Den „Hidden Peak“ mit eigenen Augen sehen
Vier Osttiroler und drei Deutsche wagen Expedition ins westliche Himalayagebirge.
Am 8. Juli geht das seit einem Jahr vorbereitete Abenteuer für vier Osttiroler und drei Bayern los. Wie es verläuft, entscheidet vor allem das Wetter in Pakistan, wo die Expeditionsgruppe die Gasherbrum-Gipfel II und I im Karakorum, die sich in Nachbarschaft zum berühmten K2 und dem Broad Peak befinden, bezwingen will. Gasherbrum bedeutet übersetzt „Schöner Berg“, verlangt der siebenköpfigen Gruppe, die aus Teilnehmern zwischen 34 und 63 Jahren besteht, aber alles ab. Denn der höchste Gipfel der Gruppe, der Hidden Peak, ist mit 8068 Metern der elfthöchste Berg der Erde.
Die Bergsteiger – Arthur Großlercher und Helmut Blassnig aus Virgen, Ulrich Hopfgartner aus Hopfgarten und Andreas Kehrer aus Lienz sowie drei Expeditionsteilnehmer aus Bayern – mussten die Tour selbst planen, finanzieren und organisieren. Unterstützung gibt’s lediglich von „Adventure Pakistan“, einem erfahrenen Unternehmen, das bei der Vorbereitung, Behördenarbeit und Durchführung des Vorhabens zumindest bis ins Basislager behilflich ist.
Die deutsch-österreichische Truppe wandelt bei dieser Expedition auf den Spuren der Österreicher Fritz Moravec, Sepp Larch und Hans Willenpart, die den Gasherbrum II im Jahr 1956 erstbestiegen haben. Immerhin wurden fünf der insgesamt vierzehn Achttausender von Österreichern erstbestiegen!
Das zweimonatige Unternehmen beginnt mit einem mehrtägigen Fußmarsch über 100 Kilometer über den Baltorogletscher, bis der Fuß des ersten Berges, der Gasherbrum II mit 8035 Metern Höhe, erreicht ist. Diesen wollen die Bergsteiger über den Südwestgrat begehen. Ulrich Hopfgartner ist auf Schnellbesteigungen spezialisiert und plant nach erfolgter Akklimatisation eine Solo-Speedbesteigung des Gasherbrum II.
Als nächstes steht der noch schwierigere Gasherbrum I mit 8068 Metern auf dem Plan, der vom Gasherbrum II nur durch einen weitläufigen Sattel auf 6400 m Höhe getrennt ist. Der Hidden Peak ist der Hauptgipfel der Gasherbrum-Gruppe, den die Gruppe durch das berüchtigte Japanercouloir besteigen will. Die Teilnehmer der Expedition müssen dabei ohne Zuhilfenahme von künstlichem Sauerstoff und ohne Unterstützung von Hochträgern auskommen.
Andreas Kehrer, der das alpine Vorhaben als stellvertretender Expeditionsleiter begleitet, zum bevorstehenden Abenteuer: „Bei der körperlichen Vorbereitung geht es vor allem um eine optimale Ausdauer. Auch mental muss man sich auf so ein Vorhaben einstellen, denn Zusammenarbeit bis ins höchste Lager ist enorm wichtig!“ Jeder Teilnehmer habe etwa 75 Kilogramm an Gepäck mit zu tragen, wenn auch jeweils drei Träger die Gruppenmitglieder bis ins Basislager begleiten werden. „Man braucht mindestens einen Monat, bis man sich akklimatisiert hat,“ so Kehrer zum Zeitplan. Das Rückflugticket ist für die meisten der Expeditionsteilnehmer für 2. September gebucht. Helmut Blassnig muss aus dienstlichen Gründen bereits am 12. August die Heimreise antreten und kann deshalb „nur“ den Gasherbrum II versuchen.
„Ich freue mich auf neue Eindrücke, kann einmal mehr über den Tellerrand hinausschauen,“ freut sich der sympathische Volksschullehrer Andreas auf sein bislang größtes Bergabenteuer. Es gehe aber in jedem Fall an die Grenzen des körperlich und mental Machbaren und biete dennoch die Möglichkeit „zu wachsen“. Man mag es kaum glauben, doch Kehrer hat seine Begeisterung für den alpinen Sport erst mit 26 Jahren nach einem Lehrerausflug auf die Sajathütte entdeckt. Heute kommt er vor dem gewaltigsten Vorhaben seiner Bergsteigergeschichte ins Philosophieren: „Unser ältester Teilnehmer, Arthur, hat einmal gesagt: einen 8000er besteigen öffnet den Blick in die eigene Seele, wie recht er hat!“.
Ein Posting
I bin voll stolz auf unsere Osttiroler Manda. Andi, du bisch in meinem Alter und du lebst grad meine Träume...wünsch enk viel viel Glück und i drück enk die Daumen. Werde sicherlich enkan Diavortrag anschaugn kemmen. Lg.
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