Wie sich die Zeiten ändern. Am 27. Jänner unterzeichneten die vier Bürgermeister des „Vorderen Iseltales“ Franz Gollner (St. Johann), Karl Poppeller (Ainet), Ludwig Pedarnig (Schlaiten) und Martin Huber (Oberlienz) eine Isel-Deklaration, in der sie sich zur Umsetzung von gemeinsamen Projekten im Einklang mit dem Naturschutz verpflichten. Ein einzigartiger Wildwasser-Erlebnisraum soll entstehen, als Magnet für einen naturnahen Tourismus. Es soll Initiativen zu nachhaltiger Landwirtschaft und Ausbildungsschwerpunkte zum Beispiel für eigene Wildwasser-Guides geben.
Als Dachstrategie dienen die bereits vorgestellten „Entwicklungsperspektiven für das Vordere Iseltal“, die am Abend des 26. Jänner im Aineter Gemeindezentrum von rund 110 Besuchern „lange und sehr positiv“ diskutiert wurden, wie Karl Poppeller erzählt. Ihm sei besonders positiv aufgefallen, „dass das sonst so typische Jammern gefehlt hat."
Jammern, und zwar jahreslanges Jammern, war die Begleitmusik zur letztlich mit großem Druck vom Land Tirol durchgezogenen Nominierung der Isel als Natura 2000-Schutzgebiet. Die Bürgermeister des Vorderen Iseltales räumten zwar ihre jahrelange Skepsis ein, unterstrichen aber auch manchen Unterschied zu den Amtskollegen flussaufwärts, deren Kritik in Richtung Landesregierung wesentlich härter ausgefallen war.
Von einer Teilung der Iselregion wolle man natürlich nicht sprechen, erklärten Poppeller, Huber & Co., aber eines sei auch klar. Bei der Verteilung der Fördermillionen gelte es sicherzustellen, dass von diesen Mitteln auf dem Weg vom Ursprung der Isel bis zum Unterlauf des Flusses noch etwas übrig bleibe. Wohl auch deshalb geben die vier Dorfoberhäupter jetzt mit Projektpräsentationen und symbolischer Deklaration kräftig Gas.
Ein Lenkungsausschuss soll dafür sorgen, dass gute Projekte nicht im Planungsstadium steckenbleiben. Zumindest einmal jährlich soll zur Abstimmung laufender Aktivitäten eine gemeinsame „kleinregionale Gemeinderatssitzung“ aller vier Gemeindeparlamente abgehalten werden. Dass die Leitung dieser Sitzung auch nach der Wahl am 28. Februar die derzeitigen Bürgermeister übernehmen werden, halten alle vier Ortschefs für realistisch.
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