JUFA bleibt an Standort Lienz interessiert
Hotelbetreiber war ursprünglich als Partner für das Dolomitenbad vorgesehen.
Überrascht reagierte der Jugendhotel-Betreiber JUFA auf unseren Artikel über neue Pläne für das Dolomitenbad in Lienz. Es sei keineswegs so, dass die JUFA nicht mehr an diesem Projekt interessiert sei, erklärte Geschäftsführer Gerhard Wendl gegenüber dolomitenstadt.at: "Wir würden es immer noch gerne umsetzen, haben das Konzept abgespeckt und ein sehr praktikables, finanzierbares Modell entwickelt."
Wendl wundert sich über die scheinbare Kehrtwende der Lienzer Politiker nach dem Abgang von Hannes Hibler als Bürgermeister der Dolomitenstadt: "Es gibt einen nach wie vor gültigen LOI. Wir mussten damals zwei Tage vor Weihnachten extra nach Lienz, man hat alles sehr dringend gemacht und jetzt scheint die Liebe plötzlich erkaltet zu sein." Diesen "Letter Of Intent" (zu deutsch Absichtserklärung) habe auch die heutige Bürgermeisterin Elisabeth Blanik unterschrieben, damals noch als Stadträtin.
Blanik habe sich ursprünglich sogar als erste für die JUFA stark gemacht, erinnert sich der Geschäftsführer des Tourismuskonzerns. Mit einer knappen Million Nächtigungen pro Jahr und rund 5.300 Betten zählt die Gästehaus-Kette mit Stammsitz in Graz zu den Großen im Jugend- und Familientourismus.
Lienz würde als Destination gut zu den JUFA-Zielgruppen passen, erklärt Wendl: "Wir haben viel Herzblut in Lienz investiert". Die JUFA müsse im Fall einer Zusammenarbeit weder das Bad betreiben, noch die Planung selbst erstellen. Man habe nichts gegen Architektenwettbewerbe, lediglich die Schnittstellen zwischen Hotel und Bad müssten definiert sein. "Und das hatten wir schon auf einem sehr hohen Niveau", erklärt der steirische Manager.
Geplant war unter anderem, dass die Hotelgäste mit ihrer Buchung auch Gratiszugang zum Bad erhalten und die JUFA dafür einen Obulus an die Stadt abliefert. Auch der allgemeine Zugang zum Bad war in die Hotelanlage integriert.
Der zuständige Ausschuss präsentiert heute, 23. April, in einer nicht öffentlichen Sitzung den Lienzer Gemeinderäten den Stand der Planung für den Neubau des Hallenbades und die Adaptierung des Freibades. Schon in wenigen Wochen soll die internationale Ausschreibung erfolgen. Demnächst wird die Öffentlichkeit informiert.
4 Postings
@osttirol20 Ich denke, du hast da was falsch verstanden (oder hab ich es nicht kapiert?). Es geht um eine Kooperation und um die Nutzung von Synergien. Ich finde, dass wir eine Chance vertun, wenn wir der JUFA absagen, denn die JUFA-Gästehäuser bieten jungen Leuten, Schülergruppen und Familien kostengünstige Übernachtungsmöglichkeiten, was nicht nur das Schwimmbad sondern mit einem Schibus auch die Bergbahnen (die dann nicht an Schulz gehen müssten) beleben würde. Schikurse und Sportwochen bieten sich an, wenn Schwimmbad, Sportanlagen und Schilifte leicht zu erreichen sind. Es ist sowieso ein Armutszeugnis, dass man jungen Leuten, die einen auf der Straße nach einer Jugendherberge oder günstigen Hotels fragen, keine wirklich gute Antwort geben kann. Schau dich mal auf der Website der JUFA um, dann siehst du, was ich meine (ich kriege weder Provision noch habe ich ein Eigeninteresse, kenne es aber von meiner Familie, die es immer wieder mal nutzt). Dass das Schwimmbad nicht aus der Hand gegeben werden sollte, dem kann ich nur zustimmen. Eventuell bekommt aber ein privater Betreiber oder eine Betreibergesellschaft eher Zuschüsse vom Tourismus und der Wirtschaft, als die Stadt?
Danke Dichter, hab´s ausgebessert.
Der zuständige Ausschuss präsentiert heute, 22. April, in einer nicht öffentlichen Sitzung den Lienzer Gemeinderäten den Stand der Planung................ - .... also heute ist aber schon der 23.4.2012! ;-)
Die Arbeitsweise unserer Stadtregierung ist wirklich phenomenal, ohne einen Gedanken an die Interessen der Bevölkerung zu verschwenden, einfach die gesamte Infrastruktur der Stadt zu veräußern. Angefangen mit den Lienzer Bergbahnen , zuerst in Grund und Boden gewirtschaftet werden sie früher oder später sowieso an Schulz gehen, nun auch das Dolomitenbad. Wahrscheinlich ist auch schon geplant den geld-hungrigen Hotelketten, dieses Projekt zu einem großen Teil durch Bedarfszuweisungen, aus öffentlichen Geldern, zu fördern - die kleine, einheimische Projekte niemals erhalten würden, um etwas für die Zukunft unseres Landes zu tun.
Osttirol verfügt ohnehin über spärliche Infrastruktur, deshalb sollten die wenigen Dinge, die wir haben in unseren Händen bleiben - ich fordere die Politiker hiermit auf, einmal die Bevölkerung, durch die sie gewählt wurden und nicht wirtschaftliche oder persönliche Interessen in den Vordergrund zu stellen.
In meinen Augen sollte sich ein Stadt schämen, wenn sie ihren Bürgern nicht einmal ein eigenes Schwimmbad bieten kann - bei uns wir ohnehin schon in allen Bereichen zuviel an die Touristen gedacht, ich sage nur überfüllte Schibusse, aber Hauptsache das Grand Hotel bekommt eine Bushaltestelle, weil die Gäste dort ja so arm sind und nicht einmal ein Auto besitzen!!!
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