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Bauverhandlung für Kaufhaus Lienz ist vertagt

Gutachten wird abgewartet. Kritiker Geiger: "Vieles stimmt nicht zusammen".

Oberirdisch hat das Kaufhaus Lienz keine Parkplätze und in der derzeitigen Planung nur eine Ausfahrt aus der riesigenTiefgarage, die in die Andreas-Hofer-Straße mündet. (Visualisierung: ICM Baumanagement)
Nach der gewerberechtlichen Verhandlung für das geplante Kaufhaus Lienz am 9. Jänner 2013 sollte morgen Mittwoch, 30. Jänner, die baurechtliche Verhandlung stattfinden. Kurzfristig wurden die geladenen Parteien von der Absage bzw. Verschiebung dieses Termines informiert. Bernhard Pöll, Geschäftsführer des mit dem Bau beauftragten Nordtiroler Unternehmens ICM beruhigt: „Die Bauverhandlung wurde nur vertagt, da noch ein Amtsgutachten für die Behörde fehlt." Die Behörde habe Sachverständige bestellt, um die Planung zu überprüfen. Von fünf Gutachten fehle nur noch eines. "Es liegt also nicht an unseren Planern," erklärt Pöll, "wir rechnen kurzfristig mit der Anberaumung eines neuen Termins in ca. 14 Tagen." Anders sieht einer der Hauptkritiker des EKZ-Projektes die Lage, der Lienzer Kaufmann Robert Geiger: "Schon bei der gewerberechtlichen Verhandlung fehlten wichtige Unterlagen, Einsprüche konnten nicht entkräftet werden und vieles stimmte nicht zusammen." Es herrsche Verwirrung bei den zum Verfahren eingereichten Planunterlagen, in denen das mittlerweile vorgesehene Hotel im Bauteil südlich der Tiroler Straße noch gar nicht aufscheine. Gravierend ist für Geiger der Umstand, "dass die Flächenwidmung für die jetzt geplante zweite Ausfahrt aus der Tiefgarage vom Land noch nicht genehmigt ist." Eine Bauverhandlung ohne gültige Flächenwidmung kann sich der Textilhändler schwer vorstellen. Er bemängelt einmal mehr, dass ein Verkehrsgutachten aus dem Jahr 2006 als Basis für die Genehmigungsverfahren dient: "Bei der zweiten Ausfahrt müssen Fahrzeuge auf einer steilen Rampe aus dem 2. Untergeschoss direkt in die B100 einbiegen." Er sei gespannt, mit welcher Ampelregelung dieses Manöver auf der viel befahrenen Kreuzung funktoinieren soll.
Kaufmann Robert Geiger bleibt skeptisch in Sachen "Kaufhaus Lienz". Foto: Martin Lugger
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

14 Postings

anton2009
vor 12 Jahren

Ein Kaufhaus, das niemand braucht! Ich war auch noch nie im FMZ in der Debant und werde dieses Kaufhaus, sollte es doch gebaut werden, nicht betreten!

 
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Danny
vor 12 Jahren

Ich bin nicht der Meinung sowie" teatime",das wir so super tolle Geschäfte haben.Schaut Euch doch mal demn Hauptplatz an. Was sind denn da für super Geschäfte?Kuenz.Geiger;....usw.Spricht auch nicht für alle Generationen.Oder Debant war mal wieder ein bißchen schneller als die schlafenden Lienzer.

 
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boarium
vor 12 Jahren

Jaaaa! Stimmen wir über die Optik ab! Dann stimmen wohl die, die für das Kaufhaus sind, dafür; die, die gegen den Bau an sich sind, dagegen. Und wir haben wieder ein 50/50-Ergebnis, aber ein paar Klicks mehr, ein paar Emotionen geschürt, ein bisserl Zeit rumgebracht.

