Mühle: Den Anrainern stinkt es gewaltig
Geruchsschwaden ziehen durch die Mühl- und Messinggasse.
Vielen ist er bereits in die Nase gestiegen, nicht alle können den Gestank zuordnen. Es riecht bisweilen streng, wenn man durch die Gassen spaziert, die an dem Grundstück der von der Südtiroler Hobag AG teilweise abgebrochenen ehemaligen Mühle am M99-Areal vorbeiführen. Stinkt es aus dem Schutthaufen der ehemaligen kleineren Bauten zum Himmel, oder hat das Übel doch im großen Mühlenturm seinen Ursprung?
Das Problem besteht in jedem Fall schon seit geraumer Zeit. „Es stinkt seit rund zwei Monaten, die Intensität ist wetterabhängig“, ärgert sich Alexandra Urso-Tabernig von der Vinothek Weinphilo in der Messinggasse. „In letzter Zeit ist es extrem, vor allem wenn es geregnet hat und warm ist.“ Den Lokalbesuchern ist der Appetit vergangen. „Für Gäste, die mit einer Käseplatte und einem Glas Wein im Freien sitzen, ist es eine Zumutung.“
Die Unternehmerin hat mittlerweile bei der Stadt interveniert. Dort heißt es, der Kanal sei bereits gesperrt. Sorge hat Urso-Tabernig, dass der Schutt über die Sommermonate liegen bleiben könnte, auch wegen der Optik. Urso-Tabernig: „Ein uns beliefernder Produzent wollte von mir wissen, ob es ein Erdbeben gegeben hätte.“
Auf Anfrage von Dolomitenstadt.at nach dem Ursprung des Gestanks und der weiteren Vorgehensweise gab Stadtbaumeister Klaus Seirer zur Antwort: „Es sind Restmehlbestände, die sich im großen Turm in den Zwischenböden befinden. Der Geruch entsteht durch die Kombination aus Feuchtigkeit und Hitze. Der Bau soll erst im Herbst abgebrochen werden. Wir sind jedoch bemüht, rasch eine Lösung zu finden. Bürgermeisterin Elisabeth Blanik hat diesbezüglich bereits Kontakt mit dem Bauherren aufgenommen und die Problematik thematisiert.“
Die Geduld der Anrainer wird indessen auf eine harte Probe gestellt. „Phasenweise ist die Situation extrem“, ärgert sich Steuerberater Rudolf Schwarzer über den teils bestialischen Gestank in der Mühlgasse. „Mittlerweile ist sogar ein Mieter von mir ausgezogen. Die Holz- und Eisenteile der abgerissenen Gebäude wurden abtransportiert, aber der Schutt liegt immer noch auf der Baustelle und die Ratten laufen umher.“
Von den grauen Nagern weiß auch Haymo Jäger von der Zoohandlung in der Messinggasse zu berichten. „Ich habe am Donnerstag letzter Woche Ratten auf dem Areal gesehen. Es riecht schubweise nach Fäkalien, das muss von den Abwasserrohren kommen. Mich ärgert auch sehr, dass sich Jugendliche auf dem Gelände aufhalten und mit Schutt auf Scheiben werfen. Ich habe in der Nacht zwei Mal die Polizei alarmiert.“
Dass Handlungsbedarf besteht, ist allen klar. Denn der Sommer mit seinen heißen Tagen, welche den üblen Geruch forcieren, hat gerade erst begonnen.
2 Postings
Schon beim Vorbeiradeln ist der Gestank unerträglich, ich hätte eher auf eine illegale Tierkörperverwertung oder das nicht mehr ganz so perfekte Verbrechen getippt :) Die Anwohner tun und Geschäftsleute tun mir leid und auch für den Stadtmarkt ist es nicht gerade verkaufsfördernd! Da muss schnellstens etwas passieren, bevor es Temperaturen hat wie in den letzten Tagen!
Nichts gegen die Firma Mariacher, die den Abriss zugesprochen bekommen hat, wahrscheinlich als Billigstbieter. Vielleicht hat man hier am falschen Platz gespart. Eine größere Baufirma - ohne hier einen Namen zu nennen - hätte wahrscheinlich die entsprechenden Gerätschaften, um hier schneller vorwärts zu kommen. Dass dieser Abriss über Monate - zudem über die Sommersaison - dauert, kann man den Anrainern wohl auch nicht zumuten.
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