Adventkalender Lienz: Das 15. Fenster
Michael Ferner: „Holy Matryoshka“ - Tusche auf Fabriano
Seit dem 1. Dezember stellt Dolomitenstadt.at kurz nach der offiziellen Öffnung eines Adventfensters an der Liebburg in Lienz das jeweilige Bild und den Künstler bzw. die Künstlerin vor. Hier geht’s zur Übersicht. Die Originalbilder dieses Kunstkalenders werden in einer Sonderausstellung präsentiert und im Jänner 2012 für einen guten Zweck verlost.
Über den Künstler:
Maler, Zeichner, Karikaturist, Illustrator, Kabarettist, verloren gegangener Musiker - ein Künstler des Lebens
1969 in Salzburg geboren lebt und arbeitet er vor allem in seinem Salzburger Atelier. Bekannt geworden ist der Clownvater durch die Leichtigkeit seines Strichs. Zahlreiche Ausstellungen im In-, und Ausland haben dafür gesorgt, dass sich die Maschen vom fein gesponnenen, humoristischen Tuschenetz des Malers enger ziehen, und man sich irgendwann unweigerlich darin wieder findet. Kinderbuchillustrationen, Kabarettprogramme, politische Karikaturen für den Standard und Stammkarikaturist der Kunstzeitschrift Mundus.
Weshalb diese Vielfalt? Ferner: “Wer sich um Vielfalt bemüht, beugt Einfältigkeit vor.“ Ein Maler der leisen Töne, mal traurig mal glücklich, immer authentisch.
Prof. W. Graninger schreibt in seinem Artikel über M. Ferner:“… nach Begegnungen mit ihm hatte ich den Eindruck, einem glücklichen Menschen begegnet zu sein. Ein seltener Fall, denn ich kenne keine glücklichen Künstler.“
Sein Thema ist das Leben.
Das Leben des Michael Ferner findet sich mitten in seiner Kunst wieder.
Gedanken zum Bild:
„Holy Matryoshka“ - Blatt 9, (Werksverzeichnis 472/2011) aus dem Bilderzyklus Matrjoschkas.
In den Bilderzyklen Matrjoschkas und Boxes beschäftigt sich der Künstler mit Ikonen der Formgebung. Ein Spiel zwischen Innen und Außen, verpacken, verstecken, verbergen, schützen, öffnen, entdecken, überraschen,...auch ein Spiel zwischen Schein und Sein.
Die Matryoshkas sind in Ferners Kunst in vielerlei Hinsicht zu interpretieren:
Das Ablegen von Hüllen oder Masken und das Vordringen zum Kern bzw. zur Essenz.
Ballast abwerfen und leichter werden, Inhalte verdichten sich
In der Arbeit „Holy Matryoshka“ führt der Künstler, indem er der Matryoshka einen Heiligenschein verpasst, 2 Ikonen zusammen, erschafft damit –scheinbar- eine Neue und spielt dabei auch auf die allseits bekannten Mutter Gottes-Ikonen an.
Durch die spezielle Maltechnik werden keine Randlinien gezeichnet, sondern entstehen imaginär vor dem Auge des Betrachters. Die Fortführung des Scheinbaren in Anspielung auf eine Erscheinung.
Dass die Arbeit 2011 in den Lienzer Adventkalender einfließt ist ganz im Sinne des Künstlers. Diese Form der Präsentation,...Verschlossen halten, Öffnen des Fensters, Erscheinen, Erleuchtet sein...ist quasi die ideale Form der Präsentation für dieses Werk, ein Glückfall sozusagen. Wenn in Folge der Werksversteigerung damit auch noch einbescheidenen Lichtblick für jemanden ermöglicht wird, breitet sich das Glück bereits weiter aus.
"In diesem Sinne, herzlichen Dank für die Einladung einen künstlerischen Beitrag leisten zu dürfen."
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