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TVB definiert Prioritätenliste bis 2018

7.850.000 für Infrastruktur. Insgesamt weniger Investitionen als bisher.

Der Matreier Bürgermeister in seinem Element, der wortreichen Darstellung von Millioneninvestitionen. Foto: Ramona Waldner
Praktisch im Alleingang bestritt der Matreier Bürgermeister Andreas Köll die Pressekonferenz des TVB Lienz am 27. Juli. Köll ist als stellvertretender Obmann des Verbandes "für Infrastruktur zuständig" und steckte in einem langen Referat die Eckdaten geplanter Tourismusinvestitionen im Bezirk bis 2018 ab. Dabei verwies der gewichtige VP-Lokalpolitiker auf eine zentrale Voraussetzung für die Umsetzung all dieser Pläne: "Der Tiroler Landtag hat im Mai einstimmig beschlossen, Osttirol weiterhin als regionales EU-Sonderförderungsgebiet zu nominieren." Von 24. bis 29. September wird eine Tiroler Delegation unter der Leitung von Herwig van Staa in Brüssel vorstellig werden. Nur wenn die EU den Bezirk Osttirol als besonders förderungswürdig ausweist – was in den vergangenen Jahren der Fall war – "dürfen" Land und Bund bis zu 30% der Investitionskosten zum Beispiel für Hotels, Schwimmbäder, Golfplätze oder Lifte  zuschießen. Köll: "Nur durch die Sonderförderung wurden Projekte wie Durst, Loacker, Feriendorf Kals und Grandhotel ermöglicht." An welchen Projekten sich der TVB-Osttirol in den nächsten Jahren beteiligen möchte, wurde in einem verbandsweiten Infrastrukturplan festgelegt. In einer "sehr harmonischen" Aufsichtsratssitzung wurde dieser Plan am 26. Juli einstimmig abgesegnet. Insgesamt sollen 7.850.000 Euro aus touristischen Geldtöpfen fließen, "nach Maßgabe des Tilgungspotenzials" wie Köll betonte. Dies sei ein "wenig ambitioniertes" Investitionspaket und im Zeichen von Sparzwängen deutlich kleiner als die Investitionsförderung früherer Jahre. Alle Projekte auf der Liste müssen bei der konkreten Umsetzung noch einmal vom TVB-Aufsichtsrat und der zuständigen Landesabteilung genehmigt werden. Wo nötig, werden zur Projektfinanzierung die Aufenthaltsabgaben in der jeweiligen Teilregion erhöht. Das könnte zum Beispiel in Lienz der Fall sein, wo der TVB eine Million zum insgesamt drei Millionen Euro teuren neuen Speicherteich auf dem Zettersfeld dazuzahlen möchte, "wenn die Stadt mitzieht", im Klartext auch eine Million beisteuert. Das letzte Drittel wäre dann wohl aus Landesförderung zu finanzieren. Der Speicherteich habe "mit Abstand" größte Priorität in Lienz, erklärte TVB-Obmann Franz Theurl in einer kurzen Wortmeldung, das geplante Hallenbad sei für den TVB "nicht auf Augenhöhe" mit der Beschneiung. Dennoch sind auch für das Bad 2,5 Mio Euro an TVB-Zuschuss im Investitionsplan, neben zwei Millionen für das geplante Erlebnisbad in Matrei. Was in welcher Region gefördert werden soll, zeigt die folgende Tabelle. Nicht enthalten sind in dieser Aufstellung eine Million Euro "Marketingbeitrag" die Hotelier Werner Hamacher in fünf Jahrestranchen für die Golfplatzerweiterung erhält und ein Kostenzuschuss zur Flugplatzsanierung, die demnächst in Angriff genommen werden soll.
Die bis 2018 im regionalen Infrastrukturplan des TVBO vorgesehenen Investitionen ergeben zusammen 7.850.000 Euro. Grafik anklicken, um sie zu vergrößern.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

