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Lienz zahlt nicht an die Osttirol Werbung

Im Gegenzug kein Werbebeitrag zum ÖBB-Sonnenstadt-Zug.

Gestörtes Gesprächsklima? TVBO-Obmann Franz Theurl und die Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik. Foto: Tobias Tschurtschenthaler
Getrübt scheint die Stimmung zwischen der Stadt Lienz und der "Osttirol Werbung". Nach der dieswöchigen Stadtratssitzung unterstrich Bürgermeisterin Elisabeth Blanik, dass die Stadt 2011 keinen anteiligen Beitrag zum Werbebudget der Osttirol Werbung leisten wird. Die Stadt habe keinen Vertrag unterzeichnet, bereits für das Jahr 2010 nicht bezahlt und werde dies auch künftig nicht tun. Es geht um einen Jahresbeitrag von 26.100 Euro. Die Osttirol Werbung ist eine nicht unumstrittene 100% Tochter des TVB-Osttirol, wird von Barbara Nussbaumer geführt und verantwortet jenen Arbeitsbereich des TVBO, der schon lange kräftig aufgerüstet werden soll: Marketing, Öffentlichkeitsarbeit und Werbung. TVB-Obmann Theurl gesteht ein, dass es keinen Rechtsanspruch auf einen Kostenbeitrag der Gemeinden gibt, hält aber fest: "2010 haben alle bezahlt und für 2011 gibt es ein mündliches Versprechen der Planungsverbandsobleute." Für die Gemeinden des Lienzer Beckens habe dieses Versprechen freilich noch Hannes Hibler abgegeben, der auf dem Bürgermeistersessel im März 2011 von Elisabeth Blanik abgelöst wurde. Blanik verweigert nicht nur Zahlungen an die Osttirol Werbung, sondern fordert im Gegenzug von dieser Geld für das Sponsoring des ÖBB-Intercityzuges "Sonnenstadt Lienz". Werbeplatzierungen in Zugsbegleiter-Foldern, die Nennung der Sonnenstadt in den Bahnhöfen und auf Fahrplänen kosten im Jahr 9.248 Euro. Gebucht werden muss demnächst fix für die Jahre 2013 und 2014. Die Osttirol Werbung habe in den vergangenen Jahren mitgezahlt, verweigere jetzt aber eine Kooperation. Das Gesprächsklima sei "leider schwierig". Franz Theurl kontert: "Die Kosten für die ÖBB-Werbung wurden für 2010/2011 und 2011/2012 zu je einem Viertel von Bergbahnen, TVB Lienzer Dolomiten, Stadtmarketing und Osttirol Werbung getragen. Das Stadtmarketing Lienz hat bis heute nicht persönlich bei der Osttirol Werbung um einen Kostenbeitrag angefragt. Und das obwohl die Osttirol Werbung bisher der Vertragspartner der ÖBB war und diese Kooperation auch abgewickelt hat. Wir haben klargestellt, dass wir 2012 kein Budget mehr haben, aber für die Folgejahre 2013/14 gesprächsbereit sind."
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

