Iselprotest in Innsbruck
WWF, Osttiroler Bürgerinitiativen und Private setzen sich für Gletscherfluss ein.
Während die Detailplanungen zum Wasserkraftwerk in Virgen in vollem Gange sind, formieren sich die Kraftwerksgegner heute zum Aufmarsch auf dem Innsbrucker Landhausplatz. Die versammelten Kämpfer von WWF, Bürgerinitiativen und Privatpersonen wollen mit einer Installation auf die Bedrohung des bislang naturbelassenen Gletscherflusses in Osttirol aufmerksam machen.
Menschliche Silhouetten mit Botschaften wie „Die Zukunft Osttirols liegt in der Erhaltung der Natur – nicht in der Verbauung“ vertreten bei dieser Aktion all jene Stimmen, die sich für den Erhalt der Isel und gegen das Kraftwerksprojekt stark machen. Mit dabei ist auch Adolf Berger von der Bürgerinitiative gegen das Kraftwerk Virgen: „Das Besondere an der Isel ist ihre Unversehrtheit. Mit dem Verlust der Naturschönheiten geht den Gemeinden auch ein enorm wichtiges Naherholungsgebiet verloren.“
Pepi Kreuzer nimmt als Aufsichtsrat des Tourismusverbandes am Aufmarsch teil und meint: „In Osttirol ist die Isel mit ihren Umbalfällen im Nationalpark Hohe Tauern das touristische Highlight!“ Als Hotelier mit 40jähriger Erfahrung sei er sich der unberührten Osttiroler Wassersensationen bewusst.
An vorderster Front ist auch der langjährige Umweltschützer Wolfgang Retter mit von der Partie. „Es wäre ein Affront, diese Wiege der Artenvielfalt für ein paar Kilowattstunden Strom zu opfern“, warnt der Gründer der Plattform Netzwerk Wasser Osttirol. Christoph Litschauer, Flussexperte des WWF, ist überzeugt: „Es kann nicht sein, dass in der Nationalparkregion Geldbeschaffung über Naturwerte gestellt wird. Der Erhalt und Schutz dieses einzigartigen Naturjuwels muss Vorrang haben.“
6 Postings
Lieber Wolfgang, lieber Pepi! Vielen Dank für euren Einsatz-hoffentlich seid ihr auf dem Weg der Besserung. Viele Grüße und Genesungswünsche vom Schlossberg!
lieber "kreuzer und retter der isel" ...schließe mich natürlich ulma an und wünsche euch nur das beste!!!
@holzwurm: ich denke, dass es die idee mit den silhouetten ganz gut war und auch effizient; warum sollten sich da die schützen, vielleicht noch mit gewehr, aufstellen? schützen sind meiner meinung nach dafür nicht da! ...sie empfangen hohe gäste zu verschiedenen veranstaltungen, bieten dabei mit ihren gepflegten trachten eine tolle kulisse, die uns tiroler beim anblick mit so viel stolz erfüllt und dem außenstehenden betrachter meist große freude bereitet; ...begleitung von prozessionen, ehrensalut ... brauchtum eben. wenn die schützen plötzlich politisch stellung nehmen für den iselschutz und dabei noch eine salve schießen würden, dann wäre das wohl eine kampfansage gegenüber dem eingenen "brötchengebern", ...dem land und auch gegenüber den bürgermeistern in den betroffenen gemeinden; alle hatten sicherlich schon viel für die schützen übrig gehabt und vielleicht hat sogar die tiwag schon den einen oder anderen sponsor-euro (wie für musikkapellen sicherlich auch) für diesen verein locker gemacht. ...die folge von so taktisch unüberlegten aktionen - das aufrechterhalten einer so wichtigen brauchtumsorganisation im lande, wäre wohl leider nur mehr mit würstel verkaufen zu gewährleistet! ...wer will da dann wieder zusehen???
... den beiden engagierten "Isel - be - schützern" wünsche ich viel KRAFT und ENERGIE nun in erste Linie für EURE GESUNDUNG !
Ich wünsche Pepi Kreutzer und Wolfgang Retter alles Beste und baldige Genesung. Viele denken an Euch in dieser schweren Zeit!!
Zu einem so wichtigen Thema wie dem Erhalt unserer einzigartigen Naturschönheiten vermisse ich eine Stellungnahme unserer osttiroler Politiker. Gibt es irgendwo Einweihungen, Segnungen von Wohnungen, Vernissagen... sind diese Herrschaften immer medienpräsent. Für die Natur scheinen sie sich aber nicht sehr einzusetzen. Dieses kleinkarierte Denken, schnell über die Natur eine Menge Geld zu lukriieren, wird sich noch rächen. Bei der Verschandelung unseres Hochsteins durch den Osttirodler durfte man anfangs auch nicht widersprechen, man wurde sofort als Nestbeschmutzer hingestellt. Jetzt haben wir des Eisenmonster, eine Menge Schulden, einen hässlichen Schlossberg und niemand wird es rückgängig machen können. Dasselbe wird mit der Isel geschehen, wenn nicht noch Einsicht bei den Iseltaler Bürgermeistern einkehrt. Ist die Natur erst einmal ruiniert, ist es zu spät!
Die menschlichen Silhouetten sind der Ersatz für die Osttiroler Schützen, von denen man sich erwarten könnte, dass sie bei einem solchen Aufmarsch dabei sein sollten. Vorausgesetzt, dass es Ihnen beim „Schutz von Heimat und Vaterland“ nicht nur um die getragenen Sonntagsreden geht.
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