Brüsselreise: Wir werden als Region gehört
RMO-Leiterin Helene Brunner berichtet von der EU-Tour der Bürgermeister.
Ein gutes Dutzend Osttiroler Bürgermeister absolvierte Anfang der Woche eine diplomatische Goodwilltour durch verschiedene Abteilungen des EU-Hauptquartiers in Brüssel. Helene Brunner vom Osttiroler Regionsmanagement war maßgeblich an der Vorbereitung der Reise und der Auswahl der Gesprächspartner beteiligt und begleitete gemeinsam mit Baubezirksamtsleiter Harald Haider die Delegation. Wir haben sie um einen Reisebericht gebeten. Hier ist er:
„Für mich war es überraschend, wie offen die Gespräche mit unseren Partnern in Brüssel gelaufen sind und welche Wertschätzung uns entgegengebracht wurde. In Zukunft müssen wir noch mehr auf die Chancen, die die EU uns bietet, achten.“ So der erste Eindruck der Teilnehmer der Brüsselreise.
Wie ein roter Faden zog sich eine Botschaft durch die Gespräche: Eine Region, die weiß was sie will, die klare Ziele hat, wird auch in Zukunft in der EU gut unterstützt werden. Wladymir Piskorz, Leiter der Abteilung Regionalpolitik zeigte deutlich auf, dass für die Regionen in Zukunft noch mehr Spielraum aber auch Eigenverantwortung seitens der EU eingeräumt werden wird, indem die grenzüberschreitende Arbeit erleichtert und die regionale Gestaltungsmöglichkeit durch das Leader-Prinzip ausgebaut werden wird. Gerade die Interreg-Räte wie Dolomiti Live seien in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit beispielhaft.
Dass gute Kommunikation und gegenseitige Information gerade in der derzeitigen Phase ganz besonders wichtig sind, wurde von allen Gesprächspartnern deutlich gemacht. Eindringlich wurde immer wieder darauf verwiesen, dass jene, die in der EU Regeln und Förderprogramme erarbeiten, sehr daran interessiert sind, Feedback unmittelbar aus den Regionen zu erhalten, um feststellen zu können, ob die beabsichtigten Wirkungen auch tatsächlich vor Ort erzielt werden können.
Zusätzlich zu den geplanten Gesprächen nahm sich auch Kommissar Johannes Hahn persönlich Zeit, mit den Obmännern der Osttiroler Planungsverbände, den Bürgermeistern Andreas Köll (Matrei), Erwin Schiffmann (Sillian) und Josef Mair (Dölsach), und mit dem Geschäftsführer der Osttirol Invest Karl Poppeller zusammenzutreffen.
Bundesrätin Elisabeth Greiderer war zeitgleich mit einer hochrangigen Delegation des Wirtschaftsbundes, darunter WK-Präsident Christoph Leitl, in Brüssel. Sie nahm ebenfalls an diesem Treffen teil.
Kommissar Hahn hat Osttirol in sehr guter Erinnerung. 2010 fand in Sillian eine Regierungsklausur statt. Landtagspräsident Herwig van Staa begleitete die Delegation zu allen Gesprächen und sicherte seine weitere Hilfe bei der Kommunikation von Osttiroler Anliegen in Brüssel zu.
Was bleibt? Bereits in Brüssel wurde die Nacharbeit zu den Gesprächsterminen organisiert – die Reise brachte viel Information aber auch einiges an Hausaufgaben, um Osttirol wirklich für die kommenden Schwerpunkte der EU fit zu machen und auch 2014-2020 sich bietende Chancen zu nutzen – im Sinne einer Verbesserung der Lebens- und Wirtschaftsbedingungen im Bezirk.
