Steirer in Obertilliach aus Lawine gerettet
Eine dramatische Suchaktion hielt am Nachmittag des 19. Februar die alpinen Einsatzkräfte nach einem Lawinenabgang auf dem Spitzköfele in Obertilliach in Atem. Zunächst war unklar, wieviele Personen von dem Unglück betroffen waren.
Wie sich erst später herausstellte, waren zwei steirische Skifahrer (52 und 53 Jahre) in einen ostseitig verlaufenden Hang eingefahren und hielten im oberen Bereich kurz an, um einzeln abzufahren. In diesem Moment löste sich oberhalb der beiden eine Lawine.
Der ältere Variantenfahrer konnte seitlich aus der Lawine ausfahren und sich in Sicherheit bringen, der Jüngere wurde von den Schneemassen erfasst und über eine teilweise felsdurchsetzte Rinne ca. 600 Höhenmeter bis ins Tal mitgerissen. Sein Begleiter setzte einen Notruf ab. Die Bergrettungen Obertilliach und Kartitsch, der Notarzthubschrauber MARTIN 4 und der Polizeihubschrauber Libelle Tirol wurden verständigt, Bergrettungsmänner und Alpinpolizisten mit den Hubschraubern ins Einsatzgebiet geflogen.
Der von der Lawine mitgerissene Tourengeher wurde zwar nicht verschüttet, war aber durch den Absturz vollkommen orientierungslos und zudem am Kopf, im Gesicht und im Bereich der Wirbelsäule zum Teil schwer verletzt. Er fürchtete um das Leben seines Tourenpartners, versuchte den Kollegen mit einem Suchgerät zu orten und Hilfe zu rufen. Weil er am Absturzort keinen Handyempfang hatte, ging der Mann talauswärts und konnte schließlich um 15:36 Uhr einen Notruf absetzen.
Der Notarzthubschrauber Martin 4 barg den Verletzten im Bereich der Bödenalpe. Der Steirer musste stationär im BKH-Lienz aufgenommen werden. Im Einsatz standen drei Lawinenhundeführer, 30 Mann der Bergrettung Obertilliach und Kartitsch, fünf Männer der freiwilligen Feuerwehr, der Notarzthubschrauber Martin 4, der Polizeihubschrauber Libelle Tirol und sechs Alpinpolizisten.