Die wenigsten würden die Frage an sich beantworten, denn oft genug musste man in Gesprächen nach den Abstimmung zur GRÖSSE des M99 feststellen, dass diese Frage gar nicht wargenommen wurde (ja, guter Schachzug des Fragestellers, dafür wirklich: Hut ab! Das Projekt an sich zur Diskussion zu stellen schien unmöglich, also umging man diese Situation mit einer Fragestellung, die durch Emotionen ausgeblendet wurde...). Wieviele traf man, die eingestanden, dass die Verkaufsfläche wohl zu groß bemessen sei für Lienz - aber man wolle das Kaufhaus, darum: Passt schon. Und wieviele traf man, die sich gewisse Firmen wünschten, aber eben aus persönlichen, auch politischen Gründen das Projekt in der Post samt angedachter Verkaufsflächen um und am Südtiroler Platz favorisierten und damit ebenfalls Verkaufsflächen in einer mehr als vergleichbaren Größe (ja, sogar mehr) - darum: Klar dagegen.

Und die Diskussion wurde scheinheilig, und das ist sie bis heute. Die hier vorgebrachte Bebauungvariante eines Jungplaners etwa war gut, war schön, keine Frage. Aber sie war, so weit lehne ich mich aus dem Fenster, in Hinblick auf Grund-, Abriss, Errichtungs- und Erhaltungskosten leider unrentabel und damit unfinanzierbar. Der Plan eines Parks ist durchaus verlockend, keine Frage - aber die Frage, wer dies bezahlen würde, darf auch gestellt werden, speziell in einer Zeit, in der die Stadtgemeinde vor ungelösten Projekten wie Hallenbad, Nordschule, Stadtsaal, auch Hochstein steht. Seit Jahrzehnten vergammelte das Mühlenareal, ohne je einen Abnehmer zu finden, der sich über den Abriss wagte, und der Auszug des Autohauses tat ein Übriges. Dass hier nun ein Kaufhaus entsteht, das sicherlich keine architektonische Meisterleistung ist, aber Steuern in der Stadt hält (statt sie in Nachbargemeinden und dortige FMZs, Nachbarbezirke oder via Internet in die Welt abfließen zu lassen), das wird allzu schnell vergessen.

Sicherlich wäre ich auch für ein etwas kleineres, architektonisch herausfordernderes Gebäude - aber unser Grätzl erklärt dem Nachbarn nicht, wie er bauen soll und wie furchtbar wir seinen Plan finden. Wir freuen uns mehr, dass er in Lienz baut, in Lienz bleibt ;)

 
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le corbusier
vor 12 Jahren

@ManD und Danny

interessanterweise war es genau die wirtschaftskammer klagenfurt die lienz ausdrücklich davor gewarnt hat ein einkaufszentrum zu bauen da es bestehende, natürlich gewachsene strukturen zerstört. (Podiumsdiskussion "M99" im Kolping)

weiters ist der bau von einkaufszentren absolut veraltet, sogar im mutterland der malls in america. mit messing- und rosengasse haben wir bereits ein wunderschönes freiluft shopping center, natürlich gewachsen mit ausgewogenem branchenmix. wenn wir es schaffen frequenzbringer in dieses system zu integrieren (wie am beispiel H&M, Gigasport, Tyrolia) wäre das einkaufserlebnis einzigartig.

stellt euch ehrlich die frage wie oft ihr nach einem besuch in den city arcaden noch in die innenstadt spaziert seit. (ich: 1/7)

 
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ManD
vor 12 Jahren

Liebes Lienz, schlafe ruhig weiter . . . .

die Leute haben bereits Amazon, Zalando,..... entdeckt und werden immer mehr dort kaufen und die Region hat gar nichts davon.

Die anderen machen es wie Danny !!

