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Kabarettist wirft Andreas Köll Kultur-Zensur vor

Werbestrategie oder Zensur? In Matrei steht Aussage gegen Aussage.

Kabarettist Markus Koschuh ortet Kunst-Zensur in Matrei. Foto: Gostner
In der Tiroler Kleinstkunstszene gehen derzeit die Wogen hoch. Grund dafür ist der Vorwurf des Kabarettisten Markus Koschuh gegenüber dem Matreier Bürgermeister Andreas Köll. Dieser habe dem Künstler ausrichten lassen, dass „man dieses Kabarett in Matrei nicht wolle“, weshalb er dem Politiker „Kultur-Zensur“ vorwirft. Koschuh, der mit seiner Tiroler Polit-Satire „Agrargemein“ mutig das heikle Thema Agrargemeinschaften anpackt, ist fassungslos. „Während die Tour meine kühnsten Erwartungen übertrifft und seit Feber rund 7.000 Zuschauer in die Gemeindesäle in den Bezirken strömten, ticken die Uhren in Matrei wohl anders“, kritisiert Koschuh. Dies liege jedoch nicht am Desinteresse der Bevölkerung, sondern an der „Kultur-Zensur“ aus dem Gemeindeamt. Schon im Vorfeld wurde, wie in anderen Tiroler Gemeinden, seitens des Tourveranstalters „KleinKunst Innsbruck“, mit dem Amtsleiter der Gemeinde Matrei Kontakt aufgenommen. Dabei habe sich aber gezeigt, dass eine Veranstaltungs-Kooperation mit der Gemeinde nicht möglich war. Auf Anfrage, ob „KleinKunst Innsbruck“ den Kinosaal in Matrei für „Agrargemein“ anmieten dürfe, kam, laut Aussendung aus dem Pressebüro von Markus Koschuh, die telefonische Antwort seitens des Amtsleiters. Dieser habe behauptet, dass „der Bürgermeister dieses Kabarett in Matrei nicht will“. Für Koschuh ein Unding. „Das kann man kaum anderes als eine Vorab-Zensur werten“, schimpft der spitzzüngige Kabarettist. Koschuh: „Die Freiheit der Kunst endet in Matrei offenbar da, wo Themen bearbeitet werden, die unbequem sind. Dass ein Bürgermeister und Landtagsabgeordneter derart Zensur betreibt, ist ein starkes Stück“, so Koschuh. Matreis Bürgermeister kann die ganze Aufregung nicht nachvollziehen. „Natürlich werde ich eine Genehmigung erteilen. Ich habe noch nie eine Veranstaltung abgelehnt, und da waren schon viel umstrittenere Akteure in Matrei“, so Köll, der betont, dass die gemeindeeigenen Säle wie Tauerncenter und Kinosaal nur deshalb nicht vermietet wurden, da sie für Sportgruppen und die örtliche Theatergruppe reserviert sind. Letztere halte dort regelmäßig Proben ab, weshalb auch schon das Bühnenbild stehe. Köll ortet hinter dem Vorwurf Koschuhs vielmehr einen geschickten Werbeschachzug. „Mit dem angeblichen Zensurskandal, will der Kabarettist wahrscheinlich nur sein Programm promoten“, vermutet der Politiker, der darauf hinweist, dass er weder für die Saaleinteilungen zuständig ist, noch dass er Koschuh kenne. "Allerdings kann ich mir durchaus vorstellen, dass ich, sofern ich Zeit habe, mir das Programm sogar selber anschaue", so Köll.
Bgm. Andreas Köll empfindet die Vorwürfe als haltlos. Foto: Martin Lugger
In der öffentlichen Wahrnehmung bleibt jedoch ein fader Beigeschmack haften. Vor allem vor dem Hintergrund, da der Auftritt für einen Mittwoch vorgesehen war und die Proben der Heimatbühne Matrei vorrangig an den Wochenenden stattfinden. Außerdem ist die Premiere für das neueste Theaterstück der Matreier Heimatbühne erst für den August vorgesehen. Trotz der ganzen Aufregung findet der Kabarettabend mit dem Titel „Agrargemein“ aber nun dennoch auch in der Tauerngemeinde statt. Am 23. Mai gastiert Koschuh im Kulturzentrum Kessler Stadel. Weitere Auftrittstermine sind der 24. Mai in Sillian und am 25. Mai in Nußdorf-Debant.

Ein Posting

bergfex
vor 12 Jahren

Debant 25. Mai 20.00 Uhr

Kartenvorverkauf bei allen Raika-filialen um 14 €, Abendkasse 16 €, Was zahlt man dann in den Raika-f. sage und schreibe 15,80 €. Ich finde das eine Schweinerei.

 
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