Grünes Licht für neues Wohn- und Pflegeheim
Zustimmung zu Errichtung von 90 Plätzen in Nußdorf-Debant und Umbau in Matrei.
Im Februar dieses Jahres stellte Landesrat Gerhard Reheis den „Strukturplan Pflege“ vor, der den Bedarf an ambulanten, teilstationären und stationären Angeboten bis 2022 in den Tiroler Regionen beschreibt. Als erster und bislang einziger Bezirk erhielt Osttirol nun das „Go“ des Landes für die Errichtung eines neuen Wohn- und Pflegeheimes mit 90 Plätzen in Nußdorf-Debant.
Schon 2010 ermittelten die Gemeindeverbände Bezirksaltenheime und Bezirkskrankenhaus Lienz im Rahmen einer Studie den Bedarf eines neuen Wohn- und Pflegeheimes in Nußdorf-Debant mit 90 Plätzen und beantragte die Errichtung beim Land Tirol. In fünf Arbeitssitzungen seit Jänner 2012 haben sich Vertreter der Gemeinden, der Wohn- und Pflegeheime, der Sozial- und Gesundheitssprengel sowie die niedergelassenen Ärzte mit der Entwicklung der Pflege in Osttirol intensiv auseinandergesetzt. Daraus resultierte im Juli ein einstimmiger Beschluss der Bürgermeisterkonferenz über den sinnvollen und zweckmäßigen Ausbau der Versorgungsstruktur. Diese Einigkeit in der Region habe letztendlich zur Zuerkennung der Dringlichkeit des Projektes geführt, so dass Reheis in einem Schreiben an den zuständigen Gemeindeverband der Errichtung des neuen Wohn- und Pflegeheimes ausdrücklich zugestimmt habe. Via Email bedanken sich die drei Bürgermeister Erwin Schiffmann (Sillian), Andreas Köll (Matrei) und Andreas Pfurner (Nußdorf-Debant), die zur Stunde in Brüssel verweilen, bei Bürgermeisterin Elisabeth Blanik und Vizebürgermeister Meinhard Pargger für die Zusammenarbeit und die Finanzierungsbeiträge, welche die Stadt Lienz zum weiteren Ausbauprogramm leiste werde.
Die Freude darüber ist groß: „Mit den Detailplanungen kann begonnen werden!“ verkündet Blanik als Obfrau des Gemeindeverbandes Bezirksaltenheime Lienz. Franz Webhofer, Leiter des Wohn- und Pflegeheims Lienz, prognostiziert den Baustart für Herbst 2013, sodass die 70 auf der Warteliste Stehenden im Herbst 2015 aufgenommen werden können. Zuerst aber stehen Projektierung, Ausschreibung und Auftragsvergabe für den mit 12 Mio. Euro geschätzten Bau am Plan.
Auch in Matrei stehen Veränderungen an: der Altbau wird schrittweise vom Altenwohnheim zum Pflegeheim umgebaut. Die Kosten dafür betragen 1 Mio. Euro. Durch den Umbau des 3. Obergeschosses werden 9 Pflegebetten geschaffen. Im 1. und 2. Obergeschoss wurden bereits infrastrukturelle Adaptierungen und damit eine Reduzierung von Heimplätzen durchgeführt, so dass insgesamt 5 neue Pflegeheimplätze in Matrei entstehen. Schlussendlich soll auch das Wohn- und Pflegeheim in Sillian von 40 auf 60 Plätze aufgestockt werden.
Momentan sind alle 360 in Osttirol verfügbaren Heimplätze belegt. In Zukunft soll aber vor allem auch die häusliche Pflege bzw. betreutes Wohnen ausgebaut werden. Wie im Strukturplan Pflege deutlich erkennbar ist, liegt Osttirol bei der stationären Pflege weit hinten, bei mobiler Pflege jedoch an der Spitze. In den drei Altenheimen des Bezirks arbeiten insgesamt 320 Beschäftigte. Im Strukturplan ist die Ausbildung von 240 weiteren Pflegekräften in den nächsten 10 Jahren vorgesehen. „Pflege – ein Beruf mit Zukunft!“ meint Franz Webhofer abschließend.
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