Wohn- und Pflegeheime: Bei Interesse bitte warten
Obmann Hannes Hibler zog Bilanz und übergibt Funktion.
Seit 2004 ist Hannes Hibler Altenheimverbandsobmann, nach dem Rückzug aus allen politischen Ämtern gibt er in der kommenden Woche auch diese Funktion ab.
„Es war eine der wichtigsten und schönsten Funktionen“, betonte der Altbürgermeister zu Beginn eines Pressegesprächs, in dem er detailliert Bilanz über die vergangenen Jahre zog.
Im letzten Jahrzehnt investierte der Verband mehr als 10 Mio. Euro in den Neu- und Ausbau der Infrastruktur, davon 4,65 Mio. Euro in das ab 2004 etappenweise in Betrieb gegangene Heim in Sillian und 5,4 Mio. Euro in den Erweiterungsbau in Lienz. Dieser wurde 2005 mit neuer Küche, Speisesaal, Heimcafé und 20-Betten-Demenzstation seiner Bestimmung übergeben.
Der laufende Betrieb werde, so Hibler, durch Zuschüsse und die Bewohner selbst finanziert. Lienz trage jedoch 50 Prozent der Investitionskosten, die zweite Hälfte werde auf die anderen Osttiroler Gemeinden aufgeteilt.
Von der Infrastruktur her sind die drei Heime in Lienz, Matrei und Sillian gut aufgestellt, die Übergabe erfolgt geordnet.
Personalmäßig ist man im Bezirk bestens für die Zukunft gerüstet. Während der Amtszeit Hannes Hiblers ist der Anteil an diplomierten Mitarbeitern von 24 auf knapp 36 Prozent gestiegen. 50 % der Beschäftigten arbeiten auf eigenen Wunsch in Teilzeit, so Franz Webhofer, der seit 2001 den Verband leitet.
Die drei Heime mit insgesamt 360 Plätzen sind zu 100 Prozent ausgelastet. Fast täglich ist die Leitung mit Anfragen konfrontiert, seit rund eineinhalb Jahren ist die Lage akut. Auf der Warteliste stehen aktuell 65 Personen, auf der Vormerkliste 140, was die Verantwortlichen vor die Herausforderung stellt, den Neubau an einem vierten Standort in Nußdorf-Debant zu forcieren. Eine Bedarfsstudie kam zu dem Ergebnis, dass zwischen 60 und 100 neue Betten benötigt werden. Derzeit kann die Wartezeit auf einen Heimplatz in Osttirol bis zu ein Jahr dauern.
Eine rasche Entscheidung für den Neubau in Nußdorf-Debant und eine stärkere Vernetzung im Bezirk erwartet sich Webhofer vom Pflegegipfel, der am 4. Mai in der Bezirkshauptmannschaft Lienz stattfindet.
Nachfolgerin Hiblers, der gestern letztmalig in seiner Funktion als Verbandsobmann das Lienzer Wohn- und Pflegeheim besuchte, dürfte Elisabeth Blanik werden. Es ist Tradition, dass der Bürgermeister der Stadt dieses Amt und damit die führende Verantwortung übernimmt.
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