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Starke Szenen aus Osttirols „Underground“

SchülerInnen der HAK/HAS Lienz brachten Jugendprobleme auf die Bühne.

Ein besonders lebendiges Stück Theater begeisterte von 18. bis 20. Juni bei mehreren Aufführungen im Lienzer Kolpingsaal insgesamt fast tausend Besucher: "Underground", eine Theaterproduktion der HAK/HAS Lien,z war als Bühnenstück ein Erlebnis und als Konzept eine vielschichtige Beschäftigung mit dem Alltag von Jugendlichen in Osttirol. Organisiert von Barbara Mattersberger waren rund 30 Jugendliche sieben Monate lang in einen ambitionierten Recherche- und Kreationsprozess integriert, der weit mehr als nur eine Bühnendimension zu bieten hatte.  "Alle im Theaterstück angesprochenen Themen sind auch in Osttirol präsent", schreiben die Schüler ins Programmheft des Stückes – und sie können das beweisen. Zu Drogen, Gewalt und Rechtsextremismus führten sie Interviews mit Experten, sammelten Daten und Fakten, verglichen den Bezirk Lienz mit anderen Regionen. Das Ergebnis kann man in der Broschüre zum Stück nachlesen, aufschlussreich und präzise. Warum brechen Jugendliche mit ihren Familien? Und warum ist bei aller (angeblichen) Toleranz gegenüber Homosexualität das Wort "schwul" noch immer ein Schimpfwort? Das Team von "Underground" suchte Antworten auch auf diese Fragen, bevor das engagierte Stück von Uli Breé auf die Bühne gebracht wurde. "Underground" handelt eben von Drogen und Gewalt, vom Anderssein und vom Mitmachen, von den Gesetzen der Straße und den Gefühlen junger Erwachsener. Authentisch und ohne erhobenen Zeigefinger werden heiße Eisen souverän thematisiert. Regie führte mit Charly Rabanser ein Profi, der in Workshops die jungen Schauspieler coachte. Das Bühnenbild von Alois Ellmauer verwandelte die Kolpingbühne in einen aufgelassenen U-Bahnschacht und die Musik war ein Kapitel für sich. E-Gitarren, Bass, Klavier, Schlagzeug und zwei Sänger untermalten live die Szenen aus dem Untergrund. Einen ersten Eindruck gibt die folgende Slideshow, fotografiert von Dang Tran. Dolomitenstadt hat aber auch gefilmt. Wir brauchen noch etwas Zeit für den Schnitt des Theatervideos, aber das Warten lohnt sich!
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

Ein Posting

anton2009
vor 13 Jahren

Eine Superaufführung! Es ist einfach toll zu sehen, welche Talente in den Schülerinnen und Schülern der HAK/HAS Lienz stecken! Großes Lob auch an Mag. Mattersberger für ihr Engagement!

 
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