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Kleinlercher wechselt ins Stubaital

Lienzer Bergbahnen-Geschäftsführer spielt künftig in der Oberliga.




Vom Schlossberg ins Bergbahnen-Mekka. Andreas Kleinlercher leitet künftig die Stubaier Gletscherbahnen von Heinrich Klier. Foto: Brunner Images




Ab 1. Mai wird der derzeitige Geschäftsführer der Lienzer Bergbahnen, Andreas Kleinlercher, zu den Stubaier Gletscherbahnen übersiedeln. Kleinlercher folgt dem Ruf des 84-jährigen Nordtiroler Seilbahnmoguls Heinrich Klier. Dessen Imperium zählt  mit 110 Pistenkilometern, 25 Seilbahn- und Liftanlagen und einer Förderkapazität von 36.000 Personen pro Stunde zu einem der ganz großen Seilbahnunternehmen in Österreich.
Kleinlerchers künftiger Brötchengeber hat eine schillernde politische Vergangenheit. Er war in den sechziger Jahren an Bombenattentaten der Südtiroler Unabhängigkeitsbewegung beteiligt, wurde in Italien 1964 in Abwesenheit zu 21 Jahren Gefängnis verurteilt und erst 1998 vom italienischen Staatspräsidenten Scalfaro begnadigt. Klier zählt zum innersten Zirkel der Nordtiroler Seilbahn- und Tourismusunternehmer.
In einer Presseaussendung blickt Andreas Kleinlercher auf dreieinhalb Jahre als Vorstand der Lienzer Bergbahnen zurück. Die Vollbeschneiung weiter Teile des Zettersfelds und der Hochstein-Ausbau inklusive "Osttirodler" fallen in seine Ära. Die Umsetzung dieses umstrittenen 3-Millionen-Fungerätes wird wohl markantester Teil seiner Lienzer Karriere bleiben.
Bis zu deren Konkurs im Dezember 2009 leitete Kleinlercher auch die Bergbahnen in St. Jakob, die einige Monate nach der Pleite vom Liftkaiser Heinz Schultz "aufgefangen" wurden. Schultz sagt man immer wieder auch Begehrlichkeit an den Lienzer Bergbahnen nach, dem letzten nenneswerten Liftunternehmen Osttirols, das noch nicht zum Imperium des Zillertalers zählt.
Kleinlerchers Nachfolger wird nach einer öffentlichen Ausschreibung wohl über den Sommer gefunden werden. Er – oder sie – hat neben dem geplanten Bau des Speicherteiches Schoberköpfl vor allem am Hochstein ein spannendes Erbe anzutreten.
Kleinlercher: "Es ist alles für die Umsetzung des bereits fertig ausgearbeiteten Sommerkonzeptes zur weiteren Belebung und massiven Steigerung der Sommerfrequenzen vorbereitet." Das neue Management wird dafür sorgen müssen, dass mit mehr Frequenz nicht nur die Kosten, sondern auch die Erträge steigen.
Mit der Abwahl von Hannes Hibler als Bürgermeister hat Kleinlerchers Wechsel ins Stubaital nichts zu tun. Seine Entscheidung fiel schon im Herbst und war Hibler bekannt, sollte aber erst am Ende der Saison publik werden.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

Ein Posting

TROUPER
vor 14 Jahren

Kleinlercher geht - wohin ? Und wer räumt am Hochstein die Sauerei auf ? Musste nicht auch schon der BM daran glauben, jetzt empfiehlt sich auch der Geschäftsführer, ich glaube nicht wegen seiner Fähigkeiten, sondern mit dem Tauwetter schwimmen auch seine Felle davon. Servus Tirol

 
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