7 Postings

hoidanoi
vor 12 Jahren

Auch wenn es unartig ist, im einen Medium einen Querverweis auf ein anderes zu machen, kann ich nicht anders und bedanke mich bei Günther Hatz, dass er als Link zu der Exklusivwiedergabe der Aussagen von Frömel und Köll den Originaltext des Schreibens von Dr. Föger zur Verfügung stellt. Dieses Schreiben macht so einiges klar. Vor allem, dass es weder von Köll noch von Frömel wirklich gelesen worden sein kann, und wenn doch, so scheinen sie dessen Inhalt nicht verstanden zu haben, behaupten sie doch im KlZ Artikel fortgesetzt anderes als im Schreiben Gesagtes. Günther Hatzens Beschäftigung mit Fögers Aussagen ist lesbar ausgeblieben. Er gibt eine Fremdinterpretation wieder und liefert den beredten Beweis durch Fögers Schreiben selbst. . Es lohnt die Lektüre des Briefs von Gerhard Föger an heitere Beschlussgesellschaft. Dort bedient sich Föger des Konjunktivs, dem für Hatz unbekannten Wesen. . "Die Tourimusabteilung könnte die aufsichtsbehördliche Genehmigung derzeit nicht erteilen". . Konjunktiv. Könnte. Keine Absage. Aber ein Mahnschreiben von großer Intensität. Ein Mahnschreiben, in dem auf viele Defizite im Bereich der Funktionärsarbeit hingewiesen wird. Erschreckende Wissenslücken offenbaren sich. Eine Unbeherrschtheit des Metiers greift Raum. Dilletantismus und Ignoranz in höchster Formvollendung präsentieren sich auf Basis der vorliegenden Faktenlage. . Frömel hat den Brief entweder nicht gelesen, oder aber ihn wie das Gesetz trotz Lektüre nicht verstanden. Andreas würdigt den Inhalt mit keinem Wort, sondern bleibt bei der fortgesetzten Behauptung, das Land habe doch das alles so gewollt. Günther hilft ihm gern beim Behaupten. Gewohnt unreflektiert gibt er wieder, was ihm Andreas höchst exklusiv in die Feder diktiert. Obmann Theurl kommt erst gar nicht zu Wort. Der, der für die Vertretung des Verbands nach Aussen hin Zuständig ist. Für Günther, the little drummer boy, strahlt nur ein Nordstern, ein Tauernkristall, sein Andreas. . Lesen und in der Folge das Gelesene zu Verstehen, gehört zu Kernkompetenzen. Für Funktionäre, Abgeordnete, Journalisten gilt das ganz besonders. Franz Theurl spricht gern von Hausaufgaben, die gemacht werden müssen. Aufgrund der Selbstdarstellung des Verbands ist zu dem Schluss zu kommen, selbst das Kindergartenniveau sei noch nicht erreicht. Man könnte nicht einmal sagen, zurück auf die Schulbank. Dazu fehlt einfach noch die nötige Reife. . Reife, die im Übrigen auch nicht von Funktionären mitgebracht wird, die sich als Alternative selbst stilisieren. PKs Engagement bei "Team Osttirol" (hoffentlich ist die Stronach Parallele nicht beabsichtigt, denn noch mehr Dampfgeplauder verträgt der Verband nicht mehr) ist ein gewichtiges Argument gegen dessen Wahl. Zanon sollte sich ernstahft überlegen, ob er PK nicht zum Schritt in die richtige Richtung bewegen kann. Als Wirt eine Koriphäe, als Funktionär keine Empfehlung.

 
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Senf
vor 12 Jahren

fb, muß der TVB wirklich Marketing betreiben, machen das nicht unsere Tourismusbetriebe selbst, oder habe ich da gar schlecht beobachtet. Zuerst brauchen wir Denkmäler für unsere Lokalpolitiker, dann Bühnen für unsere Tourismusvertreter und den Rest macht dann ohnehin die Mundwerbung. Vielleicht! Die Italiener bleiben heuer aus. Warum? Weil ständig gegen den Giro gegackert wurde. Heuer ist er ausgefallen und jetzt haben wirs - ätsch! Die Österreicher kommen wieder, weil alle (?) von den ORF-Zehntelsekundenberichten über die Ö-Radrundfahrt quer durch Osttirol begeistert sind. Leider bleiben viele Deutschen fern, weil das "Radeldorado Osttirol" (Zitat von Franz) die weitaus geringere Radwegdichte als die kleinsten Dörfer Deutschlands hat. Trotzdem haben wir gegenüber anderen Tourismusregionen immerhin noch einen enorm hohen Stammkunden-Gästenanteil. Interessant ist auch, dass immer wieder neue Gäste nichtbeworbener Zielmärkte gerne kommen. Und warum? Weil sie hier Gastfreundschaft, Einfachheit mit Qualität, eine relativ intakte Landschaft und die nötige Ruhe finden. Sie haben längst erkannt, was Osttirol eigentlich ausmacht, oder wofür Osttirol in seiner Kontinuität steht. Das spricht sich herum. Diese Gäste haben eines gemeinsam: sie lassen sich vom Gegackere unserer Selbstdarsteller nicht irritieren - auch nicht von Millionenspektakel politischer Denkmäler mit den Schuldenbergen.

 
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Franz Brugger
vor 12 Jahren

Wie war das Statement von Dr. Föger gemeint, dass in Zukunft der TVBO nicht mehr in Infrastruktur investieren soll/darf, sondern sich auf Werbung, Marketing konzentrieren soll?

