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Lienz streckt 300.000 Euro für Heizhaus vor

Zwischenfinanzierung für 600.000 Euro-Projekt wurde abgesegnet.

Beschlossen ist es längst, das neue "Eisenbahn-Technikmuseum" der Eisenbahnfreunde im alten Heizhaus an den Bahngleisen der ÖBB in Lienz. Jetzt ist auch die Finanzierung und damit die Umsetzung in trockenen Tüchern. Klaus Ladinig vom Verein der Lienzer Eisenbahnfreunde präsentierte das Projekt am 23. Oktober im Lienzer Gemeinderat und listete neben geplanten Maßnahmen die Kosten noch einmal auf.
Er ist der Motor des ambitionierten Museumsprojekts: Klaus Ladinig vom Verein der Eisenbahnfreunde. Foto: Miriam Raneburger
Mit knapp 600.000 Euro Gesamtkosten spielt das Projekt in der Oberliga der regionalen Entwicklungsmaßnahmen. Die Stadt zahlt neben einem Einmalbetrag von 45.000 Euro weitere 10 x 10.000 Euro in den nächsten zehn Jahren, insgesamt also 145.000 Euro. Ähnlich abgestuft zahlt der TVB-Osttirol 140.000 Euro. Das Land legt 95.550 Euro hin, die Gedächtnisstiftung des Landes nochmals 95.550 Euro, die EU sogar 191.000 Euro. So werden in Summe die Sanierung und ein Eisenbahnmuseum finanzierbar. Dabei wird nicht nur das Haus aus dem Jahr 1871 renoviert, sondern auch der museale Inhalt restauriert, soweit dies nötig ist. Vieles haben die Eisenbahnfreunde hier selbst schon geleistet. Drei Dampfloks, drei Dieselloks und vier Elektroloks gibt es zu bestaunen, dazu viele technische Geräte aus der langen Geschichte der Südbahn. Attraktiv soll das Museum vor allem für Radler entlang des Drauradweges sein und für Familien, die im Talboden nach einem Schlechtwetterprogramm suchen. Sie sollen über drei bis vier Euro Eintritt jene rund 65.000 Euro finanzieren, die der laufende Betrieb des Eisenbahnmuseums nach derzeitigen Berechnungen kosten wird. Eine ambitionierte Kalkulation, weil die neue Kultureinrichtung nur von Mai bis September geöffnet sein wird. Mit Ausnahme der LSL stimmten alle Parteien dem Projekt und einer Zwischenfinanzierung durch die Stadt in Höhe von 300.000 Euro zu. LSL-Mandatar Uwe Ladstätter nannte die Eisenbahnfreunde eine "sympathische Neigungsgruppe" und gab zu bedenken, wie viele Kulturvereine schon bei wesentlich geringerer Förderung in Jubel ausbrechen würden.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

7 Postings

Klaus_Ladinig
vor 12 Jahren

Ich nehme Bezug auf die Beiträge und möchte mich dazu wie folgt äußern:

