Einer Einladung der Lienzer Bergbahnen zur Besichtigung der neuen Ganzjahres-Rodelbahn auf dem Hochstein folgten am Freitag, 22. Oktober, rund 90 Menschen. Das großteils ältere Publikum wanderte mit Bergbahnen-Geschäftsführer Andreas Kleinlercher über Stock und Stein talwärts. Gut zu Fuß war auch Dolomitenstadt-Kameramann Johannes Pirkebner, der Meinungen einholte und in seinem Bericht anschaulich zeigt, wie kühn die Frequenzeinschätzungen der Betreiber angesetzt sind.
An der Rodelbahn gibt es massive Kritik quer durch alle Bevölkerungschichten. Die Grünen und Umweltschützer sehen einen unsensiblen Eingriff in das ökologische Gleichgewicht auf dem Lienzer Hausberg. SPÖ und Teile der Wirtschaft kritisieren die betriebswirtschaftlich schwer argumentierbaren Kosten samt Rentabilitätsberechnung. Immerhin wird mit 100.000 Fahrten pro Jahr kalkuliert. Damit müsste während der Betriebszeiten fast eine Rodel pro Minute den Berg hinunter rasen.
2,6 Mio Euro Baukosten, Refinanzierungskosten und betrieblicher Aufwand werden mit 6 Euro (Erwachsene) und 5 Euro (Kinder) pro Ticket abgestottert. Wer hier den Rechner auspackt, kommt auf eine halbe Million Fahrten allein für die Errichtungskosten. Findet dieser Ansturm tatsächlich statt, sind zusätzliche Investitionen etwa in den Parkplatzausbau abzusehen.
Die Bergbahnen sehen im "Osttirodler" – wie das Fungerät jetzt heißt – vor allem einen Frequenzbringer für den Hochsteinlift. Wer rodeln will, muss ja auch hinauf und dieses Ticket kostet extra.
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Meine Meinung ist, dass man hier sicher nicht direkte Rentabilität zu suchen braucht und wenn ich alleine die Summe zur Disposition für den Gemeinnutzen gehabt hätte, dann wär ich wahrscheinlich nicht auf eine Ganzjahresrodelbahn gekommen. Aber meistens ist eine Gemeinschafts-Entscheidung weitreichender als eine Einzelmeinung. Ich gehe davon aus, dass es einen Entscheidungsprozess unter unseren gewählten Mandataren gegeben hat. Vielleicht ist nur der größere, indirekte Nutzen noch zu wenig präsentiert worden? Schade – so habe ich auch irgendwie ein ungutes Gefühl bei dem Gedanken an den begehrten Tourismus-EURO. Eine transparente Kalkulation, die auch noch nach Jahren für Interessierte Bürger nachvollziehbar wäre - das könnte mich begeistern. Dann wär es mir schon fast egal wer recht hat. Messbarkeit ist fast überall der Ursprung von Verbesserungen und jede(r) beherzte Politiker(in) oder Funktionär(in) möchte doch seinen WählerInnen zeigen, wo er was gut gemacht hat und/oder besser machen kann ;-).
Mut und positive Einstellung zum Neuen!
Ein typisches Osttiroler Problem. Niemals das Mögliche in einem Projekt erkennen, jedoch sofort alle negativen Auswirkungen aufblasen.
Der "Osttirodler" ist eine zusätzliche Atraktion am Lienzer Hausberg. Schifahren stellt die Urinitiative der Bergbahnen dar. Wandern allein kann die Bergbahn im Sommer auch nicht auslasten. Der Streichelzoo auf der Moosalm ist eines der beliebtesten Ausflugsziele der Lienzer "Kleinkindfamlien".
Mahlzeit
Hab mir die Imst-Geschichte durchgelesen. 500.000 in vier Jahren wären 125.000 Jahr. :-) Aber Imst ist nicht Lienz!!!! "Vorteil Autobahnanbindung" steht da schön groß als Titel zu lesen und genau das is es. Imst liegt an der INNTAL-AUTOBAHN, nicht an der Felbertauernstraße, praktisch am Eingang ins Ötztal und Pitztal und an der Fernpass-Bundestraße. Innsbruck ist nicht weit. Bei aller Liebe zu Lienz, aber wegen einem Drahtgestell werden sich die Alpenüberquerungen in Grenzen halten. Und falls jetzt jemand mit den Italienern auf dem Radlweg kommt .... auch der Drauradweg ist nicht die Inntal-Autobahn, sorry!
Natürlich gehts. Für alle die glauben, dass es sich schon mathematisch nicht ausgeht, siehe den link zur Imst Im übrigen sitzen in einem Schlitten meist zwei Personen, also alles mal 2, auch die Mindestabstände.
http://www.imst.tirol.gv.at/system/web/zusatzseite.aspx?bezirkonr=0&detailonr=219040598&menuonr=219119195
Anständige Gastronomie auf der Moosalm (alle 3 Lokale !!), Liftausbau bis zur Hochsteinhütte und evtl. Erlebniswege. Das wäre nach meiner Meinung besser. Die Rodelbahn wird sich auf Dauer abnützen. Das Interesse wird nach einem Jahr schon auf 1 Rodler pro 20 Minuten verringern. Viele dieser Projekte hängen irgendwann am öffentlichen Tropf. Die Natur ist jedoch verwundet. Schade ums Geld. Das hätte man in die touristische Infrastruktur stecken sollen. Haus des Gastes oder Ähnliches. Lienz schläft in dieser Hinsicht.
jede Minute 1 Rodler, jeden Tag :=))) nennt mich Pessimist aber DAS kann selbst ein normaler Hausverstand niemals glauben
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