Klimabündnis-Partner vom Rio Negro zu Gast
Auf ihrer Tour durch Österreich besuchten brasilianische Vertreter auch Osttirol.
Am 17. und 18. April fand die Österreichische Klimabündniskonferenz in Hall/Tirol statt. Die Sozialanthropologin Camila Sobral Barra und Maximiliano Correa Menezes nehmen diese Gelegenheit zum Anlass, Partnergemeinden in Österreich, Ungarn und der Slowakei zur gegenseitigen Information über die Umsetzung der gemeinsamen Ziele in Klima- und Regenwaldschutz zu besuchen. Begleitet werden die hochrangigen Vertreter der indigenen Völker vom Rio Negro und der Klimabündnispartnerorganisation FOIRN sowie vom ISA Brasilien von Johann und Patricia Kandler.
Sechs Klimabündnisgemeinden gibt es in Osttirol: Lienz, Matrei, Sillian, Virgen, Dölsach und St. Jakob. Auch sie leisten einen Beitrag zur Partnerschaft im Bündnis mit den indigenen Völkern Amazoniens und zum Kampf für den Erhalt des Regenwaldes. Der nunmehrige Besuch der brasilianischen Delegation diente somit zum Austausch über Situation und Entwicklung der Projekte sowie die Arbeit am Rio Negro und die Vorstellung über eine sozial gerechte und ökologisch nachhaltige Entwicklung.
Die FOIRN - Föderation indigener Organisationen vom Rio Negro - zählt zu den stärksten Indianerorganisationen Brasiliens und Amazoniens. Im Gebiet des bislang erhaltenen Regenwaldgebiet leben 23 verschiedene indigene Völker mit insgesamt über 40.000 Menschen. Die FOIRN vertritt die indianischen Interessen auf nationaler wie internationaler Ebene und verwirklicht ein umfassendes regionales Entwicklungsprogramm, bei der Kultur wie auch Natur gestärkt werden.
Bürgermeisterin Elisabeth Blanik betonte die gemeinsame Verantwortung für die Erde. Die Bürgermeister Dietmar Ruggenthaler aus Virgen und Erwin Schiffmann aus Sillian berichteten von ihren Aktivitäten zum Klimaschutz und waren sich einig, dass Überzeugungsarbeit und Bewusstseinsbildung äußerst wichtige Maßnahmen darstellen. Klare Aussage von Camila Sobral Barra und Maximiliano Correa Menezes: "Man kann im Regenwald leben und ihn auch wirtschaftlich nutzen, ohne ihn zu zerstören!" Die nächsten konkreten Projekte betreffen die Anerkennung weiterer Schutzgebiete im Rio Negro Gebiet sowie den Schutz des Wissens der indigenen Völker.
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