Alle Einwände gegen EKZ in Lienz verworfen
Schlüsselrolle für Innsbrucker Verkehrsgutachter Heinrich Fritzer.
Erwartungsgemäß verwarf der Lienzer Gemeinderat in der Sitzung vom 24. April 2012 alle Einsprüche gegen das von der Südtiroler Hobag AG an der Dolomitenkreuzung geplante "Kaufhaus Lienz". Vier eher symbolische Gegenstimmen der ÖVP reichten nicht aus, um die endgültige Widmung der Flächen und die Genehmigung des Bebauungsplanes zu verhindern.
Weil die Hobag AG, wie bereits berichtet, eine Bankgarantie der Bank Austria über 200.000 Euro vorlegen konnte, ist auch der "bodengleiche" Abriss und Abtransport der Mühlenruinen bis Ende Juni garantiert. Jetzt können die Projektanten, die bei der Sitzung anwesend waren, mit der Umsetzung des Einkaufstempels beginnen.
Der Innsbrucker Verkehrsgutachter Heinrich Fritzer bemühte sich auf Nachfragen einiger VP-Mandatare um die Entkräftung der verkehrstechnischen Einwände. So hält er etwa eine starke Belastung der Andreas-Hofer-Straße – aus der besonders viele Einwände kamen – für unwahrscheinlich, weil die Kunden des Einkaufszentrums den kürzesten Weg bevorzugen würden: die B 100.
Fritzer war von der Stadtverwaltung vor allem mit der Prüfung jenes Gutachtens betraut, dass Kaufmann Robert Geiger vom Grazer Verkehrsplaner Michael Hochkofler erstellen ließ. Hochkoflers Simulationsmodelle prophezeien den Megastau an der Dolomitenkreuzung, Kollege Fritzer gibt auch hier Entwarnung.
Elisabeth Höllwarth vom Landesbauamt und Raumplaner Thomas Kranebitter waren ebenfalls als Experten mit der Bearbeitung der Einwände betraut und stellten der Hobag AG auch in Sachen Kundenfläche, Ladezone und anderen befürchteten Mängeln einen Persilschein aus.
Abgeblitzt ist mit ihrem Anliegen auch die Gemeinde Leisach, die durch die Gemeinderäte Peter und Bernhard Zanon im Lienzer Ratsaal vertreten war. Die Nachbargemeinde mit dem SP-Bürgermeister Dietmar Zant an der Spitze hat Angst vor dem Kaufhaus-Rückstau und beansprucht deshalb Parteienstellung im Verfahren.
Die Diskussion im Gemeinderat verlief entlang der altbekannten Argumentationslinien. Den Mandataren war anzumerken, dass das Thema weitgehend ausgereizt ist. Parallel zu diesem behördlichen Meilenstein für die Hobag AG wird auch auf der viel beobachteten Baustelle ein Fortschritt sichtbar. Die Tage der hässlichen Türme scheinen tatsächlich gezählt.
