20 Jahre Nationalpark Hohe Tauern
Volles Programm, ambitionierte Projekte und Zaghaftes zur Kraftwerksflut.
Zur 39. Sitzung des Nationalpark-Kuratoriums kam am 30. Juni auch dessen Vorsitzender LHStv Hannes Gschwentner nach Matrei: „Tirol hat lange gebraucht und noch immer ist nicht jeder vom Schutzgebiet überzeugt.“
Nationalparkdirektor Hermann Stotter will heuer das Besucherprogramm in nie da gewesenem Umfang neu aufstellen, die Eingänge in die Nationalparktäler besser gestalten und ein neues Konzept für den Wasserschaupfad an den Umbalfällen in Prägraten realisieren. Bereits beim Parkplatz Ströden sollen Informationstafeln auf die Schönheit und Besonderheit der Iselkatarakte einstimmen, Plattformen das Erlebnis noch greifbarer machen.
Im Budget von 2,5 Mio Euro sind nicht nur Verbesserungen der Infrastruktur enthalten, sondern auch zahlreiche Angebote in der Neben- und Hauptsaison, von Natur-Genuss-Wandern, Höhenwandern, Trekkingtouren und verschiedenen Kinderangeboten bis zu diversen Multivisionsschauen. Auch im Winter sieht Stotter touristisches Naturpotenzial: „Der Alpinsport ist im Winter kaum noch zu steigern, wir setzen deshalb vermehrt auf Alternativerlebnisse und bieten den Gästen Schneeschuhwandern, Vollmondtouren oder Fackelwanderungen.“
Bedeckt hielten sich Gschwentner und Stotter beim Thema Wasserkraftnutzung an Isel und Tauernbach. In einer Grundsatzerklärung habe auch er den Beschluss der Landesregierung mitgetragen, die Wasserkraft vermehrt zu nutzen, erklärte der SP-Politiker. Bei beiden Kraftwerken sei ein UVP-Verfahren notwendig, bei dem er als oberster Behördenvertreter über die Durchführbarkeit entscheide. Er wolle sich im Vorfeld aber noch nicht positiv oder negativ äußern. Es müsse ohnehin zuerst das öffentliche Interesse nachgewiesen werden, dann werde er in einem fairen Verfahren über die Bewilligung entscheiden.
Überrascht zeigte er sich Gschwentner ob des großen Widerstandes gegen das geplante Kraftwerk im Virgental. Die Bürgermeister seien gut beraten, sich mit ihrer Bevölkerung abzustimmen. Hermann Stotter sprach sich für die Attraktivität und Wertigkeit der Isel aus, die Tätigkeit des Nationalparks beschränke sich aber ausschließlich auf die Grenzen des Schutzgebietes.
Bei der anschließenden Ausstellungseröffnung „Faszination Bergwelt II“ im Nationalparkhaus in Matrei stellte Herbert Gaschnig gemalte Impressionen aus dem Nationalpark Hohe Tauern aus. Der Männergesangsverein Matrei umrahmte die Vernissage, die von Politikern und Kulturinteressierten aus Osttirol gut besucht wurde.
Ein Posting
Bildgebende Verfahren
Es ist ein interessantes Bild, das wir zu Sehen bekommen, den Abstand, den die Nationalparksleitung zum Regionschef hält, die Contenance, die die Bezirkshauptfrau hält, die Ungezwungenheit des Vize-Hauptmanns, als ob ihn alles nichts anginge.
Bildgebende Verfahren sind in der Medizin heiß begehrt, um Krankheitsherde, Tumore und ähnlich Unschönes zu detektieren. Bildgebende Verfahren könnten auch hilfreich sein, um die Flüsse von Finanzmitteln aus dem Nationalparkfonds in Gemeindekassen, die Abgründe und Untiefen der Lokalpolitik, die Zusammensetzung und geographische Lage der Sickergruben öffentlicher Gelder sichtbar zu machen. Bis dato hat sich die Landespolitik eher des Hilfsmittels der Übermalung bedient, dicke Schichten aufgetragen, um so viel wie möglich unsichtbar zu gestalten. Ob diese Deckschichten auf dem schlüpfrigen Untergrund halten, ist fraglich. Beginnen doch immer mehr an der fadenscheinigen Hülle zu kratzen. Ein jeder mache sich ein Bild davon. Vielleicht gibt's dann auch eine Ausstellung. Das bei der Bildauswahl gewählte Verfahren dürfte interessant werden, falls man den Schritt vom Impressionismus zum Realismus wagt.
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