Lienz rüstet sich für allfällige Katastrophen
Nach der Erhebung und Analyse der Risiken wird an Einsatz-Management gearbeitet.
Eine systematische Analyse und Erfassung von Risiken ist angesichts der steigenden Zahl an Naturereignissen zu einem zentralen Thema des Katastrophenmanagements geworden. Das Tiroler Gesetz sieht zwingend die Erlassung von Gemeinde- und Bezirks-Katastrophenschutzplänen vor.
Die vom Forschungs- und Kompetenzzentrum alpS mit Sitz in Innsbruck entwickelte Methodik zur Erhebung der Gefahrenlage von Gemeinden bildet die Basis für die Entwicklung dieser geforderten Katastrophenschutzpläne.
Bisher wurden von diesem wissenschaftlichen Partner tirolweit in 174 von 279 Gemeinden rund 5.000 Risiken aufgenommen. Nach Abschluss des Projektes wird Tirol das erste Bundesland sein, welches über ein einheitliches, nach standardisierter Methodik erstelltes Einsatzmanagement für das gesamte Landesgebiet verfügt.
Lienz gilt in diesem Zusammenhang als Modellgemeinde, war eine der ersten, die sich an diesem Projekt beteiligten und AlpS mit der Ermittlung der Gefahrenlage und Gefahreneinschätzung beauftragten.
In der Osttiroler Bezirkshauptstadt wurden 73 technische, naturbedingte und allgemeine Risiken erhoben, nach Gefährdungspotential bewertet, nach Eintrittshäufigkeit priorisiert und kartographisch erfasst. Mit 29 Risiken betrifft der Großteil das Thema Naturgefahren.
Nach der Konstituierung einer von der Politik geführten Gemeindeeinsatzleitung werden der Katastrophenschutzplan ausgearbeitet und Wege für die optimale Steuerung, Bewältigung und Überwachung gefunden werden.
Die Aufgaben sind interdisziplinär verteilt: Die Abteilung für Umwelt- und Zivilschutz hat die Koordination inne und fungiert als öffentliche Zivilschutzinformationsstelle. Das Stadtbauamt hat das Datenmanagement und die Kartographie über. Im Städtischen Wirtschaftshof werden die Anlagen gewartet, hier befinden sich auch die Verzeichnisse über die Einsatzgeräte. Von der Abteilung Forst und Garten werden regelmäßig Wildbach- und Waldbegehungen durchgeführt, die Stadtamtsdirektion ist für die Ressourcen- und Mittelbereitstellung verantwortlich.
Die Stadt Lienz wappnet sich, um für den Ernstfall bestmöglich vorbereitet zu sein.
Bereits am 14. Oktober 2011 wird die erste Katastrophenschutzübung in Lienz stattfinden. Szenario: Bereitstellung von Notunterkünften in der Volksschule Süd.
Foto: Brunner Images
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