
Die Nachfrage nach solchen Prothesen wächst durch den Zeitgeist jedenfalls ständig. „Heute gehört in der Gesellschaft Sport zum Lifestyle, vor allem Leistungssport, weshalb viele Menschen durch die Abnutzung der Gelenke Probleme bekommen“, erklärt Claudio Dora von der Uniklinik Balgrist in Zürich.
Wie gut die neuen Prothesen tatsächlich sind, muss sich allerdings erst noch zeigen. „Da es derzeit noch keine Langzeitstudien gibt, werden wir das erst in zehn Jahren wissen“, ist der Schweizer Arzt Markus Pisan ehrlich. Derzeit gehe es aber noch vorrangig darum, wie man die besten Voraussetzungen für den „Einbau“ der Prothesen schaffen kann.
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