Das Gipfelkreuz am Venediger ist zurück
Das beliebte Kreuz ist nun von Osttirol und Salzburg aus sichtbar.
Viele Jahrzehnte stand das Gipfelkreuz des Großvenedigers auf dem mächtigen Gletscherfundamentes des „ewigen Eises“. Doch auch die Ewigkeit scheint ein zeitliches Ablaufdatum zu haben: Immer schneller schmelzen die Zeugen der letzten Eiszeit, weshalb auch das Venedigerkreuz, das auf eben jenem Eis fußte, umzustürzen drohte. Ein Team der Bergrettung Prägraten holte deshalb das Kreuz von seinem Sockel, um es, ein wenig versetzt davon, neu aufzurichten.
13 Mann des Österreichischen Bergrettungsdienstes, davon drei von der Pinzgauer Ortsstelle Neukirchen, waren am Montag, 10. September, sieben Stunden damit beschäftigt, das Kreuz an seinem neuen Standort zu verankern. Dazu war selbst Hilfe aus der Luft notwendig, wobei der Helikopter der Firma Knaus die „Baustelle“ aus gesetzlichen Gründen nur über die Salzburger Seite anfliegen durfte.
Der neue Standort befindet sich nun auf dem obersten Teil des Westgrates, wo es massive Felsblöcke gibt. Somit befindet sich das Kreuz nun auf dem höchsten festen Punkt des Großvenedigers (3.660 m), der in jüngster Vergangenheit ausgeapert ist. Die über Jahrzehnte, für den Venedigergipfel, so typische Firnschneide, auf der das Kreuz stand, gehört somit der Vergangenheit an.
Dafür kann man das Gipfelkreuz nun von der Johannishütte bei Prägraten und von der Kürsinger Hütte auf Salzburger Seite des Massivs gut sehen. Bisher war dies nur von Osttirol aus möglich. Finanziert wurde die Aktion durch Spendengelder. Zudem hat Wolfgang Urban, Direktor des Salzburger Anteils des Nationalparks Hohe Tauern, eine finanzielle Beteiligung seiner Behörde zugesagt. Urban kümmerte sich im Vorfeld auch um die behördlichen Genehmigungen für die Helikopterflüge.
Die Bergrettung Prägraten am Großvenediger hielt den Arbeitsvorgang mit der Kamera für alle Dolomitenstadt-Leser fest:
Ein Posting
Wie immer man den Sinn von Kreuzen auf den Gipfeln in der heutigen Zeit betrachtet, der eiserne Wille der prägrater Bergrettungsleute hat es - wenn auch mit Hilfe der Klimaerwärmung und viel Kerosin - zustande gebracht, das Gipfelkreuz auf festen Grund zu verankern. Bin mal gespannt, wer als erster auf dem Querbalken herumturnt um zu beweisen, dass er über der 3.660 m Marke war. Beim Gipfelkreuz des Großglockner ist das ja bereits Mode. Dort erreicht man dann 3.800 m Seehöhe. Zur Vorbeugung wirkt am besten eine Tube Staucherfett. Damit hat die Straßenmeisterei Matrei erfolgreich das Übersteigen der Schrankenmasten abgewehrt.
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