Der Tag, an dem die Pipeline still stand
Was tun, wenn an der Transalpinen Ölleitung etwas auszutauschen ist? Hier erfahren Sie es.
90 % des österreichischen Rohölbedarfs fließen unterirdisch auch durch Osttirol. Damit das so bleibt, investieren die Verantwortlichen der Transalpinen Ölleitung (TAL), deren österreichische Geschäftsführung seit 1. Jänner 2012 der Matreier Oswald Steiner inne hat, für die nächsten vier Jahre 150 Millionen Euro.
Acht Raffinerien greifen auf das Rohöl, das jährlich aus 430 riesigen Ölankern in die Leitungen gepumpt wird zurück, und verarbeiten es dann weiter. Seit der Inbetriebnahme der TAL im Jahr 1967 flossen über eine Milliarde Tonnen Rohöl durch die Pipeline. Gäbe es diese Leitung nicht, wären täglich 8.000 Lkw´s damit beschäftigt, die Raffinerien anzufahren.
Nun wurde im Zuge der regelmäßigen Überprüfungen der Rohrleitung in der TAL-Pumpstation Kienburg festgestellt, dass ein Isolierstück, das in die ein Meter dicke Transalpine Ölleitung eingebaut ist ausgetauscht werden muss. "Da dafür die, sich durchgehend in Betrieb befindliche Ölleitung, abgestellt und entleert werden musste, waren im Vorfeld intensive Planungs- und Vorbereitungsarbeiten erforderlich", verrät Oswald Steiner.
In einem, eigens für Pipelinestillstände vorgesehenen umfangreichen Abstimmungsprozedere, wurde daher vor einigen Monaten mit den, an die TAL angeschlossenen, Raffinerien vom 18. bis 21. Juni 2012 ein Stillstandsfenster von 80 Stunden für den Ausbau- und Einbau dieses Rohrteiles in Kienburg vereinbart.
In monatelanger Vorbereitung wurden daraufhin, durch die TAL-Mitarbeiter, die für die Arbeiten erforderlichen Behördengenehmigungen eingeholt, technische Spezifikationen für die Bau- und Montagearbeiten erstellt, Ausschreibungen durchgeführt, Spezialfirmen beauftragt und eine detaillierte Arbeitsplanung im durchgehenden Schichtdienst für den „Tag-X“ erstellt.
Zur Vorbereitung der Arbeiten gehörte auch die Freilegung der vergrabenen Rohrleitung und die erforderliche Sicherung der Baugruben um ideale Arbeitsbedingungen für die Rohrschneide- und –schweißarbeiten zu schaffen.
Mitte Juni war es dann soweit: Die Pipeline wurde planmäßig abgestellt, die Reparaturarbeiten in Kienburg konnten beginnen. Fotograf Martin Lugger ging dem Problem im wahrsten Sinne auf den Grund und dokumentierte die Arbeitsschritte mit seiner Kamera.
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