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TVB Osttirol stellt sich nach Prüfbericht neu auf

Keine Gefahr im Verzug – Verband wird stärker.

In einem Pressegespräch am Mittwoch, 24. November im Lienzer Hotel Traube präsentierten TVB-Osttirol-Obmann Franz Theurl und der Vorsitzende des TVB-Aufsichtsrates Werner Frömel ihre Schlüsse aus einem Prüfbericht des Landes, den kein Geringerer als Landeshauptmann Günther Platter persönlich zwei Tage zuvor in der Dolomitenstadt ablieferte.

Ursache für die Prüfung war ein ausgewiesener Bilanzverlust von 4,8 Mio Euro, hervorgerufen durch die Verschiebung von Aktien und damit Anlagevermögen des Regionalverbandes Lienzer Talboden. Sowohl diese Transaktion als auch deren Auswirkungen sehen die Landesexperten gelassen. Es ist keine Rede mehr von Gefahr in Verzug, wie Theurl und Frömel genüsslich zitierten.

Im Gegenteil, der TVB Osttirol kassiert nach Innsbruck und dem Ötztal am meisten Pflichtbeiträge und liegt auch bei der Aufenthaltsabgabe im Tiroler Spitzenfeld (Platz 4), sei also durchaus "finanzstark". Bei näherer Betrachtung hat der Aufschrei des Steuerprüfers dennoch einiges ins Rollen gebracht. Mehr Geld wird aus den Regionen in den Gesamtverband eingespeist, Franz Theurl erhält Personalhoheit und durch diverse Maßnahmen verdoppelt sich das operative Marketingbudget.

Die räumliche Fusionierung von Osttirol Werbung, TVB Osttirol und TVB-Lienz wird vorangetrieben, wobei sich das Postgebäude am Haupt- bzw. Boznerplatz als Favorit herauskristallisiert. Dort stünde das gesamte Erdgeschoss zur Verfügung. Investor Buchgeher sucht dringend Käufer, der Zeitpunkt ist günstig. Die Kosten für den Ankauf könnten bei rund 900.000 Euro liegen, verglichen mit den ursprünglich budgetierten Kosten eines neugebauten Tourismushauses ein Klacks.

Durch gezielten Personalabbau und teilweise modifizierte Verträge sollen 50.000 Euro im Jahr 2011 und weitere 100.000 im Jahr 2012 eingespart werden. Für die dafür nötigen Maßnahmen hat Franz Theurl jetzt die Handlungskompetenz. Bisher lag die Personalhoheit bei den Regionalausschüssen, hier spricht das Land ein Machtwort.

Mehr Geld für Marketing, großteils finanziert vom Lienzer Talboden

Klicken Sie auf die Grafik, um sie zu vergrößern.

Das Kernstück der von Platter übermittelten Botschaft und der daraus von Theurl und Frömel abgeleiteten finanziellen Umstrukturierung liegt aber in einer tatsächlichen Umverteilung bestehender Budgets samt Zuführung von frischem Geld. Wie die Grafik zeigt, wird die Aufteilung der Pflichtbeiträge zwischen Gesamtverband und Regionen verändert.

Bisher blieben rund 65% bei den Regionen und 35% flossen in den gemeinsamen Topf. Jetzt wird 50:50 geteilt. 15% mehr müssen die Regionen also von jenen Beiträgen abliefern, die von der Wirtschaft eingezahlt werden. Den TVB-Lienzer Talboden trifft das aufgrund der hohen Wirtschaftskraft mit rund 300.000 Euro und damit einem Vielfachen der Summe, die andere Regionen berappen müssen.

Damit hat vor allem Matreis Bürgermeister und Platter-Intimus Andreas Köll sein Ziel erreicht: Lienz fettet noch mehr als bisher den gemeinsamen Topf auf. Kölls Lienzer Kollege Hannes Hibler erklärt sich ausdrücklich damit einverstanden. Verwendet werden die aufgestockten gemeinsamen Mittel vorwiegend für Marketing. Bei der Cofinanzierung von Investitionen wird der Gesamtverband künftig restriktiver sein als bisher, unterstrich Obmann Franz Theurl.

Bereits Mitte Dezember soll der Aufsichtsrat des Verbandes dieses Maßnahmenpaket genehmigen, das am Ende laut Werner Frömel zu einem operativen Marketingbudget von gut zwei Millionen Euro führen wird, dem Doppelten der bisher verfügbaren Summe.

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

6 Postings

Behu
vor 14 Jahren

....super Witz!!! stimmt aber genau, mit diesem Witz hast du die Qualifikation unserer "Tourismusmanager" perfekt beschrieben!

 
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Osttirolerin
vor 14 Jahren

....ja..zum TVB-Budget fällt mir folgendes ein:

Ein Mann kommt in eine Apotheke, um Mottenkugeln zu kaufen. Der Mann: "Sagen Sie mal, wie wendet man diese Mottenkugeln eigentlich richtig an ?" Der Apotheker: "Ganz einfach, Sie nehmen sich eine Mottenkugel, und lauern dem Biest auf. Dann packen Sie es, reißen ihm das Maul weit, weit auf und stopfen die Mottenkugel hinein!" Der Mann: "Aha, mir hat man ja erzählt, ich müßte die Dinger nur in den Schrank legen!" Der Apotheker: "Ja, so geht's auch.

...und so wird mit dem Osttiroler Werbebudget umgegangen!

 
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Behu
vor 14 Jahren

...auch ich schließe mich den vorhandenen Kommentaren gerne an! Hier wird Geld hin und her verschoben um Löcher zu stopfen die nicht direkt mit dem Tourismus in Verbindung stehen. Auf der anderen Seite wird Geld verschleudert ohne Konzept und ohne Hirn!!....Da stell ich mir die Frage: Wie professionell sind unsere Tourismusmanager?? Welche Qualifikationen haben diese Personen???

 
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nasowas
vor 14 Jahren

...dem kann ich mich nur anschließen. Letzte Woche habe ich gelesen, dass die Wintercampagne steht und man jezt auf die Gäste hofft... ist das nicht etwas unprofessionell und verspätet oder war das schon die Wintercampagne 2011/12?

 
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wolf_C
vor 14 Jahren

... es sollten endlich einmal P R O F I S dort arbeiten dürfen, die ganzen politischen eitelkeiten und machtkämpfchen sind doch zum 'speibn', die arbeit um die sache zählt scheinbar nix !!! ...

 
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Detektor
vor 14 Jahren

...na ja, so ist es dem Köll also doch ganz gut gelungen, die Lienzer einigermaßen zu rupfen ...

 
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