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Abrissepos: Stahlsaurier frisst Mühlenturm

Geschichte im spektakulären Super-Zeitraffer.

Die "Mühle" ist Geschichte. Der italienische Grundbesitzer Hobag AG wartete Jahre mit dem Abriss des devastierten und zuletzt bestialisch stinkenden Bauwerks, das schlussendlich ein einziger großer Bagger in wenigen Tagen "fraß". Wir haben diese Tage auf fünf Minuten komprimiert und den Niedergang des historischen Gewerbeobjekts im Super-Zeitraffer festgehalten. Wo sich heute die Schuttreste der Mühle türmen, stand bis ins 19. Jahrhundert ein Messingwerk, daher auch der Name "Messinggasse". 1825 wurde das Werk geschlossen und in seinen Gebäuden eine Gerberei und eine Kunstmühle betrieben. Wo heute der Gehsteig der "Mühlgasse" verläuft, floss  zu dieser Zeit ein Bach, der das Mühlrad antrieb. In "Johann Winklers Kunstmühle" wurde Mais und Weizen vermahlen. Sein Sohn Emil Winkler – er war übrigens von den Nazis eingesetzter Lienzer Bürgermeister der Jahre 1938 bis 1945 – errichtete 1953 den 28 Meter hohen Getreidesilo, der auf unserem Video dem Erdboden gleichgemacht wird. Der Turm mit 800 Tonnen Fassungsvermögen wurde 1959 von der Raiffeisen-Genossenschaft übernommen. Nach erfolglosen Versuchen, der Stadt das Areal schmackhaft zu machen, verkaufte die Genossenschaft das Grundstück samt Ruinen zu einem kolportierten Preis von 900.000 Euro an die Hobag AG. Was jetzt kommen soll, weiß in Lienz jedes Kind: ein Kaufhaus, das größer aber auch schöner sein soll als die Mühle und neben Media Markt, Peek & Cloppenburg und anderen Großfilialisten auch einen 1000 m2 Lebensmittelmarkt und eine Tiefgarage mit 420 Stellplätzen umfasst. Für die Zeitraffer-Aufnahmen haben wir eine Kamera aus dem Massage-Fachinstitut "Die Quelle"  im 7. Stock des Ämterhauses auf die Baustelle gerichtet. Herzlichen Dank dafür an Inhaberin Karin Hainzer.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

10 Postings

G_J_Hahne
vor 13 Jahren

Das Video ist sehr eindrucksvoll. Gratulation an alle Beteiligten, Kamera, Schnitt, Vertonung.

Zum Abriss: Die Stäube beim Abriß waren immens und sorgen hoffentlich nicht für Gesundheitsschäden bei Arbeitern wie auch bei Anwohnern und weiteren Unbeteiligten.

Zum Bau eines Großkaufhauses: Ein großes Kaufhaus birgt die Gefahr, daß die attraktive mittelständische Einkaufsstruktur in Lienz zerstört wird. Das darf in der Planung der Stadt nicht übersehen werden!

 
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Beatrix Herzog
vor 13 Jahren

Liebes Dolomitenstadt-Team! Geniales Video. Ihr seid einfach ein Medium das immer 5 Schritte voraus ist. Macht weiter so. Schaue täglich mehrmals rein auf eure Seite. Da können sich ohne Namen zu nennen andere Osttiroler Medien einiges "abschauen" von euch.

 
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Monk
vor 13 Jahren

G.E.N.I.A.L.

 
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anton2009
vor 13 Jahren

Ein hervorragend gelungener Mitschnitt! Herzliche Gratulation!

 
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Peter Werlberger
vor 13 Jahren

Hallo, ihr lieben Dolomitenstadtler! Danke für das große Lob und die zahlreichen Zugriffe! So etwas schafft man aber nicht alleine und deshalb: danke an Christian und Mathias vom dolomitenstadt.at-Team, die sehr fleißig die Zeitrafferkamera mitbetreut haben. LG Peter

 
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Churchill
vor 13 Jahren

epischer kann man den Abriss eines Gebäudes wohl kaum darstellen

 
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js
vor 13 Jahren

Wirklich toll und dazu noch die sehr gelungene und passende Musik...sollten sich doch bitte alle Kritiker auch ansehen und ich hoffe, dass sie dann auch so entspannt sind, wie ich es gerade bin :-) Für mich seit ihr nicht nur ein tolles, sondern auch professionelles Medium...danke das es Euch gibt!

 
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neugierig.
vor 13 Jahren

Geniales Video! Grosses Lob an Herrn Werlberger! Sieht richtig spektakulär aus! Man sollte auch den Neubau mitfilmen, wie damals beim Grandhotel, ist immer lustig anzusehen, wie etwas Neues entsteht!

 
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wiederdahoame
vor 13 Jahren

Ein tolles Video! Grosses Lob auch von mir! Ich bin ja jetzt gespannt, wie man diese Unmengen von Schutt abtransportiert und dann in weiterer Folge die Erdmassen, die beim Bau der Tiefgarage anfallen werden. Für mich ein Rätsel, aber Dolomitenstadt wird sicher darüber berichteten. Danke jedenfalls für die immer topaktuellen Informationen!

 
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Wolke
vor 13 Jahren

Ein grosses Lob für das Video! Spitze!

 
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