 
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Gerhard Pirkner
vor 12 Jahren

Es gibt derzeit nur wenige Visualisierungen des geplanten Kaufhauses, die teilweise nicht mehr der aktuellen Planung entsprechen. Gut wäre zum Beispiel eine Gesamtdarstellung, die auch den zweiten Bauteil auf der anderen Straßenseite zeigt und eine Idee vermittelt, wie sich die beiden doch sehr großen Gebäude in das Stadtbild einfügen. Noch gar nie gezeigt wurden die Ein- und Ausfahrtsituationen, oder Innenansichten, die eine Vorstellung von der räumlichen Gliederung vermitteln. Bei einem Projekt dieser Größenordnung – es werden mehr als 40 Mio Euro kolportiert – wäre auch ein Modell informativ, integriert in die Umgebung. Von der Fassade könnte es Muster geben.

Ohne eine ausführliche, professionelle und halbwegs realitätsnahe Darstellungen des Projekts sind Votings über die Architektur aus meiner Sicht nicht sehr zielführend. Wir werden uns aber auf jeden Fall erkundigen, ob ein Modell existiert.

 
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Nikolaus F. Pedarnig
vor 12 Jahren

;-) freut sich, dass die Idee einer Umfrage so interessiert und wohlwollend aufgenommen wird.

Immerhin haben wir ja mit der Sommerrodelbahn bereits ein Beispiel, wie einfach das äußere Erscheinungsbild verändert und beeinträchtigt werden kann: Eine Umfrage wäre auch damals ganz gut gewesen.

PS. Letztens bei einem Termin in der Schweiz hat ein Geschäftspartner von den Versammlungen in den Kommunen berichtet: Der interessierte Bürger hat bei den Eidgenossen ein überaus großes Informationsangebot (Meinungsbildung) und die Möglichkeit zur direkten Mitentscheidung (Meinungsäußerung). Beides stärkt die Identifizierung mit der Gemeinschaft und den Gemeindevorstehern).

Wer hat's erfunden?

 
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Beatrix Herzog
vor 12 Jahren

Lienz braucht keinen Megatempel zum Shoppen, es gibt tolle Geschäfte in der Lienzer Innenstadt. Lienz HAT ALLES und es braucht nicht mehr.

Zum Design des Einkaufszentrums: schrecklich!

Bin auch für klar formulierte "Volksbefragung" und dazu bitte ich den tollen stylishen Entwurf von Herrn Jungmann miteinzubeziehen! Dieser umfasst gemütliches Shopping in kleinen Läden, Parkatmosphäre mit Grünfläche und lädt zum Verweilen ein! Noch ist es nicht zu spät das zu ändern.

 
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Danny
vor 12 Jahren

Es ist doch komisch!Ich würde gerne mal wissen,in welcher Stadt es Jahrelang braucht,das ein Einkaufszentrum gebaut wird.Ich kenne nur Lienz.Und es sind immer wieder die "Gleichen"die sich dagegen auflehnen.Klagenfurt ist ja Gott sei Dank nicht so weit zum einkaufen

 
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sonnenstadtler
vor 12 Jahren

…ja! Umfrage wär das eine; würde mich auch sehr interessieren!!! nur wenn ich mir überlege, wie die fragestellung aussehen müsste, sodass sie nicht gleich „hohl“ ankommt, wie die zur letzten volksbefragung??? oder sollte man einfach alles getrennt abfragen, dass es nicht wieder nur polarisierend wirkt – 1. optik, 2. notwendigkeit, 3. auswirkung auf die umliegenden einkaufsstraßen, u.s.w. ??? …na gut, hr. pirkner würde/wird das schon gut hinbekommen ;-))

…das andere wäre, einfach heute und gleich die eigenen einkaufsgewohnheiten zu überdenken und in so hässliche buden erst garnicht hinein zu gehen; da sind kürzlich shops entstanden, an deren produkten braucht man nicht mehr nach der herkunft zu suchen, da liest man an den ohnehin oft spärlichen aufdrucken sowie so nur länder, in denen wir ganz sicher nicht wohnen und unser geld verdienen möchten ;-) Diese bereits vorhandenen, mehr oder weniger hässlichen buden liefern übrigens schon heute und jetzt die statistiken, welche so ein neues projekt in lienz erst überhaupt interessant macht; wir scheinen also interessante kunden zu sein für so buden ;-)

 
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bergfex
vor 12 Jahren

Da wird Frau BM im Sommer noch kalte Füsse bekommen.