- Das im Jahre 1871 in Betrieb genommene Heizhaus am Bahnhof Lienz wurde 1999 gemäß §§ 1 und 3 des Bundesgesetzes vom 25. 9. 1923, BGBl Nr. 533/23, unter Denkmalschutz gestellt und die Erhaltung des Gebäudes liegt daher im öffentlichen Interesse. Dieses Gesetz hat nach wie vor Gültigkeit und ist von allen österreichischen Staatsbürgern zu respektieren. - Die Instandhaltung eines alten und zudem desolaten Gebäudes kostet Geld. - Anlässlich einer Besprechung im April 1998 in Lienz hatte Herr Hofrat Dipl.- Ing. Dr. P. Swittalek vom Bundesdenkmal, Technische Denkmale in Wien darauf hingewiesen, dass dieses Objekt öffentlich zugänglich gemacht werden sollte. - Bereits vorher, in einem Schreiben vom Mai 1997, hatte der damalige Landeskonservator für Tirol, Dr. Caramelle, sich unter anderem sinngemäß dahin geäußert, dass durch eine Revitalisierung „…..eine der ursprünglichen Verwendung sehr nahe Nutzung gefunden und für längere Zeit die Erhaltung dieses eisenbahngeschichtlich interessantes Bauwerkes gesichert wäre“. Im Übrigen sei er von der Einstellung historischer Schienenfahrzeuge in diesem Haus begeistert. - Wir haben die Aufgabe zur Sanierung des Objektes auf uns genommen und nach Finanzierungsmöglichkeiten gesucht. Wir sind der EU, dem Land Tirol und dem Bund dankbar, dass Sie alle zusammen bereit waren, € 422.200,- zu dem erarbeiteten Projekt beizutragen. Voraussetzung dafür war, dass für die restlichen Kosten von € 165.800,- andere Kostenträger gefunden werden können. So danken wir auch dem TVB und den 19 Gemeinderäten der Stadt Lienz für die zugesagten Hilfen von € 60.000,- und 65.000,- und den ÖBB für € 7.840,-. Den Rest von € 32.960,- muss der Verein aufbringen. Zudem mussten wir 2009 um den Betrag von € 30.000,- die Dachkonstruktion zur Vermeidung irreparabler Schäden sowie € 95.000,- für den Ankauf der historisch sehr wertvollen Dampflokomotive 77.244 zur Gänze selbst bezahlen. Unser Beitrag beträgt für das Projekt „Südbahnheizhaus Lienz 1871“ somit € 157.960.-. Dieser Betrag setzt sich zusammen aus zahlreichen Spenden und den seit dem Jahre 1995 von uns mühsam erwirtschaftet Geldern. Letztendlich haben wir und die Mandatare der Stadt und die Verantwortlichen des Tourismusverbandes dazu beigetragen, dass € 422.200,- in den Bezirk Lienz fließen. - Streitbar bleiben allenfalls die Aufwendungen für die kostenintensive Instandsetzung der Dampflokomotive 77.244 aus dem Jahre 1927. Zu derartigen Fragen gibt es auf europäischer Ebene klare Aussagen (Siehe „Charta von Riga“). - Dampfmaschinen sind ein wertvolles Kulturgut. Schließlich war sie es, welche die wirtschaftliche und gesellschaftliche Revolution einleiteten. Wir vom Verein vertreten die Auffassung, wenn wir es nicht schaffen, dieser Dampflokomotive wieder das Dampfen beizubringen, wird dies bei uns wohl nie mehr möglich sein. Dies wäre natürlich kein Unglück. - Bei der Umsetzung des Projektes gibt es naturgemäß genug Probleme. Wir hoffen, auch diese bewältigen zu können. - Das ganze Projekt ist eine Würdigung der Pionierzeit der Eisenbahn mit ihren hervorragenden Technikern und Arbeitern und soll insbesondere einen Einblick in die Arbeitswelt unserer Vorfahren vermitteln. Wären Stephenson, Carl Ritter von Ghega, Thomas Edison, Nicola Tesla, Karl Benz und mit all ihren Zeitgenossen nicht gewesen, könnten wir womöglich heute noch auf Schusters Rappen auf Reisen gehen, mit einer Kerze Licht schaffen oder uns mit Rauchzeichen oder Trommeln über Entfernungen verständigen. Uns ist die Erhaltung technische Kulturgüter ein Anliegen. Ein Blick zurück müsste die verwöhnte Wohlstandsgesellschaft zufriedener machen. - Nicht der Verein der Eisenbahnfreunde in Lienz erhält diese Förderungen. Er hat lediglich die an und für sich undankbare – für uns aber dankbare – Aufgabe übernommen, das Projekt umzusetzen. - „Wie malerisch das alte Heizhaus mitsamt seiner derzeitigen Patina ist, zeigt auch die herbstliche Modestrecke in diesem Heft von DOLOMITENSTADT. Wir haben topaktuelle Streetwear vor alte Lokomotiven und Holztüren platziert. Der Kontrast ist wunderschön und das ohne Renovierung.“ – „Fotografiert hat Miriam Raneburger diese Modestrecke übrigens im alten Heizhaus am Lienzer Bahnhof. Die Location finden wir genauso hübsch wie die gezeigten Teile.“ So zu lesen und zu sehen auf den Seiten 20 und 106 bis 113 in Dolomitenstadt Nr. 03/2012. Architekt dieser „Location“ war übrigens Wilhelm von Flattich, der für die k. k. priv. Südbahn-Gesellschaft und auch zahlreiche andere Bauten in Wien schuf. - Die schmirgelnden, schweißenden, streichenden und tischlernden Vereinsmitglieder haben schon wiederholt Kinder mit Betreuerinnen der Kindergärten von Lienz, zu denen sich auch schon Kinder aus Assling, Leisach, Nussdorf-Debant und Heiligenblut gesellten, zu Ausflügen - Jause und Spaziergang inbegriffen - nach Abfaltersbach eingeladen. Im Juni 1992 waren es 396 und im Juni 1997 353 Kinder mit Betreuerinnen. Wir hoffen, diese Tradition wieder aufnehmen zu können. - In unserer Präsentationsmappe, die auch Herrn Gemeinderat Uwe Ladstädter übergeben wurde, ist einiges über das Projekt Südbahnheizhaus Lienz 1871 zu finden.

