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Weniger Wasserzins für Hochstein-Beschneiung

Stadt Lienz als Miteigentümer hilft den Lienzer Bergbahnen sparen.

Die Kunst der Schneeerzeugung hat auch auf dem Lienzer Schlossberg ihren Preis.
Für das Wasser zur Beschneiung der Hochstein-Pisten überwiesen die Lienzer Bergbahnen dem Wasserwerk je nach Schneesituation bisher zwischen 70.000 und 90.000 Euro pro Jahr. Ab 1. Jänner 2013 halbiert sich der Tarif.  Damit folgt die Stadt einem Antrag von Bergbahnen-Vorstand Klaus Hofstätter: "Das Management versucht zu sparen, wo es nur geht. Und als Miteigentümer haben wir uns überlegt, wie wir die Eigenkapitalsituation des Unternehmens verbessern könnten. Das ist eine der Maßnahmen." Anders sehen das die politischen Mitbewerber."Wir müssen uns von diesen Bergbahnen verabschieden" wetterte der FP-Gemeinderat Sepp Blasisker, der ein Fass ohne Boden ortet und VP-Mandatar Stephan Tagger warf ein: "Wenn man es nüchtern betrachtet, ist es eine Subvention der Bergbahnen. Es sind rund 35.000 Euro, die das Wasserwerk verliert."
Wasser aus dem Speicherteich auf dem Hochstein wird für die Bergbahnen demnächst günstiger. Fotos: Expa/Gruber
Deshalb müsse geprüft werden, ob nicht im Gegenzug der Aktienanteil der Stadt an den Bergbahnen erhöht werden könnte. Geht nicht, meldete postwendend Finanzkämmerer Peter Blasisker aus der Beamtenecke des Ratsaales. Das Wasserwerk werde als selbständiges Unternehmen geführt. Dieser Tochterbetrieb der Stadt hat den Speicherteich auf dem Hochstein 2006 um ca. 750.000 Euro gebaut. Für das damals aufgenommene Darlehen zahlt das Wasserwerk ca. 30.000 Euro pro Jahr, Kosten, die über den Wasserzins der Bergbahnen refinanziert werden. "Diese Finanzierungskosten sind also auch mit dem halben Zins abgedeckt, die Bergbahnen zahlen 40.000 Euro mehr als nötig", rechtfertig Blanik die Wasserpreisreduktion. Zudem handle es sich um "Überwasser" der Bannberger Quellen, das sowieso niemals durch die Versorgungsleitungen der Stadt fließe. Sie "goutiere" den Sparwillen der Bergbahnen, die Zeiten der Selbstbedienung seien jetzt vorbei, unterstrich die Bürgermeisterin und feixte in Richtung des blauen FP-Landwirts Blasisker: "Keiner kriegt mehr a Wegile und die Bergbahn zahlt´s". Der stellte dennoch den Antrag, die Wasserfrage von der Tagesordnung zu nehmen, was die Mehrheit des Gemeinderates ablehnte. Mit 16 Ja-Stimmen wurde die Kostenreduzierung beschlossen und einstimmig der Antrag auf die Prüfung einer Aktienaufstockung angenommen. Generell brach Blanik eine Lanze für Bergbahnenchef Klaus Hofstätter: "Die Bergbahnen versuchen mit allen Mitteln, ihre Situation zu verbessern. Der Vorstand macht also genau das, was ich von ihm erwarte."
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

Ein Posting

anton2009
vor 12 Jahren

Dass das Wasserwerk den Speicherteich am Hochstein auf seine Kosten errichtet hat, wussten bis zum Lesen dieses Beitrages wohl nur Eingeweihte! Da wird einfach quer-finanziert! Eine Subvention durch die Hintertür! Vielleicht kann die Kostenüberschreitung bei der Ganzjahresrodelbahn (die aber nicht das ganze Jahr über in Betrieb ist) auch vom Wasserwerk übernommen werden? Warum übernimmt nicht das Wasserwerk die Errichtung des Speicherteiches am Zettersfeld???

 
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