Der Landeshauptmann hat gut lachen
Günther Platter hat offenbar gegen das Transparenzgesetz verstoßen. Na und?
Der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter ist der erste Spitzenpolitiker, der laut ORF gegen das jüngst beschlossene Medientransparenzgesetz verstoßen hat. Er lächelte am 4. Juli 2012 Seite an Seite mit Tiwag-Boss Bruno Wallnöfer von einer Anzeige für das Kaunertal-Kraftwerk, geschaltet in einer Sonderbeilage der Bezirksblätter und bezahlt von der Tiwag.
Seit dem 1. Juli 2012 darf Platter das eigentlich nicht mehr. Das Medientransparenzgesetz verbietet politische Schleichwerbung dieser Art. Aber – und jetzt kommt´s – es gibt keine Sanktionen. Die sind vom Gesetzgeber nicht vorgesehen! Das sogenannte "Kopfverbot" werde von keiner Behörde durchgesetzt, erläutert ein Medienexperte gegenüber dem ORF.
Platter ist mit der Gesetzesübertretung zwar (schon wieder) in ein Fettnäpfchen getapst, hat aber keine Konsequenzen zu tragen. Auch die Tiwag muss sich nicht fürchten, deren Vorstand entschuldigt sich damit, dass die Anzeige in Auftrag gegeben wurde, bevor das Gesetz in Kraft trat.
Also lassen wir uns weiterhin von Politikern medial belächeln. Sie schaffen den Sprung in die Schlagzeilen auch ohne tatkräftige Werbeunterstützung politiknaher Konzerne, zumindest in der politischen Provinz.
Jüngst schickte uns der Landespressedienst eine "Einladung zum Fototermin" mit den Landeshauptleuten Platter und Dörfler auf Schloss Bruck. Wir haben uns gefragt, was die beiden zu sagen haben, sind hingegangen und draufgekommen: nichts. Die beiden Landesfürsten luden tatsächlich nur dazu ein, sie beim "In-die-Kamera-Lächeln" zu fotografieren.
Warum wir bei so einem Zirkus mitmachen? Keine Ahnung, vielleicht weil Medien manchmal Angst haben, etwas zu versäumen? Immerhin war es eine Werbung für die schöne Ausstellung auf Schloss Bruck, kostenlos – und völlig gesetzeskonform.
12 Postings
"Zu sehen sind zwei Lebensmenschen, denen die Sonne aus dem wählerverwöhnten Sitzfleisch zu scheinen scheint. Aus Wählersicht Nichts, worin zu sonnen es sich lohnt."
Hahaha ! ich brech zusammen vor lachen!! naja, hoidanoi hats eigentlich ziemlich schön auf den punkt gebracht.
eine organisatorische frage: wirds irgendwann möglich sein kommentare up-/downvoten zu können? is eigentlich in foren dieser art gang und gebe, dass man besonders treffende kommentare mit mit positiven bewertungen versehen kann.
ps: sorry für die kleinschreiberei, mein kleiner finger hatte heute keine lust auf die shift taste ;-)
Dolomitenstadt hätte ja hingehen können und einfach nichts darüber berichten. Und stattdessen einen Beitrag über die Veranstaltung im Kessler Stadel bringen. Über den Vortrag von E.U. von Weizsäcker. Jemand, der zum Unterschied von unseren Landespolitikern, wirklich was zu sagen hatte.
Naja bei aller wohl zu verstehenden Häme - so umwerfend wichtig ist das alles nicht. So nach dem Motto: weiß eh jeder Bescheid. Wen beeinflussen von Plakaten schauende oder direkt in die Kamera sehende oder in Inseraten auftauchende Politikerporträts wirklich - ob sie jetzt lächeln oder staatsmännischen Ernst verbreiten wollen? Eben.
Der Kärntner Freund zotiger Spaßformen hat eben erst zur Rettung seines Parteifreunds Uwe eine Anhebung des für eine Amtsenthebung notwendigen Strafmaßes beschließen lassen. So bleibt sich's leicht ungestraft. In Tirol verhält sich's wenig anders. Ob Herr Dörfler, dem von staatsanwaltschaftlicher Seite Strafunmündigkeit wegen mangelnden Einsichtsvermögens attestiert wurde, Günther Platter rechtsberatend in Sachen gar nicht so verschleierter Parteienförderung zur Seite stand, wissen wir nicht. Erfahrung mit solchen Steuergeld-Investitionen haben beide zur Genüge. Der eine aus den Kärntner Wahlkämpfen (als Jörgi noch posthum wahlwarb) und der andere noch aus Blau-Orange-Schwarzen Umtrieben. Frei nach Shakespears "Julius Cesar": Sie sind ehrenwerte Männer. . Die überschäumende Heiterkeit der beiden Herren, denen von manchen eine geistige Artverwandtschaft nachgesagt wird, könnte von eben diesen Stimmen böswillig als ungebremste Freude über das Wahlvolk interpretiert werden. . Sehr viel wahrscheinlicher ist, dass Gerry Dörfler sich kunstinterpretatorisch über die Darstellung bäuerlicher Gemächte auf Egger Lienz Bildern verbreiterte, dabei womöglich ein Loblied über maskulin-alpine Potenz auf den Lippen habend. Oder aber er ist so begeistert vom agrarischer Gesäß, dass er fast nicht an sich halten kann und knapp davor ist, die wohlgeformten Rundungen mit landesväterlicher Zuwendung zu bedenken. Eine LH-Tradition in Kärnten, die aufrechterhalten bleiben will. Ob er dabei versucht, ein Kärntner Wahlzuckerl ortsangepasst zu platzieren, erschließt sich aus der Betrachtung des Photos leider nicht, ist aber nicht ganz auszuschließen. . Zu sehen sind zwei Lebensmenschen, denen die Sonne aus dem wählerverwöhnten Sitzfleisch zu scheinen scheint. Aus Wählersicht Nichts, worin zu sonnen es sich lohnt.
nice to meet you!
Das Ganze ist, osttirolerisch gesagt, einfach nur zum Speiben. Hoffentlich vergessen die Menschen das nicht bis 2013.
Peinlicher gehts einfach nimmer. Da wird mit viel Tam-Tam ein Medientransparenzgesetz beschlossen und man hat schlichtweg "vergessen" (wers glaubt ...) irgendwelche Sanktionen einzubauen? In welcher GaGa-Republik leben wir eigentlich?
.... die Konsequenzen wird es hoffentlich 2013 geben .....
Peinlich, so wie sie halt im wirklichen Leben sind, peinlich!
dann geb ich ein imaginäres "Gefällt mir" ... Super Kommentar ! :-)
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