Das alles weiß Herr Gemeinderat Ladstädter: Er war letztmalig im September des Vorjahres mit einer Gruppe bei uns. Ich hatte nicht den Eindruck, dass es ihm nicht gefallen hätte. Einige dieser Besucher haben uns für das von uns Geschaffene gratuliert und wir hatten von diesem Club auch eine namhafte Spende überwiesen bekommen. Was Herrn Gemeinderat Ladstädter nun zu diesem Gesinnungswandel bewogen hat und unsere Vereinstätigkeit auf das Schleifen, Schmirgeln, Schlossern und Tischlern – übrigens alles ehrbare und von uns geschätzte Berufe – reduziert, weiß ich nicht.

Woher wissen Sie, Frau oder Herr Ja, ob die Jugend oder die kommende Generation Interesse für die Eisenbahn hat? Null, nada, niente ist kein Hinweis. Wir machen die gegenteilige Erfahrung.

Falls Sie noch an keiner Führung im denkmalgeschützten Heizhaus teilgenommen haben und Sie es mit Ihrer Kritik ernst meinen, laden wir Sie, sehr geehrte Frau Gertrud, sehr geehrter Herr Anton, sehr geehrte/r Frau oder Herr Ja und sehr geehrte Frau Eva und natürlich alle Interessierte gerne dazu ein. Bei dieser Gelegenheit können auch weitere Kritikpunkte erörtern werden. Eine Terminvereinbarung ist jederzeit möglich.

Ladinig Klaus, Obmann des Vereines der Eisenbahnfreunde in Lienz

 
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eva
vor 12 Jahren

Ich finde es absolut unglaublich dass das Hobby einiger Fanatiker mit so viel öffentlichem Geld unterstützt wird und nur einige Meter weiter am Bahnhof Lienz weder eine Rolltreppe noch ein Aufzug vorhanden ist.

Wenn Gäste - Lienz lebt vom Tourismus - in Lienz mit der Bahn anreisen und nicht mehr sehr gut zu Fuß sind müssen die ihr schweres Gepäck Sufen hinunter und Stufen hinauf tragen bis sie bei einem Taxi sind - es gibt weder einen Gepäcktransporter noch ist irgendwer da der den Anreisenden hilft.

Für eine Bezirkshauptstadt und dem Zentralbahnhof von Osttirol ist das eine Schande!

Es kommen sicher mehr Touristen das ganze Jahr am Bahnhof an als jemals zwischen Mai und September beim "vorbeiradeln" das Heizhaus besuchen werden.

Es ist wieder typisch - für die absolut unnötigsten Dinge werden unsummen öffentlichen Geldes rausgeschmissen - und bei wichtigeren Dingen oder der Finanzierung von wirklichem Ganzjahresschechtwetterprogramm - ist immer zu wenig Geld in der Gemeindekasse.

 
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ja
vor 12 Jahren

Stadt Lienz - 145.000 Euro. TVB-Osttirol - 140.000 Euro. Land Tirol - 95.550 Euro Gedächtnisstiftung - 95.550 Euro EU - 191.000 Euro

Alles abgesegnet. Wer zahlt: Wir alle.

Stadt Lienz - 15.000 Euro für Nachtbus PRO JAHR

Abgelegt.

Werte Verantwortlichen!

Da frag ich mich sogar hier in Wien: Wer braucht ein solches Museum für alte Eisenbahnen? Wissen Sie eigentlich wie sehr das die Jugend bzw. die nächste GENERATION von heute interessiert? Null, nada, niente! Diese Entscheidung zeigt mir die Bürgerferne und fördert leider nun auch auf regionaler Ebene meine Politiker-Verdrossenheit - nicht nur auf Bundesebene.

