Achtung Frei.Wild! Hier ist das Interview.
FREI.WILD - authentisch, sympathisch und erfolgreich. Die Südtiroler Rocker im Gespräch.
Wenn eine Musikband aus heimischen Gefilden bis dato noch unterschätzt wurde, dann ist es die Deutschrock-Combo FREI.WILD aus Brixen in Südtirol. Mit ihrem bereits siebten Studioalbum „Gegengift“ stehen die Zeichen mittlerweile aber definitiv auf Sturm. Ausverkaufte Konzerthallen, erfolgreiche Veröffentlichungen und unvergessliche Auftritte gepaart mit gesellschaftskritischen und scharfen Texten – dafür stehen FREI.WILD im Jahr 2010. Die vier sympathischen Südtiroler, die mit ihrem eingängigen Rock nicht nur unterhalten, sondern auch aufrütteln wollen, spielen am 17. November ein exklusives Konzert im Bärenstadel in Assling, für das nur eine begrenzte Ticketanzahl zur Verfügung steht. Bevor es aber soweit ist, haben wir den FREI.WILD-Sänger Philipp aber vor das DOLOMITENSTADT-Mikro gebeten. Seht selbst…
Hi Philipp, danke, dass du dir Zeit für ein Gespräch genommen hast. Zuallererst: Wie geht’s euch derzeit?
Hallo zurück, ja, wie geht’s uns denn eigentlich? Gut würde ich sagen. Wir proben derzeit und sehen einer ausverkauften Tour entgegen.
FREI.WILD ist ja ursprünglich eine Südtiroler Rockband, aus Brixen stammend. Wie ist es eigentlich zur Gründung von FREI.WILD gekommen?
FREI.WILD wurde 2002 von Jonas und mir gegründet, dicht gefolgt von Föhre und Zegga. Wir wollten die Musik, die unsere Jugend verschönerte, einfach selbst machen. Die Ideen zu Musik und Texten waren da und so fingen wir an. Und glaubt mir, die erste Zeit hörte sich das alles echt nicht gut an, aber irgendwann hat das Ganze dann einfach gepasst.
Eure Musik wird ja oft mit der ehemaligen deutschen Rockinstitution, den BÖHSEN ONKELZ verglichen. Seid ihr damit einverstanden und warum habt ihr euch dazu entschieden, genau diese Musik zu machen?
Die BÖHSEN ONKELZ waren schon immer unsere absolute Lieblingsband, kein Zweifel. Von dem her liegt es auf der Hand, dass auch wir uns diesem etwas härteren, deutschsprachigen Rock verschrieben haben.
Mit ‚Rookies & Kings’ habt ihr mittlerweile eine neue Plattenfirmaheimat gefunden. War dieser Schritt eine gute Entscheidung?
Ja, das war eine sehr gute Entscheidung. Wir haben zudem noch das Glück, hundert Prozent der Rechte in unseren Händen zu behalten. Der Vertrieb namens Soulfood leistet auch eine sehr gute Arbeit und von dem her sind wir, denke ich, gut aufgestellt, was die ganze Labelarbeit betrifft. Zudem haben wir so auch keine Verpflichtungen Dritten gegenüber, was heutzutage auch sehr selten geworden ist.
2008 seid ihr für kurze Zeit wegen diverser politischer Kontroversen in die Schlagzeilen geraten, euch daraufhin aber von jeglicher politischer Einstellung distanziert, gleichgültig, ob links oder rechts. Ecken gesellschaftskritische Texte deiner Meinung nach im ländlichen Gebiet Tirols (ob Süd-, Ost- oder Nordtirol) auch anno 2010 noch an?
Na ja, deutschsprachige Texte, welche ungeschönt und ohne Rücksicht auf irgendwelche festgesetzten Meinungen (egal, ob gerechtfertigt oder nicht) mit E-Gitarren und Co aus den Boxen hallen, werden immer etwas anecken, das ist nun mal so. Allen kann man es nie recht machen und Rockmusik ist für uns einfach ein Sprachrohr der Rebellion und ein Spiegelbild eigener Meinungen.
Bleiben wir gleich noch beim Thema ‚Texte’: Was wollt ihr mit euren Lyrics und eurer Musik erreichen? Seht ihr sie als Unterhaltung oder irgendwie auch als Botschaftstransport?
