Gedenken an die Tragödie an der Drau
Kosakenfriedhof Peggetz: Erinnerung an die Schreckens-Ereignisse von 1945.
Was sich im Frühjahr 1945 in Osttirol abspielte, ist unvergessen: Im April zogen 25.000 Kosaken auf der Flucht vor den Tito-Partisanen über Italien mit ihren Trecks Richtung Osttirol, wo sie das englische Kriegsgefangenenlager bei Lienz erreichen wollten. Ihre Rettung, wie sie vermuteten. Es kam anders.
Die Briten trieben die Kosaken zusammen, um sie entgegen ihrem Versprechen an die Sowjets auszuliefern. Im Abkommen von Jalta hatte Churchill die Auslieferung mit Stalin vereinbart.
In Lienz eskalierte die Situation. Viele Kosaken schnitten sich vor den Augen der englischen Soldaten ihre Pulsadern auf. Mütter warfen ihre Kinder in die reißende Drau und sprangen hinter ihnen in den Tod – Taten der Verzweiflung, um der Auslieferung zu entgehen.
Am 28. Mai 2011 fand anlässlich dieser Tragödie, die sich am 1. Juni 1945 ereignet hatte, die diesjährige Gedenkfeier auf dem Kosakenfriedhof im Ortsteil Peggetz statt. Hunderte Besucher waren gekommen, darunter viele Nachkommen der Kosaken aus verschiedenen Ländern der Erde, aber auch zahlreiche Lienzer.
Erzdiakon Michael Rainer aus Deutschland und Bischof Michael Donskoff aus Genf wurden für ihren Beitrag zum Wiederaufleben des Kosakentums ausgezeichnet. Alexander Schilin streute Erde aus Russland auf die 28 Gräber, in denen nach der Tragödie rund 300 Kosaken ihre letzte Ruhe gefunden hatten.
Fotos: Brunner Images
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