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Richard Piock über Osttirols Identität

Beitrag im Dolomitenstadt-Magazin sorgt für Gesprächsstoff.

Richard Piock hält mit seiner Meinung über Osttirols Probleme nicht hinter dem Berg. Foto: Martin Lugger
Osttirol ist bundesweit Schlusslicht bei wichtigen Wirtschaftsindikatoren wie Kaufkraft und Bruttosozialprodukt. Tirols einziger Bezirk, der im 10-Jahres-Vergleich an Einwohnern verliert, hat für Durst-Geschäftsführer Richard Piock ein Orientierungsproblem: „Osttirol hat keine gefestigte Identität, versucht die großen Brüder Nordtirol oder Südtirol nachzuahmen, kann es aber nicht, agiert zwei Stufen darunter, halbherzig und ein bisschen linkisch.“ Piock darf das sagen. Er weiß, wovon er spricht. Der Südtiroler gilt als politisch konservativer aber hoch innovativer Manager eines Unternehmens, dessen Impulswirkung für Osttirols Wirtschaft unumstritten ist. Exklusiv für DOLOMITENSTADT fasste der Firmenchef sein „Mission Statement“ für Osttirol in einem Aufsatz zusammen, den wir in der aktuellen Ausgabe des DOLOMITENSTADT-Magazins in voller Länge publizieren. Neben einer interessanten historischen Herleitung der aus seiner Sicht schwachen Identität Osttirols spart Piock nicht mit Kritik am daraus resultierenden politischen und wirtschaftlichen Klima: "Was man an Positivem hatte, wurde 'verkauft': Menschen, Almen, Durchgangsrechte für Pipelines. Man hat sich in eine Bittsteller- Situation hineinmanövriert, die das Jammern zur Geschäftsstrategie macht, den Neid zur 'driving force'…. meist wird Osttirol ausgebeutet – Wasser, Natur, Natürlichkeit – indem man vorgibt, den Fortschritt zu bringen." Die Reaktionen blieben nicht aus, in Mails an die Redaktion halten sich Zustimmung und Ablehnung zu Piocks Beitrag die Waage. Das aktuelle Dolomitenstadt-Magazin gibt es im Osttiroler Zeitschriftenhandel oder hier im Abo. Diskutieren Sie mit!
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

3 Postings

natur1A
vor 12 Jahren

hr.piock hat leider ja so recht, ich kann das nur bestätigen. wohne schon länger in einem seitental, der neid und die missgunst sind wirklich. osttirol verkauft sich, siehe virgen, prägraten, kals, st.jakob und.....

 
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Leonhard
vor 12 Jahren

@spitzeFeder

Hatte beim Durchlesen ähnliche Gedanken wie Sie. Jammern ist in Osttirol zur Strategie einiger Bürgermeister geworden - zu wenig Geld für den Nationalpark, zu wenig Geld für die Infrastruktur, zu wenig Geld für Tourismus, zu wenig Geld für Betriebe und Arbeitsplätze. Geld muss rein in den Bezirk egal wie. Wir verkaufen dafür auch unser Wasser an die Großkonzerne, welch kurzsichtige Denkweise. Extrem bunt treiben es derzeit die Gemeindeoberhäupter von Virgen und Prägraten und die Bevölkerung geht ihnen auf den Leim.

Ich hoffe, dass sich Kräfte durchsetzen, die andere, innovativere Ideen für den Bezirk haben. Es ist nämlich nicht nur das Geld, das eine Region antreibt. Das ständige Gejammer zieht uns derzeit extrem hinunter und es wird vermutlich auch nicht aufhören, wenn weitere Wasserkraftwerke gebaut werden.

 
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spitzeFeder
vor 12 Jahren

Zitat: "... meist wird Osttirol ausgebeutet – Wasser, Natur, Natürlichkeit – indem man vorgibt, den Fortschritt zu bringen."

Ein Schauspiel ganz nach dieser Masche findet derzeit im oberen Iseltal statt. Isel und Wasserrechte werden an den Höchstbietenden verscherbelt, und der Bürger soll Glauben gemacht werden, dass dies dem Fortschritt im Tale dient.

Wunderbar analysiert, Herr Piock!

spitzeFeder

 
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