Proßeggklamm (Bild) und Steinerbachfall sollen revitalisiert und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, während am Froßnitzbach eine Kraftwerkstufe angedacht wird.
Nachdem die TIWAG eine Ausleitung des Tauernbaches von der Schildalm bis zum Ausgang der Prosseggklamm geplant hatte, wurde von Bürgermeister Andreas Köll in den letzten Tagen eine neue Variante mit der Ausleitung des Frosnitzbaches für das Tauernbachkraftwerk ins Spiel gebracht. Eine Alternative, die auf Widerstand stößt.
„Eine Schonung der Prosseggklamm durch eine Ableitung des Frosnitzbaches zu erkaufen hieße, den Teufel mit Beelzebub austreiben“, kritisiert nun Netzwerk Wasser in einer Aussendung diese neue Überlegung.
Das Frosnitztal sei bis auf einen Güterweg als Zufahrt für eine sanfte Almwirtschaft noch völlig unverändert und von größter Ursprünglichkeit. Die Ausleitung des Baches würde nicht nur den Geschiebehaushalt empfindlich stören, sondern ein weiteres wertvolles Tal der Nationalparkregion durch harte Landschaftseingriffe entwerten.
„Gerade das Frosnitztal besitzt ein außerordentlich hohes Naturraumpotenzial. Es ist das landschaftlich höchstwertige Tal unseres Bezirkes und wohl ganz Tirols“, so der Sprecher von Netzwerk Waser, Wolfgang Retter. Eine weitere Verfolgung dieser Idee würde auf größtes Unverständnis stoßen und intensiven Widerstand hervorrufen.
Auch der WWF reagierte mit Bestürzung auf die jüngste Ankündigung der TIWAG. "Einerseits ist es ein vernünftiger Schritt, die Prosseggklamm endlich auszunehmen," begrüßt Christoph Walder vom WWF die Ankündigung der TIWAG. Andererseits aber sei es für den WWF nicht nachvollziehbar, warum im Gegenzug Bäche gefasst werden sollen, die aus dem Nationalpark fließen und ein integraler Bestandteil der Nationalparkregion Hohe Tauern sind. Walder: "Die neue Projektvariante hätte direkte Auswirkungen auf die Ökologie des Nationalparks, zerstört eines seiner schönsten und wildesten Täler und ist daher strikt abzulehnen."
Der WWF richtet an die Tiroler Landesregierung e dringenden Appell, ihren eigenen Kriterienkatalog und die internationalen Konventionen einzuhalten und alle Kraftwerksplänen in der Nationalparkregion Hohen Tauern zu stoppen.
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