Seine persönliche Entscheidung fiel bereits vor einem Jahr, nun ist es offiziell. Der langjährige Bezirksparteivorsitzende der SPÖ Osttirol, Ernst Vergeiner, legt sein politisches Amt nieder und macht den Weg frei für einen personellen Neuanfang. "Hätte ich nochmals kandidiert, wäre ich wieder mit einer großen Mehrheit ausgestattet worden", ist sich der 45-jährige Mitarbeiter der Brauerei Falkenstein und Betriebsratsvorsitzende sicher. "Aber nach fast elf absolut intensiven Jahren ist es an der Zeit, die Funktion in neue Hände zu legen."
Der scheidende Politiker war seit Dezember 1999 Bezirksvorstand und an der Entwicklung der Osttiroler SPÖ zu einer fixen Größe maßgeblich mitbeteiligt. Er wurde zweimal mit 100 % der Stimmen zum Obmann gewählt und war zweimal Nationalratskandidat der SPÖ für den Wahlkreis Osttirol.
Nun hat er genug vom nervenzehrenden Politikeralltag, die Ära Vergeiner geht zu Ende. Bedauern über dessen Rückzug äußert die Lienzer Vizebürgermeisterin Elisabeth Blanik: "Ernst war eine unverzichtbare Kraft in der SPÖ und hat wertvolle Spitzenarbeit geleistet - und das alles aus Überzeugung und Idealismus, ohne Salär."
Vergeiner möchte die Funktion, die er aus freien Stücken niederlegt, geordnet übergeben. Die neue Führungsspitze der SPÖ Osttirol wird am 10. November 2010 im Rahmen des Bezirksparteitags gewählt. Favoriten für die Nachfolge werden keine genannt. "Es gibt mehrere Leute in der Partei, die in der Lage sind, die Funktion hervorragend auszufüllen", betont Blanik.
Auf die Frage, ob ihm seine langjährige Tätigkeit fehlen wird, meint Ernst Vergeiner: "Ich bin von Haus aus ein politisch denkender Mensch, der interessiert daran ist, wie man mit der Gesellschaft umgeht. Daran wird sich auch nach meinem Rückzug aus der aktiven Politik nichts ändern. Und wer weiß, vielleicht vermisse ich eines Tages auch die harte Knochenarbeit!"
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