Es tut mir einfach leid, dass außer dem xten Eisenbahnmuseum in Österreich kein Geld für die wichtigen Themen bleibt. Hallenbad, Hauptplatz, Abriss von überfälligen und vergammelten Tankstellen direkt an den Zufahrtsstraßen, Ausbau vom Zettersfeld, Verbesserungen im Adventure-Sport-Angebot (Klettern, Kajak, bis Paragleite), Unterstützung des Sun Site Parks, etc. etc. Oder wieso nicht einfach ein Kindermuseum? Es gäbe so viele Ideen, was den Osttirolerinnen und Osttirolern gut täte. Man müsste ja nur auf erfolgreichere Regionen und Bezirke schauen. Aber bei diesen Investitionsstrategien rudert der Bezirk Lienz definitv zurück.

Noch ein paar kritische Worte:

Lt. obigen redaktionellem Bericht müssen pro Tag 137 Besucher in das Museum kommen (bei 1 geschlossenem Wochentag und 3,5 € durchschnittl. Eintritt) - gesamt 18.500 Besucher! Diese optimistische Zahl zweifle ich an, wenn z.B. Schloss Bruck 40.000 Besucher für eine längere Saison vorweisen kann.

Gruß

 
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anton2009
vor 12 Jahren

Für einige Hobby-Eisenbahner wird deren Leidenschaft kräftig unterstützt! Herr Ladstätter trifft mit seinem Beitrag voll ins Schwarze. Morgen gründe ich auch einen Verein und halte dann die Hand auf!

 
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Gertrude
vor 12 Jahren

Habe diesen Kommentar gerade durchgelesen und bin entsetzt, wie mit öffentlichen Geldern (in dieser Höhe) umgegangen wird. Nur weil ein ehemaliger Stadtamtsleiter gerne mit alten Eisenbahnen spielt, sollten die von uns gewählten Mandatare überlegen, ob man Vereinen wie diesen solche Unsummen zukommen lassen sollte. Bei richtigen Kulturvereinen wie Ummi Gummi etc., mit großartigen Veranstaltungen, wird jeder Euro dreimal umgedreht, bevor ihn die Stadt Lienz ausgibt. Ja, und die Radtouristen, die werden sicher vor der Heimreise nach Innichen noch schnell über die Geleise laufen und diese "SCHLECHTWETTERTOURISMUSATTRAKTION" besuchen. Wahrscheinlich wird im Radpackage der Eintritt imbegriffen sein. Über das Wochenende werde ich mir etwas einfallen lassen, demnächst einen Verein gründen und versuchen, auch öffentliche Gelder zu lukriieren. Schönen Abend noch!

 
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lienzvintage
vor 12 Jahren

Das ist doch mal erfreulich - Die Stadt Lienz setzt endlich auch mal darauf Kulturelles zu fördern.

Deswegen gleich ein weiteres nicht minder wichtiges Projekt, welches bestimmter Initiativen und Förderungen bedarf!

Am oberen Ende der Schweizergasse laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren das alte "Scheitzhaus" zu "renovieren" - Gottseidank unter Aufsicht des Denkmalamtes, da sonst vermutlich gleich stiefmütterlich umgegangen werden würde wie mit manch anderen historischen Bauten in der Stadt.

Die 2 stöckigen bunten Häuschen darunter - Richtung stadteinwärts, zu denen unter anderem das ehem. Wohnhaus Albin Egger Lienz gehört sehen allerdings einer weniger sicheren Zukunft entgegen.

In der Kunsttopographie Osttirol wird das Häuserensemble als historisch besonders wertvoll beschrieben. Die noch intakten Kerne der Gebäude, mitunter aus dem 14. Jahrhundert stammend gepaart mit den im 18 Jhdt. veränderten Fassaden sind also nicht nur subjektiv ein Paradebeispiel städtebaulicher Kultur aus der Vergangenheit und daher absolut schützenswert!!!

Vor kurzem - im Zuge der wirklich schönen Ausstellung über Georg Egger durfte ich selber miterleben welche besonderes Flair die Häuser versprühen - nicht zuletzt durch die kleinen Gärten die südlich Richtung Spitzkofel zeigen. Man kommt sich wirklich in eine andere Zeit versetzt vor. Sehenswert ist auch das Fotografenatelier u späteres Maleratelier von Albin Egger Lienz als auch die noch immer vorhandene Gartenlaube der Familie Egger die schon auf manch historischem Foto als Kulisse diente!

Alles schön und gut - auch das Bauprojekt rund um das Scheitzhaus sieht vor die Gärten als auch die alten Häuser nicht zu tangieren - VORERST!

