Osttiroler – gut ausgebildete Arbeitsnomaden?
SP-Gewerkschafter fordern mehr Betriebe und höheren Lehrlingslohn.
OsttirolerInnen würden immer mehr zu Arbeitsnomaden, beklagt die Fraktion Sozialistischer Gewerkschafter. Während andere Tiroler Bezirke einen Zuwachs verzeichnen könnten, leide Osttirol unter einer Abwanderungsquote von 0,4 Prozent bzw. 215 Personen im abgelaufenen Jahr.
„Wir bieten speziell jungen Lienzern keine gut bezahlten Arbeitsplätze. Jetzt ist die Politik gemeinsam mit der Wirtschaft gefordert, den gut ausgebildeten Menschen auch die entsprechenden Jobs zu gewährleisten, sonst wird der Abwanderungstrend nicht abreißen“, sagt der Vorsitzende der FSG-Lienz, Stefan Mair.
Es gebe zwar gute Ausbildungsmöglichkeiten in Osttirol und dementsprechend hoch qualifizierte Jugendliche aber zu wenig adäquate Arbeitsplätze. "Deshalb kehren junge Menschen Osttirol den Rücken und versuchen ihr Job-Glück anderswo. Dabei ist die Lebensqualität in Lienz hervorragend. Eltern sind bemüht, ihren Sprösslingen die bestmögliche Ausbildung zu gewährleisten. Aber was dann?“ fragt sich Mair.
Besser bezahlte Lehrstellen und mehr Engagement in Forschung und Entwicklung seien gefragt. „Momentan bietet die Industrie die bestbezahlten Arbeitsplätze. Aber auch hier fehlen Lehrstellen und den Ausbildungen entsprechende hoch bezahlte Arbeitsplätze. Leider trägt auch der Tourismus dazu bei, dass wir von 99 österreichischen Bezirken das siebtschlechteste Durchschnittseinkommen ausweisen", beklagt sich der Gewerkschafter, der Politik und Wirtschaft bei der Betriebsansiedlung am Zug sieht.
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