8 Postings
...zumindest wird jetzt mal die Mühle mit ihrem erbärmlichen Gestank verräumt, das alleine ist schon ein riesen Gewinn für Lienz! Und vielleicht wären kleine Korrekturen am Bauplan schon noch gut, da sollten wir uns auf die Stadtpolitik verlassen, dass sie da schon noch ordentlich die "für und wider" abwägt. Die Idee mit den Kreisverkehren (vielleicht mit Unterführungen für Fußgänger und Radfahrer) wäre doch wohl auch mal überlegenswert, denn der Zustand der momentanen Wartezeiten beim Querverkehr ist ja wirklich nicht mehr lustig. Vorallem wenn man dann im Sommer sieht, wieviele "Nicht Lienzer" da fast schon "Dauervorrang" bekommen, und wir, die wir hier wohnen bald nicht mehr über die B 100 kommen, ohne ewig auf GRÜN zu warten! Ganz abgesehen vom Lärm und Abgasstaub, den man an den Ampeln beim Warten jedesmal ertragen muss. Vorallem Kindern und älteren Menschen macht das arg zu schaffen! - lg, der Professor
In Lienz haben wir mit oder ohne Kaufhaus ein Verkehrsproblem. Das Kaufhaus wird das Problem - zumindest zeitweise - sicher verschärfen. Was ich nicht glauben kann ist, dass die Ausfahrt über die Andreas-Hofer-Straße die beste Lösung sein soll. Warum werden nicht analog der Einfahrten auch die Ausfahrten realisiert. Von der B100 kann man ja aus beiden Richtungen direkt in die Tiefgarage abfahren. In gleicher Weise könnten die Kunden sich ja auch wieder über 2 Auffahrten in die B100 einordnen. Der Kunde muss dann nur entsprechend seinem Richtungswunsch in der Tiefgarage die richtige Ausfahrt wählen. Dadurch wäre die Andreas-Hofer-Straße komplett entlastet (die Überlastung der B100 würde dadurch aber auch nicht verhindert ..;)
Grundsätzlich muss Lienz aber seine Verkehrspolitik komplett ändern. Ich kenne wenige Städte mit so vielen Parkplätzen im Zentrum (und so billigen). Wir nutzen den Hauptplatz (=angebliches Zentrum der Stadt) als Parkplatz – das sagt wohl alles. Da ist es nicht verwunderlich, dass viele am liebsten mit dem Auto bis zur Kassa fahren. Es wäre höchste Zeit vom neuen Kaufhaus bis zur Post, der Südtirolerplatz und idealerweise noch beginnend bei der Hauptschule die Muchargasse, Zwergergasse zur ganzjährigen Fußgängerzone umzubauen. Die Parkplätze in Zentrumsnähe stark verteuern, dafür am Stadtrand Parkplätze schaffen. Und endlich ein öffentliches Verkehrssystem für den Nahverkehr im Talboden realisieren, das den Namen auch verdient. Des Weiteren sollte man zumindest die Planung für eine Umfahrung (wenn solche überhaupt noch möglich) beginnen damit die mögliche Trasse nicht auch noch verbaut wird. Passieren wird leider, wie üblich, nichts. In Zukunft wird halt jeder Stau dem Kaufhaus in die Schuhe geschoben und …
Wenn man die gestrige Gemeinderatssitzung genau verfolgt hat, konnte man mal ganz kurz von Herrn Fritzer raushören, dass EIN Kreisverkehr das ganze System "Intelligente Ampelphasen" zerstören würde, soll heißen, es läuft dann wohl am Kreisverkehr, jedoch die nächste Ampelkreuzung wäre dann völlig überlastet! - Wenn man EINEN Kreisverkehr einfügt.......aber was ist, wenn man alle Kreuzungen ohne diese saublöden Ampeln gestaltet, wenn man dies wirklich wollen würde, würde man wohl auch den Platz für die Kreise finden... Nur als Bsp., es wurde das Dolomitencenter extra rund zur Straße hin gebaut, um einen Kreisverkehr zu ermöglichen, oder? Wie auch "nachgedacht" schreibt, JETZT hat man noch die Chance, den Platz für Kreisverkehre am EKZ Areal zu schaffen...auch die Zettersfeldkreuzung läßt noch Möglichkeiten offen, so lange die Fa. M-Preis ihr Areal nicht verbaut...