Text: Helene Brunner, Regionsmanagement Osttirol
4 Postings
Glaubt man Andreas köll, so könnte die verunglückte Verkehrspolitik seiner Partei plötzlich zum Königsargument für den Sonderstatus Osttirols als Sonderfördergebiet werden. Nun, es gibt schlechter erreichbare Gebiete in Europa, aber sei's drum. Greift das Argument, so wäre dies ein Grund, Toni Steixner doch noch auf irgend eine Art dankbar sein zu können. Was den Rest angeht, so ist zu hoffen, dass sich die Sachargumente finden lassen, die notwendig sein werden, um die Kommission davon zu überzeugen, wie notleidend der Bezirk ist. Ein Spagat, der da gelingen muss, behaupten doch die gleichen Vertreter, die jetzt diese Argumente finden müssen, dass alles aufgrund ihres Wirkens gar wunderbar sei. Erwin Schiffmann meint, es sei noch nicht Alles verloren. Damit sagt er mehr, als er möglicherweise will. Der Sonderstatus wackelt bedenklich, wenn er nicht schon den Bach hinunter ist. Was nichts Gutes heißt für Gemeinden, die immer mehr leisten können sollen, als sie zu leisten vermögen. Von Vermögen oft keine Spur. Soll und Haben driften bedrohlich auseinander. Es wäre gut, fänden die Mandatare gute Argument, die wie Andreas Köll sagt, sachliche sein müssen, nicht politische. Wieder ist ihnen Glück zu wünschen, auch wenn sie noch nicht zu beglückwünschen sind.
Hat eigentlich jemand in Erfahrung bringen können ob die Isel jetzt Natura 2000 Gebiet wird oder nicht ?? War ja wohl ein Themenschwerpunkt dieser Reise und könnte viele Diskussionen ersparen !!
In freudiger Eintracht steht man im Focus, Erwin Schiffmann verschwindet hinter Gio Hahn und elisabeth Greiderer, Van Staa und Köll halten Abstand, und die Freude in den Gesichtern ist hoffentlich nicht nur den aufmunternden Worten des Fotografen geschuldet. Dass das Foto möglicherweise von einem Griechen - Boulougouris hat was schön hellenisches - geschossen wurde soll nicht als Omen dienen. Osttirol im Angesicht Griechenlands, noch dazu mit Andreas Köll im Bildzentrum transportierte etwas zuviel Botschaft, als uns lieb sein kann. Der Reisebericht als solcher nimmt Bezug auf angenehme Erinnerungen Gio Hahns, der bis dato wohl mehr im Hintergrund arbeitet, denn öffentlich fällt er nicht durch besondere Umtriebigkeit auf. Ob dessen Verbundenheit mit Osttirol, die auf einer Klausurtagung im Hochpustertal beruht, hilft, wird sich weisen. Der Reisebericht erzählt uns davon wenig. Wie auch. Ist er doch ein Reisebericht. Dass die Öffentlichkeit nicht schnellstmöglich mit Erfolgsmeldungen beschickt wurde, erzählt weitaus mehr. In Brunners Bericht klingt durch, es sei noch viel zu tun, um dem Kriterienkatalog für die Fortsetzung der Förderungen zu entsprechen. Hausaufgaben seien zu machen. Nachsitzen quasi. Büffeln, den Kriterienkatalog nach Übereinstimmungen durchforsten. Brunner spricht die grenzüberschreitenden Leaderprojekte an, die gute Aussicht auf Förderung hätten. Da böte sich doch das Projekt der Helmerschließung an. Franz Kraler hätte Förderung schon alleine wegen seines nicht enden wollenden Einsatzes für das Projekt verdient. Setzten sich Andreas Köll, Van Staa und der muntere Reigen der Bezirksverantworltichen dafür mit ähnlicher Verve wie weiland für das im "Fenster der Möglichkeiten" fulminant geförderte Matrei-Kalser-Liftprojekt ein, so wäre viel gewonnen. Auch für das Hochpustertal, in dem Gio Hahn zur Klausur war, und Osttirol insgesamt, das dann vom italienischen Gast auch im Winter mehr sehen würde, als die dem Bezirk zugewendete Kehrseite.
Friede Freude Pustekuchen
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