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Gewerkschaftsbund nimmt Lokalpolitik in die Pflicht

Der ÖGB fordert in Osttirol mehr Engagement für Betriebsansiedelungen.

Der Bezirk Lienz belegt in der Tiroler Arbeitslosenstatistik den absoluten Spitzenplatz. „Allein im August stieg die Zahl der Arbeitslosen in Osttirol um 3,76 % an“, verriet der Stellvertretende Osttiroler ÖGB-Vorsitzende Martin Strasser, beim ÖGB-Pressegespräch mit dem Präsidenten des Österreichischen Gewerkschaftsbundes, Erich Foglar am Mittwoch, 26. September, in Lienz. „Aktuell haben im 1.215 Menschen im Bezirk keine Arbeit“, klärt Strasser auf. Vor allem betagte Menschen und die Gruppe der 14 bis 24-Jährigen seien davon betroffen. Um dem entgegenzuwirken schlägt Foglar vor, dass man ein Bonus-Malus-System für Firmen einführt. „Firmen die Personen einer gewissen Altersgruppe angestellt haben erhalten einen Bonus, während Betriebe, die hauptsächlich auf Beschäftigte unterhalb dieser Altersstruktur setzen, einen Malus zahlen müssen“, schlägt der Gewerkschaftspräsident vor.
ÖGB-Präsident Erich Foglar (l.) und der Tiroler ÖGB-Vorsitzende Otto Leist fordern von Osttirols Gemeindepolitikern mehr Engagement für Betriebsansiedelungen.
Der Tiroler ÖGB-Vorsitzende Otto Leist betont, dass es in Osttirol an Fachkräften keineswegs mangle, sondern vielmehr an der Betriebsansiedelungspolitik. „Die Regionalpolitiker müssen intensiver mit der Standortagentur Tirol zusammenarbeiten und für Jobs kämpfen, damit wir wirtschaftlich und zukunftstechnisch wieder fest am Boden stehen“, so Leist. Nur so könne man die Kaufkraft wieder steigern. „Allerdings sollte man schon darauf achten, dass man ein breit gefächertes Berufsangebot ansiedeln kann“, betont Leist. „Wenn man sagt, dass 600 Lehrstellen offen sind, dann ist das zwar richtig, aber wenn davon 200 in den Bereich Tourismus fallen, dann tut man sich eben schwer Lehrlinge zu finden“, ist Leist überzeugt. „Vor allem vor dem Hintergrund, dass eine Kellnerin mit Inkasso in Tirol im Monat laut Kollektiv 1.214 Euro brutto erhält.“ Außer auf diese Missstände hinzuweisen, könne man jedoch nichts tun. „Für Streikmaßnahmen ist man derzeit nicht ausreichend organisiert“, gibt Leist zu.

Ein Posting

anton2009
vor 12 Jahren

Herr Leist und seine Gewerkschafter haben noch keinen einzigen Arbeitsplatz in Osttirol geschaffen. Kritisieren ist halt einfach. Die größte Ansiedlung (Liebherr-Werk Lienz) haben wir unseren "Vollblutpolitikern" Fridolin Zanon und Hubert Huber zu verdanken. Deren Nachfolger sind sicher bemüht, haben aber leider keine diesbezüglichen Erfolge aufzuweisen!

 
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