Ein hochprozentiges Leitprodukt für Osttirol
Osttiroler Pregler ist markenrechtlich geschützt und soll der Region Profil verleihen.
Als Feiertag für Osttirols Preglerbauern bezeichnet Hermann Kuenz, Schnapsbrenner und Obmann der Tiroler Obstbauern, die Aufnahme des hochprozentigen Qualitätsobstbrandes „Pregler“ in den Spirituosen-Codex.
Kein Wunder, gilt der Codex doch als Leitfaden mit Gesetzescharakter, und stellt für die österreichische Lebensmittelbranche die Basis aller Qualitätsauszeichnungen dar. Zudem ist darin geregelt, dass neben dem Herstellungsverfahren auch die geografische Ursprungsbezeichnung geschützt wird.
Daher soll der Pregler künftig nicht nur als geschütztes Getränk fungieren, sondern auch als Wort mit Symbolkraft für ein Leitprodukt des Bezirkes Lienz stehen. „Sozusagen als Leuchtturm, welcher der Region ein zusätzliches Profil verleiht“, betont Wendelin Juen, Fachbereichsleiter der Landeskammer Tirol.
Insgesamt sind in Osttirol 232 Brenngeräte gemeldet, die zusammen rund 14.000 Liter Alkohol erzeugen. „Das sind umgerechnet fast 30.000 Liter Schnaps, von denen rund die Hälfte wiederum zu Pregler verarbeitet wird“, schätzt der Vorsitzende der Codex-Kommission, Bruno Mayer.
Einzigartig ist der Pregler nicht nur durch seinen Namen, der sich vom Pregeln, also vom Kochen und Sieden ableitet, sondern auch durch seine Mischung von Äpfeln und Birnen. In seltenen Ausnahmefällen wird er auch mit Zwetschken versehen. Wobei diese nur von Preglerbrennern beigemischt werden dürfen, die eine lange Tradition im Verwenden von Zwetschken vorweisen können.
Das Obst muss aus Osttirol stammen. Bei schlechten Ernteerträgen können jedoch Birnen aus Österreich zugekauft werden. Auch der Mindestalkoholgehalt ist geregelt und liegt bei 40 %.
Aktuell widmen sich sieben gewerbliche Betriebe der Herstellung des erlesenen Obstbrandes. „Schnapsbrennen ist Arbeitgeber und Kulturgut zugleich. Für manche ist er vom Zuerwerb zum Haupterwerbszweig gewachsen“, so Juen.
Markenrechtlich geschützt ist der „Osttiroler Pregler“ vorerst aber nur in Österreich. Laut Mayer strebe man dies zwar auch auf europäischer Ebene an, doch der Weg dahin sei äußerst steinig.
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