(kleine Anmerkung am Rande, die Abbiegespur der Ostspange Richtung Osten bzw. Richtung Zettersfeldstraße ist auch viel zu kurz ausgelegt, da man oft gar nicht mehr in diese Spur einfahren kann, da die KFZ schon auf der Mittelspur zurückstauen und der Gehsteig im Bereich des Zebrastreifens einfach im Weg ist...die nächste Folge ist, dass man aus der Schillerstraße auch nicht mehr raus kann...würde mal sagen, eine klassische Fehlplanung)...wäre hier ein Kreisverkehr, bräuchte es diese ganzen Spuren nicht, und wenn jeder ein wenig vernünftig fährt, dann fließt der Verkehr, auch wenn Herr Fritzer "warum auch immer" auf diese dummen Ampeln schwört, die den Querverkehr zur B 100, wie auch die Radfahrer und Fußgänger total vernachlässigt, da sie ja untertags gar nicht auf "intelligent" geschalten sind, egal ob jetzt mehr oder weniger Verkehr vorhanden ist. Man steht, und steht, und steht und wartet auf GRÜN.......... - Warum sollte dieses Konzept bei uns einfach nicht funktionieren, in Kitzbühel gehts, in Saalfelden funktionierts, wie eigentlich im ganzen Pinzgau auch, nur bei uns nicht, WEIL GEWISSE BEAMTE DAS EINFACH NICHT WOLLEN....?????????? - Wir Lienzer leben nun mal in Lienz, also gestaltet unseren Lebensraum bitte auch so, dass er lebenswert bleibt, und nicht, dass wie es ja wohl mit 100% Sicherheit kommen wird, wenn nichts geändert wird, dass über sämtl. Schleichwege ausgewichen wird. Denn kontrolliert wird ja leider auch nicht wirklich im Stadtgebiet, wie man als bestes Bsp. an der Kreuzgasse ab Köstl sieht, an der praktisch Fahrverbot herrscht, das aber wirklich niemanden zu stören scheint....warum auch, wird ja eh nicht exekutiert......................... - Liebe Stadtpolitiker, ich bin auch dafür, dass die Geschäfte nicht weiterhin an den Rand der Stadt gedrängt werden, aber mit aller Gewalt und offenbar blauäugig und mit vollem Bewußtsein die Verschlechterung des Verkehrs an sämtl. Kreuzungsbereichen (Kategorie "E" bis "F") hin zu nehmen, weil es halt so ist (.....), das kann doch nicht die letzte Lösung sein...dies geht vorallem an alle Parteien ausser der ÖVP, die gestern wohl die einzigen waren, die das Thema diskutieren wollten...und liebe Fr. Bgm., wenn Herr Gemeinderat Mühlmann sagt, wenn es mal staut, dann staut auch der so hochgepriesene SPÖ Stadtbus, dann muss ich ihm wirklich recht geben, denn wo bitte sollte er denn hin???? (sie haben diese Aussage ja ganz einfach vom Tisch gefegt, ohne mal darüber nachzudenken...) - Wie man an meinem langen Kommentar erkennen kann, bin ich echt sauer, denn offenbar wird hier wieder mal so einiges verbockt, ohne großartig darüber nachzudenken, was besser machbar wäre, wenn man nur endlich mal über weitere Varianten diskutieren würde. Denn wenn der Verkehr plötzlich überall anders laufen wird als auf der SUPER B100 ist es zu spät, aber das trifft dann ja eh wieder nur die Bürger, die halt blöderweise an diesen Straßenzügen wohnen, weil sie sich halt kein nettes Häuschen im Grünen leisten können......
Denn Verkehr durch Lienz haben wir so oder so, die sogenanten Ausweichruten werden seit Jahren benüzt von Pkw und Lkw! Also was soll das ganze Theater! Lieber Käufer in Lienz als in der Nachbar-Gemeinde!!!!!!!!!!!! ps. Lieber Herr Zabernig fürchten sie um ihren Parkplatz auf der Strasse? ( Andreas-Hofer-Strasse )????????????????????????
..nur haben in der Bauverhandlung nur die direkt angrenzenden Grundstückseigentümer Parteienstellung, soweit ich weiß. Vielleicht wäre es somit klüger gewesen, das Häusel neben Machne doch nicht aufzukaufen:)
Ja, ja diese Verkehrsexperten und Politiker.......
Ich erinnere mich noch an die Bürgerversammlung im Stadtsaal mit Dr. Hibler und Dipl. Ing. Haider. Es wurden uns die "intelligenten" Ampeln vorgestellt. Dann wurden Unsummen verbaut. Bei der Firma Fagerer Kreuzung sogar 2 hintereinander. Eine wurde ja jetzt wieder abmontiert. Schade um unser aller Steuergeld.........
Ich erinnere mich an die Zettersfeldkreuzung. Lange Zeit war der Grund wo heute das Olina Küchen Gebäude steht zum Verkauf angeboten. Wie leicht hätte damals ein Kreisverkehr Platz gehabt.......
Jetzt wird wieder eine Chance vertan einen Kreisverkehr an der Dolomitenhotel Kreuzung zu errichten. Er hätte leicht Platz, wenn man das Kaufhaus etwas kleiner dimensioniert. Nein, es wird eine zusätzliche Ampelanlage errichtet......
