AK: Ländlichen Raum stärken statt ausdünnen
AK, ÖGB und KAB mahnten am Josefitag zu mehr Gerechtigkeit für Arbeitnehmer.
Am 19. März tagten Arbeiterkammer, Gewerkschaft und Katholische Arbeiterbewegung gemeinsam, um auf Anliegen und Missstände hinzuweisen und Politiker auf Landes- und Bundesebene zur Kooperation aufzurufen. Neben österreichweiten Problemen wie dem Sparpaket oder ungerechter Mittelverteilung sprachen die Institutionen vor allem Tirol-spezifische Themen an.
Die Zufriedenheit mit der eigenen Lebenssituation, so die AK, sei laut einer Umfrage in Tirol drastisch gesunken. Zurückzuführen sei dies auf die deutliche Zunahme der Steuerbelastung und die ungerechte Verteilung öffentlicher Mittel. 82 Prozent der Tiroler finden die Belastung in ihrem Bundesland nicht gerecht verteilt. Dass öffentliche Mittel gerecht und sinnvoll verwendet werden, dem können nur 11 Prozent zustimmen.
Tiroler liegen mit ihren Einkommen im Jahresdurchschnitt immer noch 10 Prozent unter dem Österreichschnitt, wie jüngste Einkommensstatistiken verdeutlichen. Ein wesentlicher Grund dafür ist laut AK die vergleichweise geringere Zahl an ganzjährigen Arbeitsplätzen in Tirol. Niederen Einkommen stehen laut AK teures Wohnen und hohe Lebenshaltungskosten gegenüber. Deshalb werden Ausgleichszahlungen gefordert.
Kritik üben die Arbeitnehmervertreter auch am Trend zur Zentralisierung in Tirol. Scheibchenweise würden Einrichtungen wie Krankenhäuser, Arztpraxen, Poststellen, Schulen oder Geschäfte im ländlichen Raum geschlossen und damit auch Arbeitsplätze wegrationalisiert. Abwanderung in Zentralräume sei die logische Folge. In 55 der 279 Gemeinden Tirols sind heute weniger Einwohner gemeldet als 1992. Zwanzig davon sind Osttiroler Gemeinden. Damit schrumpfen zwei von drei Gemeinden im Bezirk Lienz. Stärken statt ausdünnen müsse das Ziel der Zukunft sein, so die AK Tirol, die ihre Bezirksstelle personell aufstockt und so mit positivem Beispiel vorangehe.
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