BTV Lienz zeigt Flagge am Südtirolerplatz
Positionierung als "Veranlagungsbank" hinter diskreter Lochfassade.
Ein Pressefrühstück im Rohbau einer Bank hat zwangsläufig werblichen Charakter, doch BTV-Vorstand Dietmar Strigl nahm am 11. Jänner auch zur aktuellen Situation auf dem Südtirolerplatz Stellung und unterstrich, dass sein Institut mit Interesse auf die städtebauliche Weiterentwicklung warte. In Sachen Tiefgarage habe es Gespräche gegeben. Die Chance, unterirdische Parkflächen in einem Zug mit dem Hochbau zu realisieren, habe man in Lienz aber wohl verstreichen lassen.
Die BTV übersiedelt aus ihren bisherigen Räumen in einen eigenen, auch architektonisch akzentuierten Bauteil des neuen Gebäudekomplexes am Südtirolerplatz. Sie wird sich räumlich nicht vergrößern und auch wie bisher elf Mitarbeiter beschäftigen, das aber in einem wesentlich funktionaleren, kundenorientierteren Umfeld. Im obersten Geschoss vermieten die Banker eine 150 m2 große Fläche "an einen Kunden oder Partner, den wir noch suchen", erklärt Regionalleiter Manfred Steurer.
Er sieht zwei gravierende Veränderungen in den Kundenbedürfnissen: "Zum einen wollen die Bankkunden rund um die Uhr Geschäfte abwickeln, zum anderen steigt das Bedürfnis nach fundierter Beratung." Für beides soll die neue Bankstelle ein idealer Ort sein. Geplant vom Innsbrucker Architektenduo Scharfetter-Rier, wird auf 550 m2 Nutzfläche eine moderne SB-Zone entstehen, ein Entré, das statt klassischer "Schalter" eher die Atmosphäre eines Empfangsraumes bietet, diskrete Beratungs- und Büroräume in den Obergeschossen und eine Lounge, in der man auch kleinere Veranstaltungen durchführen kann.
Markant und doch deutlich dezenter als die wuchtige Volksbank-Fassade vis à vis ist der Außenauftritt der künftigen BTV. Die Architekten schaffen mit subtilen Mitteln das Kunststück, den langen Fassadenriegel der angrenzenden Wohn- und Geschäftsbebauung aufzulockern und gleichzeitig gestalterisch Flagge zu zeigen. Die perforierte Betonfläche der BTV-Fassade lässt Interpretationen zu, erinnert an die Pixel digitaler Bilder und funktoniert wie ein lichtdurchlässiger Vorhang, der Blicke zwar hinaus, aber nicht hereinfallen lässt.
BTV-Vorstand Strigl sieht im architektonischen Konzept eine Visualisierung der geschäftlichen Philosophie des Instituts: "Wir sehen uns als Veranlagungsbank. Und das ist ein Geschäft, das neben Professionalität auch Diskretion verlangt".
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