Olympische Jugend-Winterspiele 2012
Sozialökonomische Betriebe statten Unterkünfte aus.
Die ersten Olympischen Jugendwinterspiele 2012 in Innsbruck (13.-22. Jänner) stehen ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit. Deshalb wurde bei der EU-weiten Ausschreibung der Ausstattung des Olympischen Dorfes für mehr als 1.500 Athleten aus 60 Nationen sowie deren Betreuer erstmals besonderer Wert auf soziale Aspekte gelegt.
Behauptet haben sich trotz großen internationalen Interesses zwei Osttiroler Unternehmen. Die sozial-ökonomischen Betriebe „Schindel & Holz“ und „s’Gwandtl“ erhielten den Zuschlag, die Einrichtung und die Vorhänge für 400 Wohnungen des neuen Olympischen Dorfes herzustellen.
„Schindel & Holz“-Geschäftsführer Heribert Pichler sieht im bisher größten und attraktivsten Auftrag des Unternehmens eine einmalige Chance: „Das Auftragsvolumen liegt bei 500.000 Euro, für die Mitarbeiter bedeutet das Projekt Herausforderung, Wertschätzung und Motivation gleichermaßen.“
Der Zuschlag wurde im Dezember 2010 erteilt, das Holz stammt von der Firma Egger aus St. Johann in Tirol. Die Produktion der jeweils 1.615 Stühle, Kästen, Betten und Nachtkästchen sowie 1.000 Schreibtische in der Lienzer Werkstatt läuft seit Ende Jänner, rund 20 Mitarbeiter der Tischlerei sind in das Vorhaben involviert. Zeitlich liegt man voll im Plan, über 80 Prozent des Auftrages sind bereits auf Lager. 45 LKW-Züge werden nach Innsbruck fahren, wenn Mitte Oktober die Endmontage in den Zimmern gestartet wird. In der zweiten Dezemberwoche wird alles unter Dach und Fach sein.
In der Tischlerei von "Schindel & Holz" sind 30 Mitarbeiter beschäftigt, gemeinsam mit der Umweltwerkstatt und dem Mobil-Bereich zählt man insgesamt 60 Mitarbeiter. 15 von ihnen haben einen fixen Arbeitsplatz, weitere 45 ein befristetes Arbeitsverhältnis.
Ebenfalls an der Ausstattung der Unterkünfte für die Olympischen Jugendwinterspiele 2012 ist „s`Gwandtl“ beteiligt. "7.100 m Stoff werden derzeit zu 2.817 Vorhangbahnen verarbeitet, dafür wurden vier zusätzliche Arbeitsplätze für sechs Monate geschaffen", so Geschäftsführerin Rita Feldner. Seit Anfang Juli laufen die Nähmaschinen heiß, um noch vor Weihnachten mit den Arbeiten an den gelben Vorhängen fertig zu sein.
Die Betriebe wurden am 2. August von Sportreferent LHStv Hannes Gschwentner besucht, der stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Olympischen Jugendwinterspiele in Innsbruck ist. "Die soziale Komponente stand bei den Aufträgen im Mittelpunkt, dennoch haben sich beide Betriebe im Wettbewerb durchgesetzt. Die Qualität der Dienstleistung und die Nachhaltigkeit der Investitionen waren entscheidend", betonte Gschwentner bei den Betriebsbesichtigungen, bei denen er sich ein umfassendes Bild von der Auftragsabwicklung machte.
Die Wohnungen des Olympischen Dorfes werden nach den Spielen dem sozialen Wohnbau übergeben, die Möbel kommen an karitative Einrichtungen, vornehmlich in Tirol.
Artikelbild: Geschäftsführer Heribert Pichler ("Schindel & Holz") mit Peter in der Tischlerei.
Ein Blick in die Werkstatt von "Schindel & Holz", wo derzeit emsig geschnitten, gehobelt, geleimt und lackiert wird:
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