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Umweltverbände rufen nach Natura 2000 für die Isel

Alte Forderung wird durch eine neue Studie untermauert.

Im Bild von links: Theresia Brugger, Gerhard Heilingbrunner, Peter Haßlacher und Studienautor Helmut Kudrnovsky
Seit zehn Jahren fordern Naturschützer die Ausweisung der Iselregion als europäisches Schutzgebiet "Natura 2000". Zum Symbol für diese Schutzmaßnahme wurde eine recht unscheinbare Pflanze: die "deutsche Tamariske". Sie ist ein wichtiger Bioindikator und deshalb spannend, weil sie nur dort wächst, wo der Flussraum als ökologisches System noch intakt ist. "In einer Zusammenschau für ganz Europa wird der Erhaltungsstand für den Lebensraum der alpinen Flüsse mit Tamarisken-Ufergehölzen als nicht günstig ausgewiesen. Die Tamarisken-Bestände an Isel, Tauernbach, Kalserbach und Schwarzach sind die wichtigsten und für die Zentralalpen repräsentativsten Bestände. Daher ist eine Nominierung der Osttiroler Tamarisken-Vorkommen unverzichtbar", erläuterte Helmut Kudrnovsky, Autor einer brandaktuellen Tamarisken-Studie am 19. August im Aineter Gasthof Weiherburg. Zur Pressekonferenz hatten gleich mehrere Umweltverbände eingeladen. Die Tiroler Landesregierung blockiere nach wie vor die Natura 2000 Nachnominierung, erklärte Gerhard Heilingbrunner, Präsident des Umweltdachverbandes: "Wir werden deshalb eine ergänzende Beschwerde an die EU-Kommission einbringen und somit ein Verfahren bis zum EuGH in die Wege leiten." "Aktuell sind in Osttirol naturnahe Fließgewässer der vergletscherten Zentralalpen durch eine Vielzahl an geplanten Kraftwerken akut bedroht", warnt Peter Haßlacher, Leiter der Fachabteilung Raumplanung-Naturschutz des OeAV. Und Theresia Brugger vom Verein zur Erhaltung der Erholungslandschaft Osttirol ergänzte: "Die Isel ist neben dem Nationalpark Hohe Tauern das Herzstück des Osttiroler Naturerbes. Die Einbringung der Isel und ihrer Zuflüsse in das Netzwerk NATURA 2000 sichert nicht nur die Erhaltung der biologischen Vielfalt, sondern auch einen intakten Erlebnis- und Erholungsraum und ist damit Grundlage für entsprechende regionale Wertschöpfung".
Osttiroler Tamarisken-Vorkommen müssen in das europäische Naturschutznetzwerk Natura 2000 eingebunden werden, erklären Umweltverbände und unterstreichen damit ihr klares NEIN zu aktuellen Kraftwerksplänen in Matrei und Virgen. (Foto: Retter)
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

Ein Posting

Detektor
vor 13 Jahren

Endlich kommt wieder Schwung in die Geschichte! Dieser unscheinbare Tamarisken-Strauch wird helfen, unsere noch verbliebenen Gewässer vor der Ausbeutung in Turbinen zu schützen. Unser Bezirk erzeugt ja schon wesentlich mehr Strom als wir selbst verbrauchen; Schätze wie die Isel und ihre Zuflüsse sind durch nichts anderes zu ersetzen.

 
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