Traditionelle Werte als tragfähiges Fundament
Das Fest des Schützenbataillons Oberes Iseltal in Kals stand im Zeichen der Gemeinschaft.
Trotz der wolkenverhangenen Berge, Temperaturen von 8 Grad Celsius und Dauerregens bot die Großglocknergemeinde Kals am Sonntag, 15. Juli, ein stimmungsvolles Bild. Grund war das Schützenbataillonsfest Oberes Iseltal, zu dem trotz schlechter Wetterverhältnisse alle Kompanien aus Prägraten, Virgen, Matrei, dem Defereggental und St. Johann im Walde angereist waren, um der Kalser Kompanie die Ehre zu erweisen.
Zahlreiche Fahnenabordnungen aus Osttirol, dem Pinzgau, Südtirol, Kärntens und sogar aus dem Belluno rundeten mit den Gastkompanien aus Schlaiten, Toblach und Brixen im Thale das Bild genauso ab, wie die Schützenkompanie Amras, welche die Ehrenformation stellte. Begleitet wurde sie von der Stadtmusikkapelle Amras, die gemeinsam mit der Trachtenmusikkapelle Kals die feierliche Messe gestaltete.
„Durch die Wetterkapriolen konnten wir das Fest nicht wie geplant durchführen, sondern mussten uns neben einem Plan B auch noch einen Plan C zurechtlegen“, bat Bürgermeister Klaus Unterweger um Nachsicht dafür, dass die Messe und die Festansprachen in der Kirche abgehalten wurden.
Pfarrer Walter Stifter appellierte in seinen Worten, dass man als Schütze gewisse Verhaltensformen an den Tag legen sollte. „Die Schützenmontur setzt einen Kodex im Benehmen voraus“, sagte der Pfarrer, der betonte, dass man sich als Schütze den christlichen Werten und der Tradition gegenüber verpflichtet fühlen solle. „Schützen müssen eine bestimmte Einstellung zum Leben haben und viel über ihr ganzes Verhalten nachdenken. Auch den Kindern und der Familie sowie dem Betrieb gegenüber – sie alle gilt es zu schützen“, so Stifter.
Ähnliche Worte fand auch Festredner Herwig van Staa. Der Landtagspräsident und Alt-Landeshauptmann nahm jedoch nicht nur die Schützen in die Pflicht, sondern alle Mitbürger. „Die Zukunft ist nur zu bewältigen, wenn wir entsprechend vorbereitet sind. Alle müssen politisch tätig sein, auch ohne politisches Mandat“, forderte van Staa. „Wir müssen das Leben der Gemeinschaft gestalten. Das beginnt in den Familien, geht über die Vereine, die Gemeinden, die Regionen bis hin zur Republik und auch zu Europa.“
Der Politiker kritisierte, dass überall, wo er hinkomme, die Menschen immer nur jammern würden. „Dabei handelt es sich aber um ein Jammern auf höchstem wirtschaftlichen Niveau“, polterte van Staa. Europa habe mit den beiden Weltkriegen schon wesentlich schlimmere Untergänge bewältigen müssen.
Van Staa: „Wir alle müssen uns für die Mitmenschen verantwortlich fühlen, uns bemühen und ihnen Vertrauen entgegenbringen – auch den Politikern. Denn ohne Vertrauen kann man keine Gemeinschaft gestalten. Also jammern wir nicht, sondern kümmern wir uns um ein Fundament, dass auch in Zukunft tragfähig ist.“
Hans Groder, Kalser und preisgekrönter Expa-Fotograf, hielt mit seiner Kamera die besten Eindrücke fest.
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