Auch wenn es für manche Bürger und Politiker in der Stadt wie eine Drohung klingen dürfte: Das M99-Projekt an der Dolomitenkreuzung könnte – neben dem "Oschtirodler" – zu den heißen Wahlkampfthemen der Bürgermeister-Stichwahl im Februar 2011 zählen. Die Anzeichen mehren sich, dass bereits im Jänner der Abriss der mittlerweile schwer desolaten ehemaligen Genossenschaftsmühle auf dem Areal des geplanten Einkaufstempels beginnt.
Spannend ist diese Entwicklung auch deshalb, weil der Innsbrucker Architekt Dieter Mathoi im Auftrag von René Benkos SIGNA Holding an einer Nutzungsstudie für das politisch heiß umkämpfte Areal arbeitet. Das bestätigt auf eine Dolomitenstadt-Anfrage der Pressesprecher der SIGNA-Holding, Dietmar Hofreiter.
Mathoi hat Center-Erfahrung, er arbeitete in Kooperation mit Stararchitekt David Chipperfield als Generalplaner beim Umbau des im Frühjahr neu eröffneten Kaufhauses Tyrol. Investor bei diesem Innsbrucker Prestigeprojekt war ebenfalls René Benko.
Vor dem Hintergrund erscheint auch der Hinweis plausibel, dass M-Preis nicht sofort die neue Filiale vis á vis von Hofer an der Zettersfeldkreuzung bauen will, sondern vorerst die Entwicklung in der Innenstadt abwartet. Der Tiroler Lebensmittel-Konzern könnte – wie im Kaufhaus Tyrol – auch in einem neu konzipierten M99 mit René Benko in einem Boot sitzen.
SIGNA-Sprecher Hofreiter legt allerdings ausdrücklich Wert auf die Feststellung, dass noch keine Investitionsentscheidung gefallen sei. Der Abriss des Altbestands sei ausschließlich Sache der Hobag AG. Das Südtiroler Bauunternehmen besitzt das Grundstück und alle angrenzenden Flächen und hat eine Flächenwidmung für ein 8.600 m2 großes Einkaufscenter des Typs A in der Tasche.
Die gute Nachricht für alle M99-Gegner: Das ursprünglich von Architekt Peter Lorenz im Auftrag der Hobag AG geplante Projekt – das von vielen als "monströs" empfunden wurde – dürfte in dieser Form vom Tisch sein. Ob noch vor der Bürgermeisterwahl neue Projektdetails sichtbar werden, ist fraglich. Ein Abriss der hässlichen Mühle wäre aber von beträchtlicher Symbolkraft, vor allem für Vizebürgermeisterin Elisabeth Blanik (SPÖ), die vehement für das M99-Einkaufscenter kämpfte.
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