Die Ausfahrt der Tiefgarage mit über 400 Parkplätzen mündet direkt in die Andreas Hofer Straße und man darf Gott sei Dank für die Anrainer der Friedensiedlung nur nach links abbiegen in die Tiroler Straße. Dort steht eine Ampel mit einer sehr kurzen Grünphase um den Verkehrsfluss in der Tiroler Straße möglichst wenig zu behindern. Stau ist vorprogrammiert........
Lieber Verkehrsexperte der du keiner zu sein scheinst, was hast du dir den dabei gedacht? In den Einsprüchen die jetzt abgeschmettert wurden waren Lösungsvorschläge vorhanden.
Liebe Politiker und Verkehrsexperten, ich glaube immer noch, dass ihr es schafft, vor der Bauverhandlung eine bessere Lösung für die Ausfahrt aus der Tiefgarage zu finden. Eine Lösung, die für die Anrainer der Friedensiedlung keine Mehrbelastung durch den Verkehr bedeutet. Bei der jetzigen Lösung werden viele die Abkürzung durch die Friedensiedlung nehmen, um dem Stau zu entgehen. Auch wenn es illegal ist.
Werte Gemeindebürgervertreter - ich zähl auf euch! Ihr könnt es besser!
............. nachgedacht.
Wunderbar, alle Einwände sind vom Tisch. Die Argumentation des Gutachters, dass sich Verkehrsströme den kürzesten Weg suchen, scheint auf den ersten Blick schlüssig. Bei genauerem Hinsehen ergeben sich allerdings ein paar Fragezeichen. Die Eigenschaft KURZ hat zumindest zwei Dimensionen: Weg und/oder Zeit. Menschen denken in Alternativen. Verkehrsströme suchen sich den zeitlich kürzesten Weg, welcher bei einem höheren Verkehrsaufkommen nicht entlang der B100 führen wird. Innerstädtisch werden die Andreas-Hofer-Straße, die Wolkensteiner-Straße, der Hermann-von-Gilm-Weg und natürlich die Dolomitenstraße die Ströme aufnehmen (müssen). Das Zerstreuen der Einwände der Nachbargemeinden ist demokratiepolitisch und gesellschaftlich bedenklich, das Verursacherprinzip dürfte da wohl noch nicht in den Köpfen der Entscheider angekommen sein. Ein begrenztes Fahrverbot in den betroffenen Gemeinden Leisach, Amlach und Tristach für von der B100 abweichenden Durchzugsverkehr wird die Folge sein müssen. Und nochmals muß die Frage gestellt werden, wann es einen Masterplan "Osttirol 2030" geben wird.
Anmerkung am Rande: Seit Jahrzehnten werden in ganz Österreich durch die Ansiedelung von Einkaufszentren die kleinen Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe aus den Innenlagen der Ortschaften verdrängt. In Niederösterreich haben bereits 25% der Gemeinden keinen Nahverorger mehr. Österreich weist europaweit die drittgrößte Dichte an Einkaufszentren auf. Damit einhergehend ist auch eine Filialisierung zu beobachten, die eine gewisse Monotonie im Branchenmix mit sich bringen kann und wird. Ob das der richtige Weg ist, werden wir wohl erst in ein oder zwei Politikergenerationen wissen.
@fb: Sie haben ein spannendes Zukunftsthema angeschnitten: Die Frage der Verantwortung von Planern und Entscheidern und "Wie gehe ich mit Fehlentscheidungen um?". Stichworte dazu: Reversibilität, Exit-Strategie, Plan B.
(NP, wird fortgesetzt.)
Jetzt kann man nur warten und, auch wenn ich persönlich gegen das EZ bin hoffen, dass es den Nutzen bringt, den sich die Befürworter erhoffen. Was den Verkehr und im speziellen die Andreas Hofer-Straße betrifft wird man dann wissen, wer den Ausweichverkehr zu verantworten hat. Im Falle, dass die Prognosen des Herrn Fritzer nicht stimmen, wird ihn das wahrscheinlich nicht kratzen, so gesehen ist ein Gutachter in derselben "guten" Situation wie Politiker, Verantwortung gibt es kaum!
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