5 Postings

hoidanoi
vor 12 Jahren

Zu Differenzierendes . Angriffe sollten nicht persönlich sein, sondern sich gegen Missstände richten. Dass dabei polemisiert wird, kann vorkommen, sollte aber nicht zur Regel werden. Insofern ist es an mir, mich bei den jeweilig persönlich Angegriffenen zu entschuldigen. Untergriffe finden auch in meinen Augen keine Rechtfertigung. . In der Sache selbst gibt es wenig zu Revidieren. Bis auf eines: Auf der Ebene der OW scheint sich etwas zu tun. Dieser Anschein mag trügen und vielleicht passiert schon vieles sehr viel länger, nur mag dies untergegangen sein, weil untaugliche Kanäle zur Verbreitung der Botschaften genutzt wurden. . Mit Kanälen hat der Bezirk so seine Erfahrungen und wenn, so sollten doch die offiziellen genutzt werden. Alles andere mutiert schnell zum Stille-Post Spiel. Dass am Ende verstümmelte Nachrichten, die irritieren dabei herauskommen, sollte nach einiger Erfahrung als bekannt vorausgesetzt werden. Warum denn nicht die Großteils über Internet verfügenden Mitglieder direkt informieren? Was hindert den Verband? Warum dürfen nicht alle Beitragszahler wissen, was los ist? Wäre einfach zu machen, so man wollte. . Zu den guten Nachrichten also: Scheinbar dürfen die Angestellten der OW, allen voran Barbara Nussbaumer und Bernhard Pichler, mittlerweile ihre Arbeit tun. Was schön ist. Vielleicht haben sie jetzt auch das notwendige Budget dafür, über das sie entscheiden dürfen, und das ihnen nicht unter der Hand durch allzu leichtfertige Zusagen für Feuerwehr-Jahrtagsbücher und ähnliche tourismusfördernde Maßnahmen entzogen wird. Es fällt auf, dass der Giro dieses Jahr nicht stattfindet und prompt ist zum rechten Zeitpunkt die Winterkampagne am Start. Ob dies wirklich damit zusammen hängt, verschließt sich dem Schreiber, er kann es nur ahnen. . Ahnungslos zu sein führt zu vielen falschen Schlüssen, weswegen eine umfassende Information der Mitglieder, sitzen sie nun im Aufsichtsrat, im Vorstand, in den Regionalgremien, in den einzelnen Gemeinden, Hotels, Gasthäusern, Restaurants, oder Firmen, die alle Pflichtbeiträge zahlen, notwendig wäre. Diesen Mitgliedern, ganz besonders in der angespannten Situation der vergangenen 3 Jahre, ständig über den holprigen Weg der Pressekonferenz Fragmente der Funktionärssicht auszurichten, hat mit gekonnter Information leider wenig zu tun. . Entscheidungen zu treffen ist der Job eines Obmanns, ebenso eines Aufsichtsratsvorsitzenden. Treffen sie zweifelhafte, so müssen sie das Echo aushalten. Informieren sie mangelhaft darüber, so tun sie dies fahrlässig und übersehen die ungewollte Drittwirkung. So zu tun, als ob all die schon gestellten Fragen die Mitglieder nichts angingen, weckt mehr Zweifel über die Redlichkeit der Funktionäre, als ihnen selbst lieb sein kann. Es stellt sich die Frage, wann die letzte Funktionärs-Schulung in Sachen Medien- und Informationsarbeit statt gefunden hat. Die Mutmaßung lässt „Nie“ als Antwort vermuten. Schade drum. . Nussbaumer geht in der PK, die teilweise nachzulesen ist, einen anderen Weg. Sie erklärt, warum wo welche Betten fehlen, sie nimmt Bezug auf die Umstände, sie erklärt die Lage. Machte sie diese Informationen den Mitgliedern direkt zugänglich, so wäre der Effekt ein größerer. Offenheit ist in diesen Angelegenheiten eine klügere Gangart, als die althergebrachten, untauglichen Mittel, wie etwas schräge Vergleiche und Statistiken, denen wenig Glauben geschenkt werden kann. . Was Pepi Kreuzers Wunsch nach einer Konfrontation im Rahmen eines dolomitenstadt.at Interviews mit Franz Theurl, Werner Frömel, ihm und vielleicht meiner Person angeht, so sehe ich zusammen mit Gerhard Pirkner dafür schwarz. Was soll diskutiert werden? Alle Fragen sind schon längst gestellt. Die beiden Herren zu beflegeln ist kein Anliegen, das ich teile, auch wenn dies im Rahmen der Polemik hin und wieder geschehen sein mag. Tiraden zu lauschen, deren Stil ich nicht wünschenswert finde, wozu? Wird dabei Erhellendes zu Tage treten? Nicht in diesem Rahmen. . Weitaus mehr wünsche ich mir, dass der von Nussbaumer eingeschlagene Weg fortgesetzt wird, in dem die Situation erklärt und Daten zugänglich gemacht werden, darunter auch die Jahresrechnung, die Kostenstellen der einzelnen Regionen, die Gebarung der OW, die Marketingresonanzen der Vergangenheit und Visionen (nicht Strategien – die sollten dem Mitbewerber nicht präsentiert werden) für die weitere Entwicklung. . Zu Franz Theurl sei gesagt: ihn gänzlich aus dem touristischen Geschehen weg zu wünschen ist mir nicht gegeben. Es widerstrebt ihm, sich Kontrolle gefallen zu lassen. Das ist schade. Franz ist ein begnadeter Netzwerker. Darin ist er manisch und diese Manie zu nutzen, könnte Osttirol dienlich sein. Ließe er den Profis, die es im TVB gibt, die eigentliche Arbeit machen, so wäre dies ein Gewinn. . Was aber das Umfeld angeht, so zeigt sich, dass es Franz nicht gewachsen zu sein scheint, trotz gesetzlichen Prüf-Auftrags und der damit erworbenen Berechtigung. Dieses Umfeld weg zu wünschen, fällt mir weitaus leichter. . Entschuldigen Sie die Überlänge, es war und ist mir ein Anliegen, dass mich ähnlich wie andere manchmal auch über das Ziel hinaus schießen lässt.

