Kosakenkapelle könnte bald realisiert werden
Stadt Lienz ist bereit, den entsprechenden Grund zur Verfügung zu stellen.
Die Erinnerung an die Tragödie auf dem Lienzer Talboden, bei der im Jahr 1945 unzählige Kosaken ihr Leben ließen, ist immer noch wach. Vielbesucht ist der Friedhof im Ortsteil Peggetz, in dem rund 300 ihre letzte Ruhe fanden. Nachkommen der Kosaken aus aller Welt kommen hierher, um ihrer Angehörigen zu gedenken.
In den 1960-er Jahren gab es erste Bemühungen, an diesem Standort eine Kapelle zu errichten. Damals wurde auch ein Spendenkonto für dieses Vorhaben eingerichtet. 1970 wurde ein konkretes Ansuchen an die Stadtgemeinde gestellt, sieben Jahre später ein Komitee für die Errichtung einer Gedächtniskapelle gegründet. Zur Realisierung des Sakralbaus kam es allerdings bis dato nicht.
Nun scheint Bewegung in die Sache zu kommen. Nachdem das Schwarze Kreuz, das den Friedhof betreut, und der Gedenk-Verein kürzlich unabhängig voneinander mit dem Wunsch nach einem Grundstück an die Stadtgemeinde herangetreten waren, wurde das Anliegen im letzten Stadtrat behandelt.
Nun gibt es einen Beschluss, dass die Stadt bereit ist, einen entsprechenden Grund zur Verfügung zu stellen, wenn sich die beiden Vereine auf einen Ansprechpartner einigen, mit dem die weitere Vorgangsweise abgeklärt wird. Beide Institutionen werden schriftlich von dieser Entscheidung informiert.
Dieser Schritt sei, betonte Bürgermeisterin Elisabeth Blanik bei einem Pressetermin, auch ganz im Sinne des Experten Harald Stadler, der sich intensiv mit der Kosakentragödie befasst und die Erkenntnisse wissenschaftlich aufgearbeitet habe. Blanik führte gestern ein Gespräch mit dem Archäologen und gebürtigen Osttiroler.
Vorschläge für die Kapelle, die im orthodoxen Stil erbaut werden soll, gibt es bereits. Für die Finanzierung soll sich laut Blanik ein russischer Fernsehsender bereit erklärt haben.
Fotos: Brunner Images
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