Wir sind sicher keine reine Spaßband. Genauso wenig sind wir aber auch eine Band voller selbsternannter Propheten. Wir singen das, worauf wir Bock haben. Die Texte kommen aus dem Leben und wer damit etwas anfangen kann ist bei uns herzlich Willkommen.
Ihr habt heuer ein relativ anstrengendes Jahr hinter bzw. auch noch vor euch. Auftritte auf der Berliner Fanmeile, auf dem Wacken Open Air bzw. Summer Breeze-Festival, die „Gegengift“-Promotour und jetzt seid ihr erneut auf Tour durch Österreich und Deutschland. Was würdet ihr als bisherigen Höhepunkt eurer Karriere bezeichnen? Auftrittstechnisch betrachtet…
Das ist ganz einfach und schnell zu beantworten: Wacköööööööööööön 2010
Fühlt ihr euch mit eurer Heimat Südtirol sehr verbunden?
Natürlich. Irgendwo braucht man doch nur einmal in die Welt hinauszuschauen. Egal, wie schön ein Urlaubsland oder ein Staat, in dem man sich befindet auch sein mag, es gibt nichts Schöneres als nachhause zu kommen. Wie sagten es die Schürzenjäger doch so schön: „Dohoam is dahoam, und do fühl i mi nia alloan. So long sich unsere Erde dreht, gib’s nix, wos so viel zählt…“
Am 17. November spielt ihr ein Konzert im Bärenstadel in Assling in Osttirol. Wie ist euer Bezug zu Osttirol als euer Nachbarland? Seid ihr öfters hier?
Osttirol ist wie Südtirol: wunderschön, hübsche Mädels, nette Menschen und Berge. Klar sind wir auch öfters in Osttirol. In Zeiten der „Notgeilheit“ besuchten wir immer den Stadtkeller in Lienz. Heute fahren wir eher zum Shoppen zu euch rüber oder, wie nächste Woche, zu einem Konzert.
dolomitenstadt.at ist noch ein relativ neues Onlineportal, das im September gestartet wurde. Findet ihr die Idee eines lokalen Onlinemediums gut und was haltet ihr generell vom Medium Internet?
Du fragst uns nach unserer Meinung zum Internet? Nimm uns das Internet und du nimmst uns im Endeffekt fast den Sauerstoff. Internet ist heutzutage einfach unverzichtbar, vor allem für unsere Zwecke, geworden. Generell finde ich Onlinemagazine sehr, sehr sinnvoll, solange ein gesund geführter Journalismus vorherrscht. Dies ist oftmals leider nicht der Fall, aber es gibt immer schwarze Schafe, nicht nur beiden ‚Onlinern’. Ansonsten finden wir die Idee hinter dolomitenstadt.at sehr gut.
Eine persönliche Frage: Welche Musik hörst du dir privat gerne an?
Eigentlich alles Mögliche, von melodischem Metal wie VOLBEAT bis zum Punk à la DROPKICK MURPHYS. Wir hören sogar Ö3, wenn wir vom harten Rocksound einmal angewidert sind. Wie gesagt, alles querbeet.
Wie schauen eure Pläne für die nächste Zeit aus?
Nächstes Jahr feiern wir unser zehnjähriges Bandjubiläum und da kommen dann einige Leckerbissen aus dem Hause FREI.WILD auf unsere Fans zu. Eine DVD und ein Buch sind in Planung. Es bleibt abzuwarten, was es sonst noch geben wird, seid gespannt! Ansonsten sind einige Festivals geplant und noch ein paar spezielle Leckerbissen für unsere fantastischen Fans!
Philipp, die letzten Worte gehören natürlich noch dir…
Vielen Dank! Liebe Osttiroler, wir danken euch und hoffen, dass wir uns am Mittwoch, dem 17. November um 20.00 Uhr im Asslinger Bärenstadel sehen werden. Lasst uns zusammen einen schönen Abend feiern!
Einen schönen Abend wünschen auch wir allen Konzertgängern! Für Spätentschlossene sind Tickets für den „Gegengift“-Gig derzeit noch erhältlich. Das gerade erschienene Album "Gegengift" kann in Form einer normalen CD, sowie als MP3-Download, in einer exklusiven Fanbox und auch auf Vinyl erstanden werden. Have fun!
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