Vorweihnachtlich friedlich verlief über weite Strecken die Sitzung des Lienzer Gemeinderates am 6. Dezember. Fast einstimmig – nur GR Andreas Hofer enthielt sich der Stimme – wurden die Entwürfe Peter Jungmanns für das neue Jugendzentrum zur Detailplanung durchgewunken. Damit steht einem Baubeginn im Frühjahr nur noch wenig im Weg. Was dieses Zentrum kann, haben wir auf Dolomitenstadt.at bereits vor einigen Wochen berichtet. Architekt Jungmann und der pädagogische Leiter des "Vereins zur Förderung der offenen Jugendarbeit", Wolfgang Walder, stellten den Gemeinderäten die Intentionen der Planung, die Entstehungsgeschichte und die Funktionalität des Hauses im Detail vor.
Jungmann plante auch den benachbarten Stadiontrakt. Entsprechend organisch schließt das neue Zentrum an und gibt sich architektonisch selbstbewusst. Der Skaterpark wird in die Planung integriert und mit einer "grünen Barriere" zur Straße hin abgegrenzt. Die vertikale Lattenstruktur über dem Beton der Fassade sieht Jungmann als "Kunstbaum" der abwittert und dann "wie ein eleganter Nadelstreif" das Gebäude kleidet.
Rund 100 Jugendliche wurden im Zuge der Planung bereits vor Jahren zur Mitarbeit motiviert, einige sind in der Zwischenzeit erwachsen oder jedenfalls zu alt für das Zentrum geworden. Dennoch ist Wolfgang Walder sicher, dass die Wünsche und Bedürfnisse der künftigen Nutzer in der Planung ihren Niederschlag fanden. Das Bauwerk punktet vor allem durch eine subtile Beziehung zwischen Außen- und Innenraum und die multifunktionale Gliederung, die sowohl Gemeinschaft als auch Privatheit zulässt. Im zweigeschossigen Hauptraum sind auch größere Veranstaltungen denkbar, wenngleich man sich als Treff und nicht als Veranstaltungszentrum sieht.
Es gibt Billard, Darts, Tischtennis, einen Musikraum, 5 Internet-Terminals, einen Fernseh- und einen Musikraum. Letzterer ist für Hobby-DJs auch schalltechnisch gerüstet. Im Zentrum darf – das nötige Alter vorausgesetzt – auch einmal ein Bier getrunken werden, geraucht wird in der überdachten Freizone.
Der Bau kostet netto rund 520.000 Euro, Einrichtung, Geräte, Ausstattung und Honorare summieren sich auf zusammen rund 167.000 Euro. Nicht in diesen Kosten enthalten ist die Erneuerung des Platzes samt Begrünung. Sie wäre teuer, für den Architekten aber sinnvoll und würde wohl dazu führen, dass in Summe eine Million Euro zusammenkommt.
Ein Posting
Endlich passiert auch für die Jugend etwas und das Warten hat sich gelohnt! Man merkt, dass hier viele Ideen eingeflossen sind und der Spruch von den "vielen Köchen, die den Brei verderben" hier nicht zutrifft. Das wird ein Jugendzentrum, das den Namen auch verdient und wenn die Nutzer bei der Einrichtung mitgestalten können, werden sie vielleicht auch - einigermaßen - drauf schaun. Die Architektur ist stimmig und durchdacht, hoffentlich kann hier bald von der Einweihung berichtet werden.
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