Es ist im Gespräch, dass die Zeitzeugen samt Garten auch verkauft werden und bis auf die Fassaden die vom Ortsbildschutz her als geschützt gelten auch einem weiteren Wohnblock weichen sollen. Als ich das erfahren habe war ich fassungslos! Wie kann es sein, dass eine Stadt mit dem Erbe ihrer mitunter Söhne als auch mit wirklich historisch wertvollen Gebäuden so umgeht? In keiner anderen Stadt würde das so von Statten gehen - ich nenne Kitzbühel als Beispiel wo alles was Alfons Walde angeht heilig ist. Egger Lienz ist es den verantwortlichen Lienzern anscheinend jedoch nicht so sehr.

Ich wohne in einer Stadt in der historische Gebäude einfach geschützt werden - selbstverständlicherweise. Und vll gerade deswegen finde ich dass die nicht nur in der Bundeshauptstadt sondern auch in der kleinsten Bezirkshauptstadt der der Fall sein sollte!

Gesetzt wird auf Osttirodler u Co, alles was kulturell wertvoll ist wird vernachlässigt!!! Darum finde ich es schön, wenn es doch wieder immer wieder Lichtblicke gibt, wie jetzt gerade das EIsenbahnmuseum.

Ein Hinweis vll auch an die Redaktion von Dolomitenstadt, die sich vll obig beschriebenem Thema annehmen möchte !?

 
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UweLadstaedter
vor 12 Jahren

Versorgungen

Meist beginnt es mit einem gemeinsamen Hobby, steigert sich zu einem Freizeit und Geld verschlingenden Enthusiasmus und endet mit einem stetig wachsenden Budgetposten der Gemeinde.

In Lienz schmirgelt, schweißt, streicht und tischlert eine Gruppe Eisenbahn verliebter Männer an alten Lokomotiven und Waggons in einem ebenso alten Heizhaus. Eine friedliche Tätigkeit in einem friedlichen Verein wie viele andere auch. Allerdings keine billige, wenn man den damit verbundenen Finanzaufwand betrachtet. Immerhin unterstützt der Tourismusverband Osttirol diese Liebhaberei mit 140.000 Euro aus seinen Pflichtbeiträgen, die Stadt Lienz mit 145.000 Euro und das Land Tirol mit 191.100 Euro aus unseren Steuergeldern. Im Vergleich mit anderen Vereinen und Organisationen, in denen ebenfalls tüchtige Frauen und Männer selbstlos ihrer Neigung nachgehen und – ich wage es kaum zu formulieren – womöglich sogar noch größere Publikumsgruppen ansprechen, einfach zuviel Geld in Zeiten wie diesen. Die Argumentation in einer weitschweifigen Schrift, die der Verein der Eisenbahnfreunde unlängst allen Gemeinderäten der Stadt zukommen ließ, löste dann doch Befremden aus: Man hofft, das alte Heizhaus (mit öffentlichen Mitteln) so zugänglich zu machen, dass regennasse Touristen und radmüde italienische Gäste nur so hineinströmen. Na dann! Da werden die Eintrittsgelder hoffentlich die Subventionen ersetzen. Oder vielleicht doch nicht? Den Kauf einer weiteren fahruntüchtigen Lokomotive begründet der ehemalige Stadtamtsleiter damit, dass die Schrottpreise von Jahr zu Jahr steigen, was letztendlich der Stadt Lienz zum Wohle gereichen werden würden sollen könnte. (!)

Was mich noch erschreckt: Den Gemeinderätinnen und –Räten droht im Oktober-Gemeinderat darüber eine Projektpräsentation. Teufel auch, wenn ich an all diese Präsentationen denke, mit denen man in all den Jahren schon versucht hat, unsere Meinung zu beeinflussen! Einkaufszentren, ein Radfahrzentrum, ein JUFA-Hotel, das die Stadt heute noch mit offenen Rechnungen bedroht, Tiefgaragen, Radwege, Machbarkeitsstudien, die nie gemacht wurden, Verkehrsberuhigungen und Umfahrungen, die ich wohl kaum erleben werde, und so weiter und so fort. Ganz korrekt sind diese Präsentationen nicht, schließlich müsste auch der Gegenseite dieselbe Möglichkeit geboten werden, ihre Argumente genau so breit an die Wand zu trommeln. Schon bei der Sommerrodelbahn haben wir gelernt, dass Zahlenkolonnen nicht wahrer werden, bloß weil sie jemand am Computer tüchtig verfälscht hat.

Wobei, bei dem einen oder anderen Mandatar hilft das immer noch.

 
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