DANKE an Herrn Pirkner für den Artikel, sonst würde man gar nichts erfahren.

Danke an Herrn Geiger, der sich Gedanken macht, was andere nicht machen.

 
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neugierig.
vor 12 Jahren

Herr Pirkner, das ist wirklich eine tolle Sache, wenn Sie eine Umfrage starten würden...denn wer will denn wirklich diese häßliche Bude in Lienz haben...? Also mir gefällt dieser Entwurf ganz und gar nicht...hoffentlich wird noch lange nicht gebaut....!!!!!!!!!!!!!!!!

 
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irina
vor 12 Jahren

an StatistNik, an Dolomitenstadt - das mit der Umfrage ist eine Top-Idee - ich glaube, dass vielen die derzeitige Variante überhaupt nicht gefällt (vermutlich hätte die Fassade zum Ämterhaus - vor der Sanierung! - passen sollen)

 
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Nikolaus F. Pedarnig
vor 12 Jahren

Leseempfehlung: Wirtschaftsblatt v. 29.Jänner 2013, Gastkommentar von Michael BRANDTNER ("Der Fluch der Fläche").

"...Größer, billiger, flächendeckender" war die Erfolgsformel der großen Filialisten"...

Die Großfläche funktioniert nicht mehr. Das Alleinstellungsmerkmal der Einkaufszentren als Universalanbieter wird nicht nur durch das Internet angekratzt, auch das Einkaufsverhalten der Konsumenten hat sich massiv geändert. Einkaufen funktioniert auf vielen Kanälen und hat soziale, kaufmännische und emotionale Entscheidungen als Grundlage. Die meisten Entscheider von heute setzen bei Projekten wie dem Kaufhaus Lienz auf Variantendenken und haben immer Alternativen zur Risikominimierung zur Hand. Diese gibt es hier nicht, stattdessen begeben sich alle in eine Serie von Abhängigkeiten und wechselseitigen Schuldverschreibungen wie Fläche Frequenz, FrequenzVerkehr, VerkehrPolitik, PolitikWirtschaft, WirtschaftFläche und so weiter.

Beispiel 1: http://www.daserste.de/information/wirtschaft-boerse/plusminus/sendung/swr/2013/einkaufszentren-100.html

Zitat: "Früher war es hier schon wesentlich belebter, viel schöner und angenehmer die Atmosphäre. Man sieht ja selbst, was hier passiert ist, es sind 1-Euro-Läden." "Die kleinen Geschäfte, die eigentlich den Charme ausgemacht haben in Wetzlar sind weg." - „Mit dem Forum – dieses Riesending. Da zieht alles hin und rundherum ist nicht mehr viel los. Traurig.“ "Heute, egal, wann ich rausschaue. Links keiner, rechts keiner."

Beispiel 2: Kaufhaus Galleria 1030 Wien, zuerst hochgelobt, dann abgewrackt. Der 2. Stock im Kaufhaus war über Jahre komplett geschlossen, erst eine Komplettsanierung brachte wieder Umsatz und Frequenz. Heute, knapp 3 Jahre nach diesem Umbau, geht beides wieder zurück, erweitert um eine Ausdünnung im Branchenmix.

Zu guter Letzt noch eine Anfrage an die Dolomitenstadt Redaktion:

Könntet ihr eine Umfrage machen, ob das Kaufhaus Lienz der Bevölkerung gefällt? Als Grundlage sollten die Bauträger eine ganze Serie von Zeichnungen (Renderings) zur Verfügung stellen. das wäre fein ;-)

 
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