 
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skeptiker
vor 12 Jahren

Täusche ich mich da, oder waren gerade für diesen Bereich - Marketing/Werbung - die Zwangsabgaben zum TVB ursprünglich gedacht? Im fürstlichen Budget des TVB sollte doch das Geld für das Marketing (sowohl für das Personal als auch für die eigentlichen Werbetätigkeiten) vorhanden sein. Warum hier die Gemeinden zusätzlich freiwillig !! nochmals Zahlungen leisten scheint mir zumindest etwas sonderbar. Aber klar, der TVB ist ja mittlerweile zu einem Infrastrukturfinanziere mutiert – da bleibt wenig übrig für die Werbung … ?? PS: Warum die „Osttirol Werbung“ überhaupt Kosten bei irgendeiner Aktion übernimmt ist für mich ebenfalls fragwürdig. Kostenbeteiligungen für Werbeaktionen sind Sache des TVB, die Osttirol Werbung sollte nur „ausführender Dienstleister“ sein, nicht Geldgeber.

 
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Gerhard Pirkner
vor 12 Jahren

Lieber Pepi Kreuzer,

so wie du täglich entscheidest, was in deinem Restaurant auf den Tisch kommt, so entscheidet die Dolomitenstadt-Redaktion, was in unserem Medium publiziert wird. Im Gegensatz zu den pressegeförderten, millionenschweren Tageszeitungen, dem halbstaatlichen ORF und der Heimatzeitung im Besitz der Landwirtschaftskammer müssen wir als kleines Privatunternehmen sehr genau darauf achten, wem das publizistische Gericht, das wir zubereiten, schmeckt oder nicht.

Hoidanois letzter Kommentar zielte noch persönlicher als sonst auf die Person von Franz Theurl, den auch du laufend massiv kritisierst. Im Gegensatz zu dir ist aber Hoidanoi anonym. Das ist ein gravierender Unterschied. Beleidigst du jemanden im unserem Medium, kann der Betroffene dich zur Rede oder vor Gericht stellen. Bei anonymen Postings gelten andere Gesetze. Da bin ich als Herausgeber und Chefredakteur verantwortlich dafür, was zumutbar ist und was nicht.

Wer mich kennt weiß, dass ich weder für politischen Druck noch für finanzielle "Besänftigungsversuche" sonderlich empfänglich bin. Ich schreibe seit jeher und auch künftig, wie mir der Schnabel gewachsen ist. Zum medialen Blitzableiter tourismuswirtschaftlicher Frustrationen möchte ich dolomitenstadt.at aber ebenso wenig machen, wie zur Hau-anonym-den-Theurl-Plattform für jene, die mit Franz Theurl eine persönliche Rechnung offen haben.