 
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Senf
vor 12 Jahren

Hoidanoi@ Köll braucht keine Expertise, die 40 bis 50% ist eine Mußbehauptung, um den TVB möglichst auszumelken. Für spätere Erhaltungs- und Sanierungsbeiträgen kann dieser Satz dann beliebig nach oben revidiert werden. Einheimische - und Gästetarife zur Auswertung gibt es ja im Badesektor nicht - also muß man halt etwas behaupten, dem ja ohnehin niemand wiederspricht. Köll hat als "stellvertretender Obmann des Verbandes für Infrastruktur” agiert, ein bisschen gezaubert und den gewählten TVB Chef zur Marionette verwandelt, so zumindest mein Eindruck, und so wird es auch bei den Abstimmungen im Herbst zugehen. Bin mal gespannt, ob es dann auch eine Festlegung für den Mitteleinsatz im Werbebereich für die nächsten fünf Jahre gibt und wie die Budgetierung dafür ausschaut. Solche Strategien kennt man ja bis dato in TVB-Kreisen nicht.

 
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Gorilla im Nebel
vor 12 Jahren

@hoidanoi - also ich hätte "gewichtig" nicht mit "dick" übersetzt! Aber eins stimmt natürlich, der Köll zieht seine Show derzeit ohne echte Gegner ab und zeigt Lienz die lange Nase. Mehr Gewicht als Blanik hat er in der Politik. Ob das für den Bezirk und die Stadt gut ist? Dabei steht Lienz gar nicht schlecht da und Matrei steckt tief in Schulden.

 
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hoidanoi
vor 12 Jahren

Der Mut zur Lücke ist unverkennbar. Köll nutzt die Paralysierung seines Umfelds, nützt Blaniks Hilfeansuchen, will laut Kleiner Zeitung den Bezirk wieder in Sonderförderungsgefilden wissen. Er nimmt die angebotene Bühne dankbar zur Profilierung an. Die Hamacher Million wird nicht erwähnt, weil subventionierter Bettenbau nicht gut klingt. Außerdem ist der schon beschlossen. . Die anderen Vorhaben noch nicht, denn diese sind alle von Parametern abhängig, die in Gemeinde- und Landeshänden liegen und natürlich auch noch von Brüssel. Wo man europaweit ein paar andere Probleme zu lösen haben scheint. Das berühmte Fell des Bären, der noch unerlegt durch die Gegend streift, bietet sich als Bild an. . Das Hallenbad Lienz rangiert auf dem Wunschzettel weit hinten, angemessen der touristischen Relevanz des Projekts ( Die von Köll mit 40 - 50% angegeben wird - wäre interessant zu wissen, aufgrund welcher Expertise). Dass das Goldried-Vorhaben eine höhere Relevanz zu haben scheint, liegt vor allem daran, dass es direkt in einen Hotelkomplex eingebunden ist, einen direkten touristischen Mehrwert hat. Das Projekt per se ist reich an Ambition. Es scheint besser vorbereitet zu sein als der Sysiphos-Bade-Akt im Talboden. . Mit keinem Wort wird erwähnt, ob, wie in der TT angekündigt, der Aufsichtsrat im November neu gewählt wird. Über all das sphärisch Entrückte auf dem Wunschzettel wird dieser Aufsichtsrat über all das abstimmen müssen. Der Weg bis dorthin ist noch weit. . Der aktuelle Aufsichtsrat hätte einiges zu beraten. Ob er sich auch mit seiner eigenen Performance befasst, weiß man nicht. Der Regressverzicht seines Vorsitzenden bei der LBB-AG wäre so ein Thema. Man weiß auch nicht, wie die Gebarung des TVB im letzten Jahr aussah, nicht wie im Jahr davor und schon gar nicht, wie's aktuell um ihn bestellt ist. solche Informationen haben anscheinend keine Priorität. . P.S.: Andreas Köll als dick zu bezeichnen, ist nicht nett.

 
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Gertrude
vor 12 Jahren

Es verwundert schon sehr, dass die Investition des TVBO für das Erlebnisbad Goldried fast gleich hoch sein soll als die für das Bad in Lienz. Über das Hallenbad Lienz wird schon seit Jahren verhandelt und diskutiert, das Goldriedbad ist erst seit einigen Tagen Thema, trotzdem steht dafür schon genügend Geld bereit. Frau BM Blanik wirkt einfach zu schwach, wenn sie sich gegen ihre polit. Gegner, wie Herrn BM Köll, durchsetzen soll. Sie ersucht diesen sogar noch um Hilfe...

 
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