Sehr gerne nehmen wir deine Anregung auf und fragen Franz Theurl und Werner Frömel, ob sie zu einer moderierten Diskussion mit dir und Herrn (oder Frau) Hoidanoi in unserer Redaktion bereit wären. In diesem Fall müsste die Hoidanoi-Tarnkappe allerdings fallen. Und da seh ich schwarz.

Gerhard Pirkner

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Nachsatz: die Wahrung der Anonymität unserer Poster ist uns enorm wichtig. Wir haben diesbezüglich bisher jedem (auch anwaltlichen) Versuch getrotzt, die Identität von KommentarschreiberInnen preiszugeben. Gerade deshalb ist es unverzichtbar, Regeln einzuhalten und auf persönlich beleidigende oder ehrenrührige Postings im Schutz der Anonymität zu verzichten. Wann diese Grenze überschritten ist, entscheidet auf dolomitenstadt.at nicht das Strafrecht, sondern der jeweils für die Freigabe zuständige Redakteur.

 
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Pepi Kreuzer Parkhotel Tristachersee
vor 12 Jahren

An sehr geehrten Herrn Chefredakteur Dr. Gerhard Pirkner!

Da ich die verschlungenen Wege Ihrer Redaktionsregeln nicht im Einzelnen kenne, erlaube ich mir folgende Frage zu stellen. Warum wurde der „Hoidanoi“ Kommentar vom 21. September ohne Aufklärung nach einigen Tagen einfach entfernt? Nach meiner Meinung trifft dieser Kommentar doch Tatsachen, die in der Öffentlichkeit längst bekannt sind, auf den Punkt. Da Tourismus höchsten Öffentlichkeitsgrad hat, finde ich die Zensur des Kommentars völlig unangebracht. Personen wie Frömel und Theurl, welche die gesetzlich geregelte Transparenz des TVBO und der Osttirol Werbung seit Jahren boykottieren, und aus diesem Grunde in der Öffentlichkeit ständig angegriffen oder angezweifelt werden, müssen sich endlich öffnen und zu den Vorwürfen ausführlich Stellung nehmen. Vorschlag: Ein gemeinsames Interview in Ihrer Redaktion mit Theurl, Frömel, Kreuzer und anderen Kritikern über die Vorgänge im TVBO, damit das „Dachspatzenkonzert“ durch entsprechende Richtigstellungen der beiden Herren entkräftet werden kann.

Pepi Kreuzer

 
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Senf
vor 12 Jahren

Die vorgefasste Meinung des Satirikers ist klar, wer nicht zahlt, bekommt nichts. Eine fotografische Meisterleistung, Verachtung und Enttäuschung ist die klare Bildaussage. Eines ist festzuhalten: die OW als selbständige Splittergruppe des TVB Osttirol hat nur eine Aufgabe, nähmlich Osttirol in den Gäste-Herkunftsländern zu bewerben und neue Märkte zu erschließen. Die praktizierte Methode der letzten Zeit ist allerdings zu hinterfragen, ebenso der Mißerfolg. Grüße aus Osttirol für Osttiroler, Giro, Ö-Radrundfahrt sind teure Alibiaktionen und dienen wohl eher der Funktionärspflege, vielleicht auch dem Versuch, in den besagten Köpfen mehr Wertschätzung für das "Urtirol" zu erwirken. Viele unserer Tourismusbetriebe haben das längst erkannt, stehen auf eigenen Beinen und verlassen sich auf ihre eigene Werbestrategien. Die Erfolge schlagen sich in Umsätze nieder und nicht in statistischen Wunschzahlen, wie sie uns periodisch präsentiert werden. Frage: ist die OW überhaupt in der Lage, den Werbewert/effekt des Slogans auf der einen Zugsgarnitur zu bewerten, oder stellt sich die Frage nicht? Woran bemisst man denn den erzwungenen Zuschuß der Stadtgemeinde? Die Spannung steigt!

 
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